Von Lazaretten, Grünen Tischen und Paragraphen

Am Sonntag reisen die ChemCats nach Grünberg um dort gegen die Bender Baskets zu spielen. Um auf Nummer sicher zu gehen müssten die ChemCats nach Grünberg mit dem Zug reisen. Am letzten Wochenende erreichten weder Marburg noch Grünberg pünktlich ihr Ziel – ein Unfall blockierte über Stunden die Autobahnen in Hessen. Dafür wurden nun beide Teams dreifach bestraft – Niederlage -Punktabzug und Geld.

Das entspricht zwar exakt Spielordnung (§28) und Strafenkatalog – da nur die Anreise mit der deutschen Bahn offiziell für Sicherheit sorgt – ist aber für die betroffenen Teams sehr hart. Wer öfters mit diesem Bahn unterwegs ist – kennt auch da die Tücken.

Paragraph 14/4 der gleichen Spielordnung besagt zum Beispiel das bei jedem Team in jedem Spiel  in der 1. DBBL mind. 4 deutsche Spielerinnen auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen. Falls dies nicht geschieht … ist ja auch nicht so wichtig für die Entwicklung des Damen-Basketballs in  Deutschland.

Zurück zum Zug: Würden die ChemCats den Zug nutzen müssten sie Sonntag 9 Uhr starten und wären am Montag um 6:25 Uhr zurück in Chemnitz. Hätte den Vorteil die Mädchen würden es pünktlich in die Schule schaffen.

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Die ChemCats haben nach dem Sieg am Grünen Tisch gegen Marburg richtig Bock auf das Duell in Grünberg. Beide Teams haben in dieser Saison eine unangenehme Gemeinsamkkeit: ein gut gefülltes Lazarett. Das führte beim Team aus Hessen zu sehr deutlichen Niederlagen gegen Braunschweig und ALBA – allerdings fehlten dort auch ein Großteil der Leistungsträger (Krank oder verletzt) – und das ist für eine junge Mannschaft immer schwer zu kompensieren.

Trainerfuchs Rene Spandauw hat dem jungen Team eine passende Spielidee verpasst und mit der Erstligaerfahrenen Olivia Nash den passenden Import für seine Rasselbande gefunden. In vielen Spielen hat Grünberg sein Potential gezeigt. Neben Nash tragen vor allem die Internatskräfte – Mevius, Dziuba und die Horvath-Zwillinge – das Grünberger Spiel. Aber auch die beiden Eigengewächse Römer und Villwock haben eine gute Entwicklung genommen.

Auf Chemnitzer Seite hat sich das Lazarett etwas gelichtet. Auf Spiel mit voller Kapelle muss Trainer Seltner aber noch etwas warten. Nach den starken Auftritten zuletzt und ausgefallenen Spiel wollen ChemCats auch Grünberg ein gutes Spiel abliefern.

Trainer Seltner zur anstehenden Aufgabe. „Wir werden sehen müssen, wer bei Grünberg am Ende wirklich spielt. Für uns zählt es wieder 100% abrufen und von Anfang an wach sein – schaffen wir das nicht werden wir Probleme bekommen. Man darf in dieser Saison kein Team unterschätzen. Wir selbst haben ALBA – trotz zahlreicher Ausfälle – bezwungen. Grünberg hat viel Talent und einen sehr erfahren Coach. Das ist immer eine sehr interessante Mischung“