Zu viele Auszeiten

Toyota 1. Damen-Basketball-Bundesliga: 
BC Pharmaserv Marburg – Herner TC 67:75.

Der Herner TC war zu stark für den BC Pharmaserv Marburg. Der Tabellendritte (Bilanz 8:3) aus dem Ruhrpott war in den entscheidenden Phasen abgezockter. Der BC bleibt auf dem elften und vorletzten Rang (Bilanz 2:5). Ein Aufwärtstrend ist aber erkennbar. Marburgs erfolgreichste Punktesammlerin war Alex Wilke (16) in ihrem 100. Bundesligaspiel für den BC.

Wie am Mittwoch im Pokalspiel gegen Osnabrück, gerieten die Hessinnen früh in Rückstand. Wie am Mittwoch zeigten sie nach dem Seitenwechsel, dass sie es viel besser können. Und wie am Mittwoch reichte es am Ende nicht.

Herne nutzt Marburger Fehler

Nach dem 10:8 (5. Minute) nahm das Unheil für den BC seinen Lauf: Der amtierende Deutsche Meister (Titelträger von 2019, und 2020 wurde die Saison wegen Corona abgebrochen) legte einen 11:0-Punkte-Serie hin. Zeitnot, Unkonzentriertheiten und schwache Verteidigung auf Seiten der Gastgeberinnen nutzte der HTC gnadenlos aus.

Mitte des zweiten Viertels legten die Marburgerinnen ihrerseits eine 10:1-Serie hin und kämpften sich auf 30:33 heran (16.). Die Zuschauer – wenn denn welche dagewesen wären – hätten das Team nun nach vorne gepeitscht. So erlaubte sich der BC wieder ein paar mentale Auszeiten, und Herne konterte mit zehn unbeantworteten Zählern zum 43:30 (19.)

Nach 30 Minuten drohte beim 67:48 für die Gäste ein ganz bitterer Abend für Marburg. Doch das Spiel war noch nicht vorbei: Elf Punkte in Serie in den letzten vier Minuten ließen den Rückstand schmelzen (67:73). Ohne allerdings den HTC ersthaft zu gefährden.

Julian Martinez (Marburg, Trainer):
„Wir haben immer Probleme mit dem Start. Gegen eine so gute Mannschaft wie Herne ist es aber ganz schwer, dann wieder zurückzukommen. Wir haben das Spiel in vier, fünf Minuten verloren, als wir freie Würfe zugelassen haben. Da standen wir viel zu weit weg. Auch müssen wir besser ausboxen. Wir müssen diese Schwächephasen kürzer halten. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Fehler reduziert und damit die Herner Fastbreaks, aber es nicht geschafft, den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Herne war heute besser. Immerhin haben wir mal die Offensivrebounds gewonnen [14:13]. Langsam bekommen wir wieder ein Gefühl für das Spielen. Und über den Willen und den Kampfgeist meiner Mannschaft kann ich mich heute nicht beschweren.“

Hanna Crymble (Marburg, Spielerin):
„Wir haben am Anfang viele Fehler gemacht: ein paar Fastbreaks und ein paar Dreier bekommen. So lagen wir wieder früh hoch zurück und mussten das ganze Spiel über hinterherlaufen. Aber wir haben weiter gekämpft, egal wie hoch wir zurücklagen.“

Statistik:
Viertel: 14:23, 21:23, 16:21, 16:8.
Marburg: Arthur 5 Punkte (3 Assists), Baker 10/2 Dreier, Bertholdt 9 (6 Rebounds, 3 Ass.), Crymble 13/2 (7 Reb.), Kiefer, Klug 6 (8 Reb.), Lukow (n.e.), Reeh, Simon 8/1, Sola (n.e.), Wilke 16/2 (3 Ass.).
Herne: Groll, Harris 2, Langermann (n.e.), Pelander 16, Polleros, Rouse 5/1, Topuzovic 18/2 (10 Reb.), Vucetic 13 (6 Reb.), Westerik 7/2 (7 Reb., 5 Ass.), Zolper 14/4.
SR: M.Petricevic, A.Sirtmac; Z: 0 (Corona).
Komplettes Scouting

Fun Facts: In der elften Minute hatte Marburg bereits mehr Dreier (3) erzielt als am Mittwoch in 40 Minuten (2). / Tonisha Baker erzielt ihren 1500. Punkt in der Bundesliga-Hauptrunde (bereits Platz 7 in der Team-Historie seit dem Wiederaufstieg 1992). / Alex Wilke bestreitet ihr 100. Bundesligaspiel (bereits Platz 18 in der Team-Historie). / 250. Heimspiel des BC in der Bundesliga-Hauptrunde (Bilanz 172:78).

Fail Fact: 46 Marburger zugelassene Punkte in der ersten Halbzeit in einem Heimspiel sind die meisten seit 27.04.2019 (46, 79:67-Sieg gegen Wasserburg)

Nächstes Spiel:
Mittwoch, 13.01.2021, 20 Uhr, Bundesliga-Auswärtsspiel bei Gisa Lions SV Halle.

  • Ein Interview Julian Martinez gibt’s exklusiv in unserer kostenlosen Blue-Dolphins-App: 60 Minuten vor Spielbeginn. Dort findet ihr auch weitere exklusive Inhalte sowie alle Infos zum Pharmaserv-Team aktuell immer zuerst und direkt aufs Smartphone. Unsere offizielle App gibt’s bei Google Play und im App Store.

(von Marcus Richter)