Tigers lassen „Elfmeter“ ungenutzt

Einzelkämpferin wider Willen: Lydia Baxter versucht mit beherztem Zug zum Korb, Opladens Luca Marre (l.) und Lea Wolff zu entwischen. Foto: A. Woitschützke

Gegen den ersatzgeschwächt angetretenen Tabellenführer BBZ Opladen gehen die TG Neuss Tigers im letzten Viertel mit 7:19 unter und verlieren noch deutlich mit 42:62 (Halbzeit 27:30).

Es bleibt dabei: Nichts ist so schlimm, dass es nicht noch schlimmer kommen könnte. Die vierte Niederlage der Tigers in Folge war längst gewiss, da erlitt Nicole Egert nach einer unglücklichen Kollision in der Vorwärtsbewegung mit einer Gegenspielerin eine Gehirnerschütterung und wurde ins Krankenhaus gebracht. Das hat die 28-Jährige inzwischen wieder verlassen.

Die am Ende doch deutliche Niederlage gegen die nicht in Bestbesetzung angetretenen Opladenerinnen kommentierte der Neusser Trainer Rufin Kendall: „Meine Spielerinnen waren gar nicht da“. Obwohl der Spitzenreiter aus diversen Gründen ohne Leonie Schütter, Ambrosia Anderson, Martha Middeler, Laura Zdravevska, Corinna Flaskamp sowie Olivia Okpara auskommen musste und Coach Grit Schneider unter der Woche zwei der drei Trainingseinheiten hatte ausfallen lassen, machten die Tigers zu keiner Sekunde des Spiels den Eindruck, diesen unverhofften „Elfmeter“ entschlossen nutzen zu wollen.

Im Grunde reichte den Gästen in Aufbauspielerin Lea Wolff (24 Punkte, 4/6 Dreier), Centerin Lotti Ellenrieder (15 Punkte, 9 Rebounds) und Sarah Kuschel (11) ein Trio, um die Tigers matt zu setzen. Genau auf diese Schlüsselspielerinnen hatte Kendall sein Team vorher explizit hingewiesen. Dass Opladen in den 40 Spielminuten 54 Mal auf den Neusser Korb werfen durfte, war auch für ihn die Bestätigung, „dass wir einfach nicht verteidigt haben.“ Lydia Baxter hat, wieder einmal, ihr obligatorisches Double-Double (12 Punkte/16 Rebounds) aufgelegt. allerdings fehlten dem Team die Ideen im Angriff. „Wir tun uns nach wie vor schwer mit der Zonenverteidigung“, sagt der Coach. „Es ist ja nicht so, dass wir keine Plays haben – es hält sich halt nur keine dran.“

Dass die Tigers trotzdem bis tief ins dritte Viertel und mit dem Dreier von Lydia Sy zum 32:36 (27.) im Spiel blieben, zeigt, wie groß die Chance war, dieses Spiel doch noch gewinnen zu können. Stattdessen durfte sich die von den Gastgeberinnen nicht zu verteidigende Lea Wolff nahezu unbehelligt daran machen, das Match zu entscheiden: Mit drei Treffern von jenseits der Drei-Punkte-Linie zwischen der 28. (39:32) und der 31. Minute (48:35) machte sie den Deckel drauf.

Am Freitag in Marburg und am Samstag in Braunschweig wartet dann ein Doppelspieltag auf die dann wieder geforderten Tigers.

Quelle NGZ Online