Zurückgelegen, zurückgekämpft, zurückgeblieben

Ohne drei Leistungsträgerinnen holen die BSG Basket Ladies einen brutalen Rückstand auf, bleiben am Ende aber doch knapp (58:53) hinter den Mainzerinnen zurück.

Nahezu schockgefrostet wurden die Ladies von den Mainzerinnen Maura Fitzpatrick und Eden Nibbelink im ersten Viertel. Die beiden erzielten allein 19 der der 22 Mainzer Punkte, darunter 4 Dreier. Der Ludwigsburger Schwergang schlug sich in der Trefferquote nieder, lediglich Joanna Scheu zweimal und Salma El-Haiwan und Janne Hilgenfeld je einmal waren erfolgreich. Mit einem massiven 14-Punkte Rückstand (22:8) fanden sich die Ladies unversehens im zweiten Viertel wieder. Und es wurde noch schlimmer, denn nach Salmas Auftakt-Korb setzte es einen Mainzer Dreier-Doppelschlag zum 28:10. Das war Joanna Scheu dann doch too much, und sie ließ schnelle 6 Punkte folgen, darunter endlich den ersten von insgesamt nur 5 Ludwigsburger Dreiern. Ohne Nadja und Noreen Stöckle fehlten allein deren 4 Dreier im Schnitt. Auch Lisa Bonacker konnte nicht mit dabei sein und so fehlten durchschnittlich rund 25 Punkte und 12 Rebounds, die die drei sonst zusammen holten. Alles keine guten Vorzeichen – ABER: Die Ladies packten Teamgeist und Moral aus, krempelten die Ärmel hoch und erkämpften sich das zweite Viertel knapp mit 12:14, es hieß also nur noch -12 (34:22).

Unter Führung von Joanna und entschlossener Unterstützung von Salma, Janne Hilgenfeld, Nikolina Antic und Shantrell Moss, die beide nun auch aus der Distanz erfolgreich waren, rissen die Ladies das dritte Viertel mit 11:18 an sich. Nibbelink und Fitzpatrick konnten in dieser Phase besser vom Korberfolg abgehalten werden. Mit nur noch 5 Punkten Rückstand (45:40) stürmten die Ladies im Turbo-Modus in den Schlussabschnitt. Es wurde immer kribbeliger und Chloé Emanga Noupoué warf ihr Team aus der Distanz auf -3 heran. Die nächsten beiden Sequenzen gingen an Mainz, ehe sie erneut erfolgreich war. Den schmerzhaften Dreier von Eden Nibbelink beantwortete Salma El-Haiwan umgehend und legte nach – nur noch -2 (53:51). Aus der Mainzer Auszeit 1Minute 16 vor Schluss heraus traf Maura Fitzpatrick (21 Punkte) ihren vierten und für ihre Farben wichtigsten Dreier des Abends. Sie stellte damit den finalen Abstand zwischen den beiden Teams her. Nach je zwei erfolgreichen Freiwürfen von Nibbbelink (22 P) und El-Haiwan leuchtete am Ende der 58:53 Heimsieg für den ASC Theresianum Mainz auf.

Bei allem Atem-Anhalten bei der Aufholjagd darf keineswegs unterschlagen werden, dass ein neues Gesicht bei den BSG Basket Ladies erstmals kurz auf dem Zweitliga-Parkett stand: Herzlich willkommen Jana Baraka! Die frühere ägyptische Nationalmannschaftskollegin von Salma El-Haiwan und Studentin der Sportwissenschaften kam soeben im Ladies-Team an. „Ohne die drei Leistungsträgerinnen Nadja, Noreen und Lisa war es sehr schwer, ins Spiel zu finden. Ich bin sehr stolz, dass die Ladies so viel Charakter gezeigt haben. Wir haben bis auf zwei Punkte aufgeholt und hatten sogar noch Chancen“ lobt Headcoach Cäsar Kiersz die unbeirrte Arbeit seines Teams, das sich vom bis zu 18 Punkte zählenden Rückstand nicht hat niederschlagen lassen. „Am Schluss haben die beiden Mainzer Topscorerinnen ihrem Team den Sieg gerettet“. Der aktuelle Spieltag hatte es in sich, auch die beiden anderen bisher ungeschlagenen Teams, Bamberg und Heidelberg, haben Federn gelassen, während die Qool Sharks Würzburg gewonnen haben. Damit findet sich nun ein Quartett mit je einer Niederlage an den Tabellenspitze und die BSG Basket Ladies sind mitten dabei.

Foto H. Kutzschmar, #23 Salma El-Haiwan, #0 Joanna Scheu