Tigers schlagen sich selber

Fahime Farzanessa (M.) hatte bei ihrem Debüt gegen die Osnabrückerinnen Melina Knopp (l.) und Marisa Koopmann wie alle Tigers einen schweren Stand. Foto: A. Woitschützke

Bei der schmerzlich deutlichen 42:66-Niederlage (Halbzeit 25:31) gegen die Panthers Academy Osnabrück geht bei den wieder ersatzgeschwächt angetretenen Tigers wenig.

Ja sicher, aus der im alten Jahr so erfolgreichen Mannschaft fehlten in Centa Bockhorst, Inga Krings und kurzfristig auch noch Lisa Arz drei Spielerinnen, doch als Entschuldigung für die schwache Leistung ließ Trainer Rufin Kendall die ganz ohne Zweifel schmerzlichen Ausfälle nicht gelten. „Wir haben schlecht gespielt, und das lag definitiv nicht daran, dass uns die Puste ausgegangen ist.“

Das Spiel der Tigers kam von Anfang an nicht in die Gänge. „Viele Spielerinnen waren heute oft einfach nicht mit dem Kopf dabei, haben sich nicht an die Absprachen und unseren Plan gehalten“, monierte der frustrierte Coach. „Klar, in dieser Rotation haben wir natürlich noch nie gespielt, aber es fehlte oft die nötige Ruhe, im Angriff auch mal die zweite Option zu wählen.“

Schon der Start ins Match war mies: Beim 0:8 nach 4:25 Minuten nahm Kendall seine erste Auszeit. Nach 4:40 Minuten brachte Lydia Baxter die ersten Punkte auf die Anzeigetafel. Aber obwohl die in Osnabrück bis vor kurzem noch im Oberhaus tätigen Melina Knopp (am Ende mit 18 Punkten Topscorerin der Partie) und Tonia Dölle (16) in der Folge bis zum 18:8 (8.) noch je einmal erfolgreich von jenseits der Drei-Punkte-Linie abdrückten, lagen die Tigers nach dem ersten Viertel nur mit fünf Punkten hinten. Das blieb so bis zur Mitte des dritten Durchgangs. Mit dem Dreier von Nicole Egert zum 30:36 (24.) schien die Wende noch möglich. Doch dann ging gar nichts mehr, so daß Lydia Baxter, diesmal trotz ihres obligatorischen Double-Doubles (13 Punkte/12 Rebounds) als einzige Scoringoption, auf verlorenem Posten stand.

Wenngleich Kendall in zwei Auszeiten verzweifelt versuchte, die Reihen zu schließen, erledigten die Panthers die nun erschreckend zahmen Tigers binnen zehn bitterer Minuten mit einer 23:1-Serie (!) auf 59:31 (35.). Nach der Halbzeitpause kamen insgesamt nur höchst kümmerliche 17 Zähler zusammen. Die 40-Punkte-Marke knackte Fahime Farzanessa erst in der Schlusssekunde. Das betrübte selbst den stets gefassten Coach sehr: „Osnabrück ist zwar bekannt für seine gute Verteidigung, aber wir haben es ihnen auch sehr leicht gemacht. Wir haben uns selbst geschlagen.“

Doch kurz darauf ging sein Blick schon weiter. Er mahnte: „Wenn wir wieder Siege einfahren wollen, was wir definitiv müssen und wollen, dürfen wir so nicht noch einmal auftreten.“ Er baut darauf, „dass die verletzten und angeschlagenen Spielerinnen bald zurückkehren, und wir uns so wieder besser vorbereiten können.“

Quelle NGZ Online