Wer hätte das wohl gedacht?

Das Spiel der Panthers Academy gegen den Gast aus Braunschweig entwickelte sich im stimmungsvollen Datos home of the Panthers zum wahren Thriller.
Ähnlich wie schon letzte Saison drückte die Panthers Reserve den Favoriten aus Braunschweig an den Rand einer Niederlage, musste sich am Ende aber knapp mit 65:72 geschlagen geben.

Das Braunschweiger Löwenrudel startete mit Ex-Panther Stefanie Grigoleit, Illona Brox, der Italienerin Arianna Zampieri sowie der hoch aufgeschossenen Centerin Shaquanda Miller-McCray. Regie führte Jugend-Nationalspielerin Franka Wittenberg.
Ohne die Verletzten Maira Banko, Clara Schwartz sowie die verhinderten Vicky Poros, Merit Brennecke und Frieda Bühner schickte Coach Scheidemann Melli Knopp, Tonia Dölle, Anne Potratz sowie Marisa Koopmann und Neu-Kapitänin Michelle Müller aufs Parkett.

Von Anfang an entwickelte sich ein von beiden Seiten hochklassiges und extrem intensives Bundesligaspiel. Melli Knopps 3er nach 15 Sekunden eröffnete die Punktevergabe. Bis zur fünften Spielminute (6:6) schien sich keine Mannschaft absetzen zu können. Die Academy zeigte hohes Engagement in der Verteidigung und stellte die gegnerischen Aufbauspielerinnen immer wieder vor große Probleme. 3 mal am Stück klauten die flinken Osnabrückerinnen im Backcourt den Ball und konnten mit leichten Punkten zum ersten mal ein kleines Pölsterchen aufbauen (16:8, 8‘). Braunschweig ließ sich hingegen nicht beirren und konterte nach der Auszeit sehr souverän und biss sich zum Viertelende wieder heran (18:15, 10‘).
Immer wieder zeigte das Lionpride nun Ihre klauen und griffen sich einen Offensivrebound nach dem anderen. So auch Morgana Sohn die per „and one“ zum Ausgleich traf. Braunschweig sah sich gezwungen zur Zonenverteidigung zu greifen, aber auch dies bespielten die jungen Panthers gekonnt. Anne Potratz per Korbleger nach schöner Finte, Melli Knopp mit dem nächsten Dreier und wieder Anne Potratz hielten den Vorsprung für Osnabrück (29:26, 17‘) aber immer wieder kamen die Braunschweiger zu zweiten oder gar dritten Chancen und hielten sich so im Spiel. Lilly Rüßes Dreier mit Pausensirene tropfte vom Ring leider nicht durch die Reuse, aber mit dem Auftritt in Halbzeit 1 konnten die Panthers sehr zufrieden sein!
Halbzeitstand 35:30
Ganz so einfach wollten sich die ambitionierten Braunschweigerinnen aber nicht geschlagen geben. Das dachte sich wohl auch Ex-Panther Stefanie Grigoleit die nach der Pause mächtig aufdrehte. Erst energisch am Brett durchgesetzt, im nächsten Angriff per Dreier erfolgreich und anschließend nach Steal mit coast to coast drehte Sie quasi im Alleingang die Partie (35:38, 23‘). Eine Panthers Auszeit war die Folge, konnte aber dem Braunschweiger Sturmlauf nicht komplett den Wind aus den Segeln nehmen. Wieder war es Stefanie Grigoleit die nur per Foul zu stoppen war aber mit no-look Anspiel Ihre erfolgreichen 4 Minuten krönte (35:42, 24‘). Gepusht von den gut 100 Zuschauern nahm Neuzugang Marika Fengkohl das Heft in die Hand und brachte mit 3 blitzsauberen Dreiern in Folge wieder den Ausgleich (49:49, 28‘). Mit Ihren Fans im Rücken bauten sich die Panthers nochmals auf und Mona Landwehr hätte die Stimmung wohl zum überkochen bringen können – jedoch verfehlte Ihre Dreier das Ziel. Kurze Abstimmungsprobleme in der Verteidigung und 2 Braunschweiger Dreier später ging es mit 51:55 in die letzte Pause.

Jugend-Nationalspielerin Lina Falk traf sehenswert per „Flamingo“ und erinnerte stark an das deutsche Basketball Phänomen Dirk Nowitzki. Gleichzeitig bescherte dies auch Braunschweigs größte Führung (51:59, 32‘). An Aufgeben war aber nicht zu denken – Michelle Müller setzt sich erst stark am Korb durch und war im nächsten Angriff nur per Foulspiel zu stoppen (55:59). Die stark aufspielende Malea Sprehe hatte in dieser Phase nochmal den Ausgleich auf der Hand, konnte den gut ausgespielten Angriff aber leider nicht verwerten. In der Folge bestimmten viele Fouls die Partie und somit mussten Michelle Müller, Marisa Koopmann und auch Tonia Dölle mit 5 Fouls die Partie vorzeitig verlassen und somit kamen auch Louisa Riehemann und Marie Dreyer zu Ihrem ersten Bundesligaminuten der Saison (58:66, 38‘). Die Academy setzte nochmal alles daran das Spiel doch nochmal drehen zu können und stellte Braunschweig mit Pressverteidigung doch nochmal vor Probleme – Chancen in der Offense blieben aber ungenutzt und somit mussten sich die Panthers am Ende knapp mit 65:72 geschlagen geben.

Knapp verloren und doch viel gewonnen, so scheint die Erkenntnis aus dem Spiel zu sein. 40 Minuten druckvoll verteidigt, schöne Offensive Sequenzen und mit dem Aufstiegsfavoriten 40 Minuten lang auf Augenhöhe gespielt. Das kann sich sehen lassen!
Auf der anderen Seite auch die klare Erkenntnis, dass man noch konzentrierter am Rebound arbeiten muss, sonst „hätten wir das Ding heute geholt“ so Coach Scheidemann.