Was steckt im ersten Playoff-Halbfinale in der Panthers-Wundertüte?

Zwei Spiele, zwei Siege: Die Girolive-Panthers und die TK Hannover Luchse sind im Gleichschritt durchs Playoff-Viertelfinale der Basketball-Bundesliga marschiert. Für eins der beiden Teams endet an diesem Samstag (18 Uhr) die Erfolgsserie – die Panthers hoffen, dass es nicht ihre ist.

Zu gerne hätte Panthers-Hallensprecher Carsten Thye Osnabrück zur „Basketball-Landeshauptstadt“ ausgerufen, aber diesen Titel mussten die OSC-Frauen vor drei Wochen den Luchsen überlassen – genau wie den Pokalsieg. „Wir haben noch eine Revanche offen“, sagt Osnabrücks Kapitänin Jenny Strozyk daher vor dem ersten Playoff-Halbfinale am Karsamstag,

„Wir haben schon gesagt: Das ist das beste Matchup für uns“, sagt Frieda Bühner, auch wenn sie die Panthers als Außenseiterinnen sieht: „Natürlich erwartet jeder, dass Hannover gewinnt. Insofern gehen wir da ein bisschen mit einer Underdog-Rolle rein – obwohl wir schon zweimal in der Saison gewonnen haben.“

Jenny Strozyk: Wissen, wie wir gegen Hannover spielen sollten

Zwei der drei Niederlagen in der Bundesliga gingen auf das Konto des OSC, der dem Hauptrunden-Ersten die einzige Heimniederlage zufügte (75:60) und auch in der Rückrunde deutlich gewann (83:66). „Wir kennen Hannover ganz gut und wissen, wie wir gegen sie spielen sollten. Wir wollen daran anknüpfen, dass wir wieder gewinnen“, sagt Strozyk.

Hannovers „Sahnetag“ im Pokalfinale in Osnabrück

Im Pokalfinale in eigener Halle gelang das nicht: Nach dem ersten Viertel verloren die Panthers die Kontrolle. „Hannover hat sehr gut gegen unsere Switch-Defense gespielt, war sehr gut auf uns vorbereitet und hatte einen Sahnetag. Gefühlt ist bei denen alles reingegangen, und bei uns war es offensiv ein bisschen unglücklich“, sagt Marie Reichert, deren Team am Samstag nach OSC-Prognose von rund 50 Fans in Hannover unterstützt wird.

Panthers-Kapitänin: Ein Auge auf Taylor, Roscoe und Rizor

„Im Pokalfinale sind wir ein bisschen eingebrochen. Das war unser Problem“, erinnert sich Strozyk und gibt als Plan für das anstehende Halbfinale aus: „Wir müssen einfach über 40 Minuten fokussiert sein, ein Auge auf die Topspielerinnen Dara Taylor, Samantha Roscoe und Angel Rizor haben und als Team spielen.“

Panthers gegen Nördlingen: Erfolg aus der Wundertüte

In den Viertelfinals klappte das – und die Panthers bewiesen mal wieder ihre Wundertüten-Qualität. In Nördlingen warfen sie ihre beste Dreierquote der Saison (fünf von elf). Im Rückspiel zuhause trafen sie kaum aus der Distanz (drei von 14). Dafür punkteten sie seriös aus der Nah- und Mitteldistanz: 23 Treffer bei 36 Versuchen waren der zweitbeste Wert der Saison.

Gegen die Angels trafen zuletzt mit Bühner (20 Punkte), Reichert (elf), Strozyk und Emma Eichmeyer (je zehn) vier Spielerinnen zweistellig. Addiert man die neun Zähler von Merit Brennecke, kamen 60 der 75 Punkte von deutschen Spielerinnen. Gegen den TKH, der erstmals im Playoff-Halbfinale steht, hatten Noortje Driessen (25) und Paisley Harding (26) in der Liga ihre Highlight-Spiele; im Pokal stach Aldona Morawiec (17) hervor. Der OSC ist – manchmal auch für Trainer und Fans – schwer auszurechnen. Oder wie Strozyk sagt: „Wir haben eben neun gute Spielerinnen.“ Und eine offene Rechnung.

Frieda Bühner: Kampflustig ins Wiedersehen

„Die Niederlage im Finale war ärgerlich“, sagt Reichert, „aber wir wissen, dass Hannover nicht unschlagbar ist. Wir haben sie schon zweimal geschlagen. Das wollen wir auf jeden Fall wieder machen.“ Auch Bühner freut sich „total“ auf das Wiedersehen in den Playoffs, „weil wir dann zeigen, dass das beste Team der Hauptrunde nicht das beste Team der Liga ist“.

Neue Osnabrücker Zeitung