TKH meldet sich zurück

Moten führt Hannovers Luchse zum 73:68-Starterfolg gegen Saarlouis. Trainerin Parsons „erleichtert“.

HANNOVER. Nach dem ersten Jubel über den 73:68-Sieg standen die TKH-Spielerinnen artig an der Mittellinie und warteten zum Abklatschen auf den Gegner. Doch bei Saarlouis gab es reichlich internen Redebedarf. Hannover wartete vergeblich. Trainerin Sidney Parsons sah ihr Team verloren herumstehen und animierte es zum Weiterjubeln. Die TKH-Luchse hatten es sich verdient nach dem Auftakterfolg daheim in der Halle an der Birkenstraße. Die Spielerinnen ge­nos­sen den Applaus der rund 150 Zuschauer und winkten zu­rück ins Publikum.

„Ich bin sehr erleichtert, dass wir gewonnen haben. Es ging aber nicht nur um einen Sieg“, sagte Parsons, sondern auch da­rum, nach der katastrophalen letzten Saison „wieder Positivität reinzubringen. Das ist uns gelungen. Die Spielerinnen haben sich belohnt für die harte Arbeit.“
Die Vorentscheidung fiel, als die neue Polin Aldona Morawiec eiskalt einen Dreier zum 70:55 versenkte – und danach ge­nau­so jubellos cool ab­dreh­te. Es waren zwar noch mehr als vier Minuten auf der Uhr, Hannover rettete den Vorsprung aber über die Zeit.
Es war ein harter Kampf, den der TKH leisten musste, um die Royals aus Saarlouis in den Griff zu bekommen. Die Luchse starteten mit 0:4 in die Partie. Erst nach zwei Minuten und 23 Sekunden ge­lang Samantha Roscoe der erste Punkt per Freiwurf. Es war der Beginn eines 10:0-Laufs. Anne Zipser erhöhte auf 18:7. Dann antworteten die Gäste mit zehn Zählern in Folge bis zur ersten Pause. Es blieb ein enges Spiel bis zur Halbzeit (39:37). Die starke Roscoe und die überragende Spielmacherin Kelly Moten hatten zu dem Zeitpunkt zusammen für mehr als die Hälfte der TKH-Punkte gesorgt.
Auch nach dem Wechsel war es dieses Duo, das mit seinen Würfen den Vorsprung anwachsen ließ. Es war das stärkste Viertel des TKH, der mehr als sieben Minuten keinen gegnerischen Korb aus dem Feld zuließ und den Abschnitt mit 22:14 gewann. Allerdings hatte die Defensive trotzdem Probleme, die Royals zogen ein Foul nach dem anderen. 20 Freiwürfe standen am Ende auf dem Konto, 19 davon verwandelt. „Das geht nicht“, schimpfte Parsons, die generell mit der Abwehrarbeit noch nicht zufrieden war: „68 Punkte gegen so einen Gegner sind viel zu viel. Wir müssen cleverer in der De­fense werden und selber aggressiver zum Korb ziehen, sodass wir auch mehr Fouls ziehen.“ Sehr positiv hingegen fiel die Re­bound-Bi­lanz aus, 40 zu 22 ist deutlich.
Die während des Spiels hochemotionale Parsons brachte es hinterher nüchtern auf den Punkt: „Ein Sieg ist ein Sieg.“ Sie weiß, ihr Team muss sich noch steigern. Schon am Freitag (18.30 Uhr) steht das nächste Heimspiel gegen Marburg an: „Da können wir nicht wieder so verteidigen, das müssen wir schnell verbessern.“

TKH-Punkte: Moten 24, Ros­coe 15, Tarasava 13, Brossmann 7, Morawiec 6, Schaake 4, Zipser 4.

Simon Lange (Sportredaktion Madsack)