Wird aus dem Showdown ein Fernduell?


Von Katja Gerstmeyr

Foto: Jochen Aumann

Es ist ein straffes Programm, das die Eigner Angels derzeit zu absolvieren haben. Mit Freiburg und Keltern mussten sie innerhalb der vergangenen Woche bereits gegen zwei absolute Top-Teams antreten. Die schlechte Nachricht ist, dass beide Partien leider verloren wurden. Allerdings hatte man durchaus realistische Siegchancen und konnte lange Zeit mithalten. Vor allem beim Heimspiel am Mittwochabend zeigten die Angels über weite Strecken ansehnlichen Basketball und fanden oftmals Kombinationen in der Offense, die für Begeisterung bei den anwesenden Fans sorgten. Wenn die Angels auch am Sonntag auf ähnlichem Niveau agieren, kann man sich gegen die Gäste aus Saarlouis sicherlich Chancen ausrechnen.
Im Moment sind die meisten Nördlinger Basketballbegeisterten wohl zwiegespalten was die Pläne und Hoffnungen für die restliche Saison angeht. Einerseits muss gegen die Saarlouis Royals ein Sieg her, um eine realistische Chance auf die Playoffs zu bewahren. Andererseits ist ein Erfolg am Sonntag mindestens ebenso wichtig, um nach hinten abzusichern. Dennoch haben die Rieserinnen auf ihrem derzeitigen neunten Rang den Klassenerhalt nicht sicher in der Tasche und müssen sich vorsehen, um zum Ende der Saison nicht doch noch in den Abstiegskampf verwickelt zu werden.
In einer ähnlichen Situation sind auch die Gäste aus dem Saarland, jedoch mit einer etwas komfortableren Ausgangslage. Momentan belegen sie den achten und damit letzten Playoffplatz und können diesen mit einem Sieg in der Hermann-Kessler-Halle schon so gut wie absichern. Nach einem verkorksten Saisonstart, bei dem einige Punkte gegen vermeintlich schwächere Teams liegen gelassen wurden, bekamen die Royals doch noch die Kurve, gewannen die Hälfte ihrer 20 Spiele und sind nun bestrebt auf Playoffkurs zu bleiben.
Mit den Saarlouis Royals kommt auch eine gute Bekannte zurück ins Ries. Magaly Meynadier spielte noch in der vergangenen Saison für die Angels und führte das Team mehrere Jahre lang als Kapitänin an. Diese Saison ist sie eine wichtige Stütze im Spiel der Saarländerinnen. Ebenso bekannt vorkommen könnte dem einen oder anderen die Finnin Anniina Äijänen. In ihrem Fall liegt das allerdings an der Ähnlichkeit zu ihrer Schwester Heta, die zusammen mit Magaly Meynadier für Nördlingen auflief.
Ihnen zur Seite stehen als Top-Scrorerinnen der Royals die beiden US-Amerikanerinnen Addison Richards und Leah Scott, die den Angels schon im Hinspiel schwer zu schaffen machten. Besonders die erfahrene Leah Scott war Mitte Dezember in eigener Halle kaum zu stoppen. Neben 30 erzielten Punkten sammelte sie auch noch zehn Rebounds und trug einiges zur deutlichen 101:60-Niederlage der Rieserinnen bei. Und auch die ausgewiesene Dreierspezialistin Richards stand ihr in nichts nach und versenkte einen um den anderen Distanzwurf. Damals erwischte das Angels-Team einen rabenschwarzen Tag, bei dem nur Mona Berlitz ihre Chance nutzen konnte und mit ihrer Leistung als beste Werferin überzeugte. In der jetzigen Situation im Kampf um die Playoffplätze, ist es natürlich umso ärgerlicher, dass der Gewinn des direkten Vergleichs gegen die Saarländerinnen dadurch vermutlich nicht mehr im Bereich des Möglichen liegt. Siegen die Angels, liegen beide Teams Kopf an Kopf und nach dem Duell in der Hermann-Keßler-Halle wird wohl ein wochenlanges Fernduell folgen, das sich erst mit dem allerletzten Spiel einer der beiden Teams entscheiden wird.
Fest steht, dass die Angels auch am Sonntag wieder alles geben werden, um den nächsten Schritt weg von den Abstiegsplätzen und hin zu einer möglichen Playoffteilnahme zu machen. Neben einem hoffentlich spannenden und sehenswerten Spiel bieten die Nördlinger Verantwortlichen noch eine weitere Aktion auf. Auf Bestreben von Vorstandsmitglied Monika Stöcklein, die sich für die Deutsche Multiple Sklerosegesellschaft engagiert, wird es am Wochenende einen Infostand mit Fühlfeld zum Thema MS geben. Sie möchte über die Krankheit aufklären und informieren und den interessierten Zuschauern die Möglichkeit geben sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Auch die Saarlouis Royals unterstützen die Aktion und reisen mit Vertretern aus dem Saarland an. Los geht es am Sonntag wie immer um 16 Uhr. Die Partie kann außerdem live unter https://sporttotal.tv/ma50079bd verfolgt werden.