Tigers in Marburg ohne Konstanz

Nach der Schlappe (67:87 (Halbzeit 34:39)) im Duell der Kellerkinder mit den Young Dolphins sind die nun seit neun Spielen sieglosen Tigers dem direkten Abstieg wieder ein Stück näher gerückt . In Marburg fehlt LaShayla Wright.

Enttäuscht: Als Trainergespann vermochten auch Björn Weber und Angela Krings die am Ende deutliche Niederlage der TG Neuss Tigers bei den Young Dolphins Marburg nicht abzuwenden. Foto: Carsten Junge/TG Neuss

Falls die Tigers tatsächlich gehofft hatten, sie wären mit dem Abgang von Coach Rufin Kendall auch ihre unfassbare Pechsträhne los, wurden sie schon beim Abschlusstraining am Freitagabend eines Besseren belehrt: Centerin LaShayla Wright meldete sich krank.

Denn im Kampf um den Klassenverbleib liegen die Tigers nun auch im direkten Vergleich mit Marburg hinten. „Wir haben das Glück gepachtet“, flüchtete sich selbst die stets optimistische Angela Krings in Galgenhumor. Die Abteilungsleiterin coachte in Marburg an der Seite des unter der Woche vom Co- zum Cheftrainer beförderten Björn Weber. Nach der neunten Niederlage in Folge ist die Lage der Tigers auch deshalb so angespannt, weil die Konkurrenz im Tabellenkeller fröhlich punktet: TuS Lichterfelde schlug am Wochenende Grünberg (76:73) und Eintracht Braunschweig gewann deutlich mit 71:53 über den Herner TC II.

Die TG-Basketballerinnen hatten derweil in Marburg alle Hände voll zu tun, ihre personellen Defizite zu verwalten. Ohne Wright, die in ihren bislang drei Einsätzen im Schnitt 20,7 Punkte und elf Rebounds aufgelegt hat, und Ana Behnke sowie mit einer von Rückenschmerzen geplagten Priscilla Waterloh standen die Gäste vor allem am Brett auf verlorenem Posten.

Trotzdem zeigten die Tigers Moral, kämpften sich nach einer Serie von 0:12 Punkten zu Beginn der zweiten Hälfte von 34:39 (20.) auf 34:51 (24.) und einem 20-Punkte-Rückstand in der 25. Minute (38:58) wieder auf 46:58 (27.) heran. Und auch im Schlussviertel steckte die TG, obwohl mit 50:69 (32.) ins Hintertreffen geraten, nicht auf: Kim Franze verkürzte auf 62:73 (35.), in der Folge hätten es Iva Banozic per Dreier und Ricarda Schott sogar einstellig machen können. Doch ihre Würfe verfehlten das Ziel. Auf der anderen Seite machten die Young Dolphins (17 Freiwürfe im vierten Viertel, nur vier für Neuss) alles klar und gewannen die letzten knapp vier Minuten wieder mit 14:5. Krings: „Sehr gute Phasen wechseln sich mit sehr schlechten Phasen ab. Uns fehlt einfach die Konstanz.“

Die Abteilungsleiterin ist indes schon zu lange im Geschäft, um die Flinte vorschnell ins Korn zu schmeißen. Stattdessen sagt sie: „Es gibt nichts zu jammern, und das nützt ja auch gar nichts. Wir kämpfen weiter. Vielleicht lässt es sich jetzt sogar lockerer spielen und wir zeigen, dass wir Basketball spielen können.“ Am Samstag kommt der Tabellenzweite ChemCats Chemnitz nach Neuss.

Quelle NGZ Online