WEICHE KNIE

Zwölf – So viele einsatzfähige Spielerinnen waren am Ende zusammengenommen noch verblieben, im ersten Pflichtspiel der neuen Saison 2022 / 2023 zwischen der TS Jahn München und dem TSV Wasserburg. Demnach etwas ungewöhnlich mutete diese erste Runde des DBBL-Pokals an, waren beide Teams zum Beginn eines neuen Spieljahres teils verletzungsbedingt eher in absoluter Rumpf-Besetzung aktiv. Trotzdem boten beide Teams eine durchweg muntere Unterhaltung am späten Sonntag-Nachmittag, an dessen Ende nach für den Jahn eher ausbaufähigen Schlussminuten eine deutliche 56 – 87 Niederlage steht.

Vor allem eben jenes letzte Viertel (6 – 28) sollte dann nach einer ansonsten bis weit nach der Pause hin ausgeglichenen Partie (42 – 43) für das langsam zur eher etwas unrühmlichen Tradition verkommene frühe Pokal-Aus (dem vierten in Folge) maßgebend sein. Die Gäste vom Inn wiederum haben sich auf Basis dieses Auftakt-Erfolges für die zweite Spielrunde qualifiziert, welche am Wochenende des 08. / 09. Oktober unter Hinzu-Zug sämtlicher Erstligisten bundesweit ausgetragen wird. Vor allem eine hervorragende Quote von jenseits der 3-Punkt Linie (50 % und damit gar über derjenigen der erfolgreichen 2-Punkt Würfe) war Grundlage dafür, dass der ehemals mehrfache deutsche Serienmeister der Münchner Sturm und Drang Phase zu Beginn des Spiels allseits etwas entgegenzusetzen hatte.

Nichtsdestotrotz aus Sicht des Jahn ganz besonders erfreulich hervorzuheben ist dabei aber vor allem das Mitwirken von Viktoria Sarközi, welche nach langer Leidenszeit direkt zum Sprungball auf dem Parkett in der Weltenburger Straße stand. Mit neun Punkten, fünf Rebound sowie vier Assists sowie im Besonderen zwei erfolgreichen Dreipunktwürfen (von nur vier insgesamt) zeigte die Ungarin, warum sich alle Beteiligten viel von ihrem Mitwirken versprechen. Zugleich war sie dabei neben der Wasserburger Aufbauspielerin Levke Brodersen älteste Akteurin des Spiels, befand sich in Reihen der Landeshauptstädterinnen in Person von Theresa Spatzier gar nur noch eine weitere volljährige Akteurin überhaupt im Aufgebot.

Spatziers vergleichsweise frühes drittes Foul Mitte des zweiten Viertels sollte dann im Anschluss indes den letzten Führungswechsel zu Gunsten Wasserburgs markieren. Ab da an war es vielleicht auch einfach der im Spielverlauf immer weiter zunehmenden offensiven Verunsicherung bzw. fehlenden Erfahrung des Jahn geschuldet, dass die Gastgeberinnen im letzten Spielabschnitt eben minutenlang zu keinerlei erfolgreichen Punkt-Abschlüssen kamen. Wasserburg wiederum spielte sich daran anschließend mit einem 21 – 2 Lauf nahezu in einen Rausch und sorgte rund fünf Minuten vor Spielende für die Vorentscheidung.

Chance auf Wiedergutmachung ist allerdings kurioserweise nicht mehr weit, bereits am Tag der Deutschen Einheit gastiert Jahns erste Damenmannschaft dann zum kürzesten Auswärtsspiel etwa 60km östlich von München gelegen an der Inn-Schleife zum regulären Liga-Spiel. Bis dahin wartet allerdings direkt am nächsten Wochenende mit dem Liga-Auftakt in Freiburg eine der weitesten Strecke auf die jungen Jahnlerinnen, ehe das Heimspiel gegen Schwabach am 01. Oktober Auftakt in eben jenen Doppelspieltag sein wird.

Für die TS Jahn spielten:
Lise Theresa Spatzier (22 Punkte / 1 „Dreier“), Paula Haw (10 / 0), Viktoria Sarközi (9 / 2), Melina Aigner (9 / 1), Jana Schauff (6 / 0), Paulina Geyrhalter (0) und Liliane Heilmann (0)