Tigers müssen eine Reaktion zeigen

Anke Ollig ist auch gegen BG 89 AVIDES Hurricanes wieder unter dem Korb gefordert. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Nach dem Debakel gegen Opladen steht für die TG Neuss Tigers Basketballerinnen unter 2G-Bedingungen das nächste Topspiel gegen Rotenburg an.

Die Gäste aus Rotenburg/Scheeßel bewegen sich leistungsmäßig ungefähr auf dem Niveau des BBZ Opladen, gegen die die Neusserinnen am vergangenen Sonntag 27:88 deutlich verloren hatten. An dieser Niederlage kam unter der Woche natürlich auch Trainer Rufin Kendall nicht vorbei. Vor dem anstehenden Spiel fordert er von seinem Team wieder mehr Leidenschaft: „Klar, allen tut es leid, was da in Opladen passiert ist, aber jetzt will ich eine Reaktion sehen. Ein gutes Spiel ist die beste Art, sich beim Verein und den Fans zu entschuldigen.“

Einen Sieg als Wiedergutmachung kann er freilich nicht versprechen, dazu sind die Schützlinge von Trainer Christian Greve einfach viel zu gut. Das hatten die Tigers schon vor dem ersten Liga-Spieltag im DBBL-Pokal eindrucksvoll zu spüren bekommen. Das Ergebnis (54:88)  hat für Greve allerdings keine herausragende Bedeutung, „da war Neuss noch nicht vollständig“, und auch die schlimme Pleite in Opladen tut er als „Ausrutscher“ ab. Er richtet sich vielmehr auf ein Duell ein, in dem die Gastgeberinnen „40 Minuten kämpfen werden, um nicht noch mal so ein Ergebnis einzufahren.“

Andererseits weiß er um die Güteklasse seiner Truppe, die am vergangenen Wochenende beim 62:56-Heimsieg über Chemnitz selbst ein deutlicher Elf-Punkte-Rückstand im dritten Viertel nicht aus der Bahn warf. Maßgeblichen Anteil daran hatte Center Anacia Wilkinson, die nach achtwöchiger Verletzungsauszeit ihr beachtliches Comeback mit einem Double-Double krönte: 23 Punkte und 13 Rebounds. Die unumstrittene Führungskraft im Team der Hurricanes ist Kapitänin Pia Mankertz. Die inzwischen 31-Jährige gibt der Mannschaft immer genau das, was sie gerade braucht. Gegen Chemnitz waren das neben einer Reihe gestochen scharfer Pässe zwei ganz wichtige Dreier in der Crunchtime. Dazu legt sie im Schnitt wie ihre Teamkollegin Leonie Rosemeyer 12,3 Punkte auf. Besser sind nur die beiden US-Profis Wilkinson (14,0 Punkte/9,5 Rebounds) und Toshua Leavitt (16,9 Punkt/4,6 Assists).

Sich zu sehr mit den Hurricanes zu beschäftigen, hat Kendall diesmal freilich ausdrücklich vermieden. „Uns taktisch auf den Gegner einzustellen, war in den Spielen gegen die direkten Konkurrenten Jena, Bochum, Grünberg und Marburg wichtig. Jetzt aber haben wir wieder mehr an uns und unseren Defiziten gearbeitet. Und, es würde uns guttun, wenn wir personell breiter aufgestellt wären“, sagt Kendall. Immerhin ist die schmerzlich vermisste Jana Meyer ihre Gipsschiene am gebrochenen Mittelfinger los.

Quelle NGZ Online