VIACTIV-AstroLadies bestehen nächsten Härtetest

VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum – ChemCats Chemnitz 77:69 (11:19; 29:25; 19:7; 18:18)

Dass die ChemCats Chemnitz kein angenehmer Gegner werden würde, war bereits vor dem Spiel klar. Dass die erste Hälfte jedoch einen so unangenehmen Verlauf nehmen würde, dass das Heimteam mit 18 Punkte zurückliegt, überraschte alle Anwesenden in der Rundsporthalle.

Doch beginnen wir mit dem ersten Viertel. Das Spiel startete intensiv und die Gäste aus Chemnitz eröffneten das Spiel mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf. Von Anfang an war jeder Rebound hart umkämpft. Mit einer taktisch gut aufgestellten Zonenverteidigung bereitete Chemnitz den VfL VIACTIV-AstroLadies zunächst Kopfschmerzen. Nach bereits fünf gespielten Minuten stand es 8:1 für die Gäste. Den einzigen Punkt auf Seiten der Bochumerinnen erzielte Keylyn Filewich per Freiwurf. Die Damen aus Chemnitz hingegen schienen ihren offensiven Rhythmus schnell gefunden zu haben. Im ersten Viertel war es Leonie Bleker, die mit 8 von 11 Punkten (davon zwei Dreier) verhinderte, dass Chemnitz außer Sichtweite davonzog (11:19).

Doch das sollte nur eine Frage der Zeit sein. Die ChemCats kamen nun richtig in Fahrt, allen voran Topscorerin Myah Taylor (25 Punkte). Die VIACTIV-AstroLadies fanden in diesen Minuten nur selten eine Antwort. Zu allem Überfluss musste Sarah Olson bereits in der 14. Spielminute mit ihrem vierten persönlichen Foul ausgewechselt werden. Die Zuschauer*innen der Rundsporthalle mussten mit ansehen, wie dem Heimteam jeglicher Zugriff aufs Spielgeschehen fehlte. In der 15. Spielminute war es dann wiederum Chemnitz‘ Myah Taylor, die mit einem Dreipunktewurf auf 20:38 erhöhte. Coach Teresa Schielke musste reagieren und nahm eine Time-Out. „Unser Defensivverhalten war in dieser Phase eine Katastrophe. Wenig Druck am Ball, langsame Rotation, viele Lücken. Chemnitz konnte machen, was sie wollten. Und das taten sie auch. Unsere einzige Chance zurück ins Spiel zu kommen war es in der defensive den Druck zu erhöhen. Mein Ziel war es, den Abstand bis zur Halbzeit auf unter 10 Punkte zu verkürzen,“ so Schielke. Und ihre Worte schienen Früchte zu tragen. Es schien, als hätten die Spielerinnen auf dem Feld einen Schalter umgelegt. In den nächsten drei Minuten ließen sie keinen Korb mehr zu und schafften das ausgesprochene Ziel von Schielke bereits zwei Minuten vor der Halbzeit zu erreichen als Julia Martin per Dreier zum 31:38 traf. Der Chemnitzer Coach Thomas Seltner musste mit Ansehen, wie der Vorsprung seines Teams immer geringer wurde und unterbrach den Lauf der Bochumerinnen ebenfalls mit einer Auszeit. Bis zur Halbzeit schafften es die VfL-Mädels, auf 40:44 zu verkürzen.

Es war nun wieder ein vollkommen offenes Spiel. Das dritte Viertel eröffnete Lara Langermann mit einem erfolgreichen Wurf jenseits der Dreipunktelinie, sodass die Bochumerinnen nur noch einen Punkt in Rückstand lagen. Wenige Momente später konnte Keylyn Filewich zur ersten Bochumer Führung treffen. Im Gegenzug verwandelte Myah Taylor zwei Freiwürfe, sodass Chemnitz erneut in Führung ging. Ein weiterer erfolgreicher Wurf aus dem Feld von der überragenden Filewich zum 47:46 sollte jedoch der letzte Führungswechsel des Spiels gewesen sein. Die Bochumerinnen spielten ein fantastisches drittes Viertel, in dem sie das Spiel komplett unter Kontrolle hatten. Nur sieben Punkte ließen die VIACTIV-AstroLadies zu. Gekrönt wurde das Viertel mit einem Dreipunktewurf von Lisa Kullik, der mit der Sirene zur 59:51-Führung durch das Netz rauschte.

Genauso sollte auch das letzte Viertel starten. Die erste Aktion nach 13 Sekunden war erneut ein erfolgreicher Dreipunktewurf, wodurch die Bochumerinnen das erste Mal ihre Führung zweistellig ausbauen konnten. Die höchste Führung der VIACTIV-AstroLadies betrug 13 Punke. Doch Chemnitz gab nicht auf und konnte den Abstand kurz vor Schluss nochmals auf fünf Punkte verkürzen. Wirklich in Gefahr war die Führung im letzten Viertel aber nie. Der Jubel war riesig, als sich die VIACTIV-AstroLadies nach ihrer furiosen Aufholjagd und den am Ende verdienten 77:69-Sieg glücklich in die Arme fielen.

„Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn wir gar nicht erst in die Situation eines 18-Punkte-Rückstands geraten wären. Aber wie die Mädels reagiert haben, ruhig geblieben sind und sich zurückgekämpft haben verdient höchsten Respekt,“ so Schielke sichtbar erleichtert nach dem Spiel. „Die Arbeit unserer Guards in der Defensive sowie die überragende Offensiv-Leistung von Leo und Keylyn haben ab Mitte des zweiten Viertels haben den Grundstein für unseren sechsten Sieg in Folge gelegt.“

Olson (3 Punkte, 4 Rebounds), Bleker (18/3, 12), Behr, Langermann (10/2,1), Filewich (21, 8), Morsbach, L., Friedrich (2, 3), Thomas, Niehaus (2), Martin (13/3, 2), Kullik (8/2, 3), Barroso Perez