Tigers haben zu spät in Chemnitz geliefert

Linda Brückner (mit Ball) mit 22 Punkten Topscorerin in Chemnitz. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Die Gäste aus Neuss wollten liefern, „aber das haben wir erst in der zweiten Hälfte getan“, monierte Coach Rufin Kendall. Und darum verabschiedeten sich seine Schützlinge mit einer 71:85-Niederlage (Halbzeit 30:45) beim Tabellenzweiten ChemCats Chemnitz in die Weihnachtspause.

Was den Trainer daran vor allem ärgerte, war die fehlende Bereitschaft seiner Truppe, die Arbeit unter den Körben zu leisten. Mit Blick auf das wiederum verlorene Rebound-Duell (35:46) stellte er angefressen fest: „Zu Beginn des Spiels hat der Gegner konsequent auf Zone gesetzt. Wir haben nicht getroffen – und gucken dann nur noch zu, bekommen keine zweiten Würfe, ja kämpfen noch nicht mal um die zweite Chance.“ Dass in Megan Swords und Priscilla Waterloh die für diese Aufgabe eigentlich hauptverantwortlichen Spielerinnen fehlten, mochte er nicht als Ausrede gelten lassen. „Die Gegnerinnen sind genauso klein wir wir. Reboundarbeit ist auch eine Sache des Willens.“ Gardemaß weist mit 1,92 Meter im Kader seines Kollegen Thomas Seltner nur Emilia Dannebauer auf, prompt stellte die 17-Jährige mit 19 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung auf.

Erschwerend kommt hinzu, dass Spielmacherin Brooklynn McAlear-Fanus seit ihrer im Spiel gegen Bochum (Ende Oktober) erlittenen Fußverletzung nicht mehr in die Gänge kommt und in Chemnitz in 24:02 Minuten lediglich zwei Punkte (1/6 Würfe auf dem Feld, keinen Freiwurf) vier Rebounds und zwei Assists verzeichnete.

Dabei wäre genug Unterstützung da: Die gerade für die U18-Nationalmannschaft nominierte Ricarda Schott war diesmal leicht angeschlagen, doch Linda Brückner (22 Punkte), Kim Franze (16), Iva Banozic (12) und selbst die erst 15-jährige Marija Ilic (7) formieren ein starkes Grundgerüst. Das trug die Tigers erst so richtig im guten vierten Viertel. Die letzte Trainingswoche in diesem Jahr will Kendall nun auch dazu nutzen, sich Gedanken darüber zu machen, „wie es hier im Januar weitergeht, wie wir das Beste aus der Mannschaft rausholen können. Denn mit nur vier Siegen stehen wir nicht da, wo wir hinwollten.“

Quelle NGZ Online