Tigers sehen sich als Ausbildungsverein

Auch in ihrem 14. Jahr in der Toyota 2. DBBL Nord geht die TG Neuss den deutschen Weg: Viel Spielzeit für den eigenen Nachwuchs.


Mutig voran: Obwohl erst im April 16 Jahre alt geworden, setzten die Tigers in der anstehenden Saison bei der Guard-Position auf Marija Ilic. Foto: Andreas Woitschützke

Nachdem die weitere Teilnahme am Spielbetrieb in der Toyota 2. DBBL für die Saison 2023/2024 feststand, machten sich die Trainer Björn Weber und Dragan Ciric sowie Abteilungsleiterin Angela Krings ans Werk. „Wir sehen uns als Ausbildungsverein und wollen die Mädchen bei ihrem nächsten Entwicklungs‑ und Karriereschritt begleiten“, sagt Weber.

Der Platz unter den Top 8 und damit der direkte Klassenverbleib soll nach Möglichkeit nur mit einem Profi aus Übersee geschafft werden. Für Weber eine logische Entscheidung: „Wenn du von fünf Positionen zwei mit einer Importspielerin besetzt, passt das nicht zu unserem Konzept, den ,Deutschen Weg’ zu gehen.“ Natürlich, räumt er ein, habe es auch Gespräche mit EU-Spielerinnen gegeben. „Aber das hätte unser Budget gesprengt.“

Glücklicherweise verfügt die Turngemeinde über jede Menge eigenes Potenzial. „Ja, wir werden eine junge Mannschaft haben“, bestätigt der Trainer. „Aber wir haben die Talente!“

Und genau darum stellt er in der bald 17-jährigen Johanna Huppertz und der erst im April 16 Jahre alt gewordenen Marija Ilic zunächst zwei der jungen Nachwuchskräfte ins Fenster. Die beiden Jugend-Nationalspielerinnen waren im Frühjahr ganz maßgeblich am so berauschenden Einzug der TG Junior Tigers ins TOP4-Turnier der U18-Bundesliga (WNBL) beteiligt. Im Match um Rang drei gegen den MTV München (100:65) legte die famose Marija Ilic satte 40 Punkte auf und durfte sich schließlich über die Auszeichnung „Rookie of the Year“ freuen.

In der kommenden Saison ist die so treffsichere Aufbauspielerin auch bei den Zweitliga-Damen für eine tragende Rolle vorgesehen, soll viel Spielzeit bekommen. Weber: „Wir achten natürlich darauf, dass wir sie nicht überfordern – nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Aber sie muss schon ihre Leistung bringen. Wir wissen, was sie kann und was sie nicht kann.“

Im Grunde gilt das ebenso für die gut ein halbes Jahr ältere Johanna Huppertz. Die knapp 1,80 Meter große Flügelspielerin holte bei den am Rheinufer in der Düsseldorfer Altstadt ausgetragenen „Finals“ an der Seite ihrer Vereinskollegin Ricarda Schott (wechselt nun ans College in den USA), sowie mit Melina Reich (Herner TC) und Johanna Bielefeld (Citybasket Recklinghausen) erst vor anderthalb Wochen den Deutschen Meistertitel im 3×3-Basketball der Altersklasse U18.

Weber: „Sie hat bei den Damen ja auch schon im letzten Jahr viel gespielt, ist jetzt aber nicht mehr der Rookie.“ Geht es nach ihm, soll die wie Ilic auch weiterhin für die WNBL-Truppe und die Oberliga-Damen der Tigers spielberechtigte Krefelderin vielseitig agieren. Über den Sommer hinweg hat sie im Kraftraum zudem an ihrer Physis gearbeitet. „So eine Spielerin suchen alle“, weiß Weber und fragt: „Was willst du denn da noch mit einer Importspielerin auf dieser Position?“

Weitere Infos zum neuen Kader werden die Tigers in den kommenden Tagen herausgeben.

Quelle NGZ Online