Ungeliebte Blumen und Platz vier für die Girolive-Panthers

In der vergangenen Saison holten sich die Girolive-Panthers Silber (in der Meisterschaft) und Bronze (im Pokal) in Keltern ab. Am Samstag gab es im Enzkreis erneut Medaillen – allerdings nur für die Rutronik Stars, die sich mit dem 76:70 den dritten Platz in der Basketball-Bundesliga sicherten.

Für die OSC-Frauen, die dem Gegner bei der Medaillenzeremonie fair applaudierten, gab es Blumen. Die Erkenntnis, dass sie – gemessen an ihrer Erfahrung und dem OSC-Etat – erneut eine Saison über ihren Verhältnissen gespielt haben, dürfte sich erst mit etwas Abstand einstellen. Am Samstag in Keltern überwog der frische Eindruck der Niederlage. In den Halbfinals und den Spielen um Platz drei gab es vier Niederlagen am Stück – eine völlig neue Erfahrung. In der Hauptrunde waren drei Pflichtspiel-Niederlagen die schwierigste Serie gewesen.

Zur Siegerehrung war auch Samantha Fuehring wieder auf dem Feld, in rotem Teampullover und schwarzer Trainingshose. Gegen Ende des dritten Viertels war sie disqualifiziert worden. Nach einem – wie immer intensiv geführten – Reboundduell hatte Kelterns Agnieszka Skobel die US-Amerikanerin im Vorbeigehen womöglich versteckt mit dem Arm getroffen. Fuehring antwortete mit einem gut sichtbaren Schubser. Ihre letzte Aktion der Saison, bevor sie aus der Halle musste.

Das verflixte dritte Viertel kostet Bronze

Da lagen die Panthers bereits mit sechs Punkten zurück (42:48). Es war wieder einmal das dritte Viertel, das den OSC um den Erfolg brachte. In der ersten Halbzeit hatte noch viel funktioniert. Die Panthers spielten gut, verteidigten gut, trafen Dreier und waren zur Pause auf Medaillenkurs. Mit dem 38:32 war die Vier-Punkte-Niederlage aus dem Hinspiel mehr als wettgemacht. Aber nach der Halbzeit gelangen gegen Kelterns erhöhten Abwehrdruck nur neun Punkte in zehn Minuten. Genau wie im Hinspiel, als die Panthers im dritten Viertel ebenfalls nur neun Zähler verbucht hatten, schlug Kelterns erfahrene Truppe eiskalt zu.

Kampfgeist bis zum Ende

Mit acht Punkten Rückstand ging der OSC ins Schlussviertel. Emma Eichmeyer hielt die Panthers erst mal im Spiel, die mit fünf vergebenen Freiwürfen (bei acht Versuchen) jedoch den Ausgleich verpassten. Als Milica Cuic im letzten Spiel ihrer Karriere binnen nicht mal einer Minute nach einem unsportlichen auch noch ihr fünftes Foul kassierte, schien die Partie gelaufen (58:66, 35. Minute).

Die Panthers aber taten das, was sie schon oft in der Saison getan hatten: Sie kämpften, kamen durch Spielmacherin Jenny Strozyk und Frieda Bühner auf einen Zähler heran (67:68, 37.), nur die Wende gelang nicht. Einen Ballverlust verwertete Keltern und verwaltete danach den Vorsprung. Der zweite Dreier von Victoria Poros kam zu spät.

DBBL-Geschäftsführer: Beide Teams können stolz sein

In Summe fehlten in beiden Halbfinals gegen die Rheinland Lions zehn Punkte zur Endspiel-Teilnahme. Insgesamt zehn Zähler Differenz waren es am Ende auch im Duell mit Keltern um Rang drei. Angesichts der Erfahrung und des Etats sei das Ergebnis ein Wunder, wiederholte Panthers-Trainer Aleksandar Cuic seine Einordnung von Platz vier.

Von der Liga gab es außer Blumen auch noch Komplimente. Beide Teams könnten stolz sein, befand DBBL-Geschäftsführer Philipp Reuner und sagte voraus: „Beide werden zurückkommen und wieder eine wichtige Rolle in der Liga spielen.“

Neue Osnabrücker Zeitung