Tigers treffen nicht mehr

Auszeit: Die Basketballerinnen der TG Neuss standen auch in Braunschweig auf verlorenem Posten. Foto: Tigers

Nachdem das Match am Freitag in Marburg dem Sturmtief Zeynep zum Opfer gefallen war (wird neu angesetzt) ist für Rufin Kendall die Geschichte der wieder mal deutlichen 39:64-Niederlage (Halbzeit 18:27) der Tigers bei Eintracht Braunschweig schnell erzählt: „Wir treffen nix – die Konkurrenz trifft alles!“ Unterm Strich stand darum dann am Ende die fünfte Niederlage in Folge im neuen Jahr. Mund abwischen, weitermachen.

Wiederum haderten die Tigers mit ihrer personellen Ausstattung: Nicole Egert laboriert noch an den Folgen ihrer Gehirnerschütterung und Jana Meyer an ihrer Fußverletzung. Centa Bockhorst musste genauso angeschlagen ran wie die am Knie verletzte Lydia Baxter, die unter Schmerzen noch neun Punkte (1/9 Treffer aus dem Feld, 7/10 Freiwürfe) und neun Rebounds auflegte. Bis zur Halbzeitpause hielten die Gäste Anschluss, was freilich vor allem daran lag, dass die Löwinnen, die in Jordan Chavis und Centerin Shaquanda Miller-McCray auf zwei US-Girl verzichten mussten, ihre durchaus vorhandenen Wurfchancen noch zu oft ungenutzt ließen. Kendall schwante indes Böses. Er fragte seine Mädels darum in der Kabine, ob sie darauf warteten, bis der Gegner „heißt läuft?“ Prompt eröffneten Lina Falk und Ilona Brox die zweite Hälfte mit zwei Dreiern zum 33:18 für Braunschweig – und schon vor dem Schlussdurchgang war die Sache durch (51:28). Dass der Hammer für sein dezimiertes Team schon wieder im dritten Viertel fiel, frustrierte Kendall schon ein wenig. „Ja, beim Gegner haben alle getroffen, auch mit einer Hand im Gesicht, aber das darf uns so nicht immer wieder passieren. Daran müssen wir arbeiten.“

Überhaupt hätte er sich sehr gewünscht, „dass wir in der Offensive ein bisschen existenter sind.“ In etwa wie die Schützlinge seines Trainerkollegen Christian Steinwerth der gleich sechs Schützinnen aufs Parkett schickte, die erfolgreich von jenseits der Drei-Punkte-Linie abzogen.

Für die Tigers war dagegen selbst aus der Nah- und Mitteldistanz nur eine Quote von 23 Prozent (9/40 Würfe) zu notieren, aus der Ferne sank die Ausbeute auf 18 Prozent (3/17 Würfe). Auch das Missverhältnis bei den Rebounds (49:27) ärgerte den Coach, was sicher in erster Linie daran lag, dass in Lydia Baxter „unsere Rebound-Maschine“ (Kendall) nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war. „Aber die anderen haben auch nur zugeschaut“, kritisierte er. Immerhin hatte er trotz der vielen Defizite auch Sachen gesehen, die ihm gefielen: „Wir hatten deutlich weniger Turnovers als zuletzt, waren taktisch besser und haben immer wieder den Weg zum Korb gefunden. Oft fehlte nur der letzte Schritt.“

Leichter wird es freilich nicht, geht es für die Tigers doch am Karnevalssamstag nach Rotenburg (Anpfiff 18.30 Uhr) zur BG 89 AVIDES Hurricanes, dem aktuellen Tabellenvierten, der noch mit den Tigers ein Hühnchen zu rupfen hat, zog er im Hinspiel doch vollkommen überraschend mit 67:71 den Kürzeren. Eine Wiederholung dieses Husarenstreichs dürfte schwierig werden. Der leidgeprüfte Coach wäre mit Blick auf seinen ziemlich gerupften Kader schon froh, „wenn bei uns das Thema Gesundheit mal wieder ein bisschen in den Hintergrund rücken würde.“

Quelle NGZ Online