US-Guard Asha Thomas überzeugte, konnte aber dem Marburger Team am Ende nicht Paroli bieten.

Tolles Spiel – Angels fehlt am Ende die Kraft

Eigner Angels – BC Pharmaserv Marburg: Endstand 70:84 (21:20, 14:24, 21:22, 14:18)

(thla). 39 Jahre Damenbundesligageschichte trafen am Sonntag in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle aufeinander. 25 Jahre bei dem BC Pharmaserv Marburg und das 14 Jahre bei den Eigner Angels aus Nördlingen. Und die Dinos der 1. DBBL haben es den „Jungspunden“ aus dem Ries gezeigt. 70:84 (Halbzeit 35:44) verloren die Kraterbasketballerinnen ein Spiel, dass sie eigentlich auf der Habenseite verbuchen wollten. Es war möglicherweise der erwartete Einbruch, nachdem die Übungseinheiten und Spiele der Angels die letzten Wochen und Monate verletzungsbedingt personell unterbesetzt waren und die Spielerinnen um Coach Ajtony Imreh immer und immer über ihre Kapazitäten gehen mussten.

Man hätte den ersten geblockten Wurfversuch von Nördlingens finnischer Nationalspielerin Anissa Pounds ( 21 Punkte, 5 Dreier) als schlechtes Omen werten können, im Laufe der ersten drei Viertel dachte aber kaum jemand daran. Eine 5:0 Führung der Gäste aus Marburg glich Pounds im Alleingang aus (3. Spielminute). Ab da nahm das Angels-Spiel zwar keinen schönen, aber erfolgreichen Verlauf. Bis zur achten Minute, die Schiedsrichter ihr das dritte Foul anhängten (17:12). Die Imreh-Truppe war sichtlich geschockt und rettete sich mit einer knappen 21:20-Führung in die Viertelpause. Das zweite Viertel begann ähnlich wie der erste Durchgang. Die Hessinnen legten vor. Doch diesmal wackelte nicht nur Anzeigentafel in der Hermann-Keßler-Halle, auch das Team hatte einige Probleme, ins Spiel zurück zu finden. Bis zur 15. Minute gelang den Hausherrinnen gerade ein mageres Pünktchen, den Gästen dagegen zehn (22:34). Erneut Pounds mit vier Punkten in Serie ließ den Nördlinger Anhang hoffen, doch zu viele einfache Punkte in diesem wilden zweiten Viertel ließen aus dem ein Punkte-vorsprung ein neun Punkterückstand werden (35:44).

Die Hoffnungen ruhten jetzt auf dem dritten Viertel. Und da trumpfte Angels-Spielmacherin Asha Thomas richtig auf. 14 Punkte, davon vier von fünf Dreier, ließen tatsächlich wieder alle Optionen offen. Unterstützt natürlich von Anissa Pounds, der es vorbehalten war, in der 24. Minute den 46:46-Ausgleich zu erzielen. Was sich dann abspielte, ließ jeden neutralen Beobachter das Herz hüpfen. Es begann ein inoffizieller Dreipunktewettbewerb zwischen den Einheimischen und ihren Gästen. Sechs Treffern aus zwölf Versuchen auf Nördlinger Seite standen drei von drei bei Marburg entgegen. Ergebnis vor den letzten Viertel: 58:64. Die rund 270 Zuschauer durften weiter hoffen. Doch im letzten Viertel gab es einen Einbruch, wie man ihn bisher von Eigner Angels-Team nicht kannte. Die Marburgerinnen erstickten jeden Angriff im Keim, hatten wesentlich mehr erfolgreiche Abschlüsse und ließen bis zur 34. Minute keinen Rieser Korb zu (60:72).

Letztendlich gewann der BC Pharmaserv Marburg verdient im Nördlinger Hexenkessel, der sich nach dem Sieg der Angels in Wasserburg einen Spieltag zuvor sicherlich mehr erwartet hat.

Schmerzhaft neben der Niederlage dürfte auch die Höhe sein. Ein Trost bleibt: die Eigner Angels sind mit Platz acht aktuell immer noch auf Playoff-Kurs. Nächste Woche geht es nach Halle, dann ist Länderspielpause. Danach hofft man im Lager der Eigner Angels auf ein erstmaliges gemeinsames Training mit allen Spielerinnen seit Ende August.

Es spielten:

Asha Thomas (22 Pkt. / 3 Dreier), Mona Berlitz (0), Elina Koskimies (2), Sami Hill (14), Marina Dzinic (5 / 7 Rebounds), Mariam Hasle-Lagemann (dnp), Meg Wilson (dnp), Anissa Pounds (21 / 5 , Bianca Helmig (6). Freiwurfquote: 10/17 (58%), Dreierquote 8/21 (38%), Rebounds 25.

Bei Marburg waren am erfolgreichsten:

Alexandra Wilke (21 / 3 Dreier), Tonisha Baker (16 / 2), Rachel Arthur (13 / 1), Hanna Crymble (13).

Freiwurfquote: 12/20 (60%), Dreierquote 6/14 (42%), Rebounds 33.