Unnötige Niederlage gegen Chemnitz zum Auftakt

Rotenburg – Ausgerechnet jetzt! Die Hütte war so voll wie seit einigen Jahren nicht mehr, über 300 Zuschauer strömten am Samstag in die Pestalozzihalle. Doch die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes verpassten es vor dieser beeindruckenden Kulisse, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Trotz eines zwischenzeitlichen 15-Punkte-Vorsprungs im Auftaktspiel der neuen Saison entglitt ihnen das Spiel gegen die ChemCats Chemnitz, die tatsächlich noch mit einem 67:59 (22:32) die Punkte entführten. „Wenn schon so viele Leute da sind, ist es doppelt enttäuschend“, fand auch Coach Christian Greve. In der Halbzeit glich das Spielfeld einem Pausenhof. 70, 80 Kinder tummelten sich da, viele mit dem Basketball in der Hand. Einen Teil davon hatte Kapitänin Pia Mankertz, Grundschullehrerin in Rotenburg, „rekrutiert“, ein anderer kam aus den jüngsten Nachwuchsteams des Vereins. Begeistert zeigte sich Hallensprecher Christoph Treblin. Der frühere Abteilungsleiter meldete in der Halbzeit aber auch: „Bei dem Gewusel ist der Spielball verschwunden.“ Er tauchte rechtzeitig wieder auf, allerdings tauchten dafür im Laufe der zweiten Hälfte die Hurricanes immer mehr ab. „Wir haben uns selbst aus dem Spiel genommen“, wusste Greve. Dabei hatte sein Team selbst am Ende noch fast alle Kategorien in der Statistik für sich entschieden, obwohl die Wurfquote schwach war. Auch bei den Rebounds (47:34) lagen die Hurricanes klar vorne. Entscheidend war jedoch: Katastrophale 28 Turnovers gegenüber nur zwölf bei den Gästen waren letztlich tödlich.

Nun, wirklich überzeugend war es auch im ersten Durchgang noch nicht, was die Hurricanes zeigten. Die Nervosität war bei beiden Teams erkennbar. „Wir haben am Anfang nicht getroffen, Rotenburg hat uns aber am Leben gelassen“, beschrieb es Thomas Seltner, Coach der jungen Chemnitzerinnen, treffend. Gleich zweimal lief die Shotclock auch runter, ohne dass die Hurricanes zum Abschluss kamen. Immerhin: Die große US-Amerikanerin Shannon Ryan, immer wieder hoch angespielt, hatte bereits zur Pause ihr erstes Double-Double geschafft – am Ende kam die Centerin auf 21 Punkte und 18 Rebounds. (M. Freese)