Wozu Pläne schmieden?

Tja, wer hätte das gedacht? Hannover verliert in Saarlouis aber bezwingt den Tabellenzweiten Wasserburg im Heimspiel.
Die Buchmacher hätten bei gewonnener Doppelwette bestimmt einiges zahlen müssen, denn die Quoten, dass Hannover Wasserburg schlägt waren schon ziemlich gut. Klar, Wasserburg hat einen kleinen Kader, ein ziemliches Mammutprogramm aber dennoch eine große Reputation. Vor allen Dingen mit dem Sieg gegen Keltern im Rücken. Aber wie so oft im Leben kommt es anders als man denkt. Beginnen wir chronologisch:
Die Turnschwestern kommen am Freitagabend in Saarlouis an und verpassen erstmal den Startschuss. Wie schon so oft in der Saison, sind es erstmal die Gegner, die für Punkte sorgen. Dann jedoch kann Hannover aufholen, die Punkteverteilung ist divers und es entwickelt sich ein durchaus gutes Spiel. Oder um es mit den Worten der Kommentatorinnen am Livestream zu sagen: „schön“! Alles war nun nämlich „schön!“. Schöne Aktionen, schöne Pässe, schöne Spielzüge und so weiter und so fort. Im zweiten Viertel entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, dass sagen wir mal – dem Tabellenstand angemessen war.
Dann kam jedoch das berühmte dritte Viertel und die Hannoveranerinnen tauchten unter. Wie schon im Spiel gegen Osnabrück schafften sie ganze sieben Punkte in diesem Viertel. So wenige, dass man es noch nicht mal als Ziffern schreiben darf sondern in Buchstaben. Danach war das Spiel eigentlich schon gelaufen, doch so „schööön“ hat Saarlouis es dann doch nicht gemacht und die Royals liessen die Turnschwestern noch einmal Hoffnung schöpfen. Somit wurden zwar zwei Viertel gewonnen, aber am Ende stand die 70-63 Niederlage, die sagen wir’s mal ehrlich – vermeidbar gewesen wäre.
Nun hieß es schnell unter die Dusche, zweimal von der Stulle abbeißen und ab in die Busse. Rückweg nach Hannover: Abfahrt 21:26. Ankunft in Hannover 2:11. Zähneputzen und Schlafanzug an. Licht aus 3 Uhr.
Am Samstag wurde dann eher noch ein bisschen „mental“ trainiert, um sich auf das Spiel am nächsten Tag vorzubereiten.
Die Wasserburgerinnen, die „nur“ aus Göttingen bereits am Samstag anreisten, hatten natürlich ein entspannteres Wochenende. Zudem sie bereits einen Sieg aus dem Spiel gegen Göttingen mitgenommen hatten.
Doch als es dann um 15 Uhr Anpfiff im Birkendome hieß, war es oh Wunder – der TKH, der die ersten Punkte einnetzte. Mal eine Führung – das war ungewöhnlich, aber recht schnell holten die Damen vom Inn die Hausherrinnen auf den Boden der Tatsachen zurück und trafen ebenfalls. Bis zum Viertelende schafften sie recht klare Verhältnisse und führten mit mittlerweile zehn Punkten 16-26. Doch die Turnschwestern schrieben sich zu keinem Zeitpunkt ab und hielten dagegen. Aus einem 11-24 schafften sie es über ein 22-26 dann mit nur sechs Punkten Rückstand beim Stand von 29-35 in die Halbzeit zu gehen. Da zeigte sich schon, dass es kein Highscore Game werden würde, denn sowohl Wasserburg als auch Hannover hatte einiges an Fehlwürfen auf dem Konto. Letztlich hatten die Hannoveranerinnen aber noch keinen richtigen Zugriff auf das Spiel und holten kaum Rebounds. Etwas, dass in dieser Saison leider schon öfters zu Niederlagen geführt hatte. Dennoch hatten die Turnschwestern ein Ziel und das hieß – mehr als sieben Punkte im dritten Viertel scoren. Schon nach zwei Spielminuten war dieses Ziel erreicht und es ging munter weiter. Hauptgrund war allerdings auch eine schwächelnde Kelly Moten auf Seiten der Gegnerinnen. Die ansonsten zuverlässige Aufbauspielerin, traf auf einmal nix mehr (bis auf einen Dreier in diesem Viertel) und passte mehrmals den Ball direkt in die Hände der TKH Spielerinnen. Diese ungewöhnlichen Schwächen sind natürlich auch der Belastungen der Saison geschuldet. Doch nicht nur Moten verließ die Kraft, auch die restlichen Gästespielerinnen konnten nicht verhindern, dass Hannover wieder die Führung übernahm. Sensationell gewann der TKH das vorletzte Viertel mit 21:10 und ging mit einer fünf Punkte Führung in die Schlussphase.
Wir wollen nicht verschweigen, dass hier nun auch das Quäntchen (Wurf)Glück eine Rolle spielte und Stephanie Gardner auf einmal ihre Würfe traf wie der Hammer den Daumen. Autsch, das tat weh für Wasserburg und irgendwie schlich die Zeit schnell runter, so dass kein großes Aufbäumen mehr möglich war. Vielleicht auch wie schon erwähnt dem Kräfteverschleiss geschuldet. Der TKH bedankte sich und konnte sich so auch noch den ein oder anderen Fehlwurf erlauben ohne dass es Konsequenzen hatte.
Am Ende blickten auch die Turnschwestern ein wenig überrascht von dem Sieg auf die Anzeigetafel. 64-55 heißt das Endergebnis.
Nun ist das Minimalziel – ein Sieg aus den letzten drei Spielen bereits erreicht und man kann ganz entspannt zum letzten Auswärtsdaddeln nach Keltern reisen. Was die Hannoveranerinnen dort erwartet lest ihr im Laufe der Woche in einem gesonderten Vorbericht.
Bis dahin:
Let´s Go TKH