Tigers haben gegen Osnabrück nicht geliefert

Bei der 59:76-Niederlage gegen den Aufsteiger BBC Osnabrück wäre den Basketballerinnen der TG Neuss nach ganz schwacher erster Hälfte fast ein Comeback gelungen. Aber 34 Ballverluste sind einfach zu viel in dieser LIga.

 

Die junge Mika Zaparaniuk (r.) aus dem Nachwuchs der TG Neuss machte in der Verteidigung einen guten Job gegen Osnabrücks erfahrene Aufbauspielerin Annemarie Potratz. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Der bislang stets moderate Coach brachte das Dilemma auf den Punkt: „Ich kapiere nicht, warum wir wir uns immer erst so spät wehren.“ Um es klar zu sagen: In der ersten Hälfte spielten die ohne Marija Ilic (verletzt), aber wieder mit Kim Franze angetretenen Tigers wie ein Absteiger. Die eigentlich am Korb tätige Tonia Dölle markierte für die Black Bulls bis zum Seitenwechsel mit 25 Zählern (4/4 Dreier, am Ende 6/7) fast genauso viele Punkte wie alle zehn Neusserinnen zusammen (26).

Besser wurde es zunächst auch nach Wiederbeginn nicht. Osnabrück erhöhte den Vorsprung durch Charlotte Kreuzhermes sogar auf 23 Punkte (49:26/21.) und sah nach dem Dreier von Tonia Dölle zum 58:39 (28.) wie der sichere Sieger aus, zumal in Olivia Nash (4), Iva Banozic (4) und Inga Krings (4) gleich drei Starterinnen der Tigers in Foulproblemen steckten. Dazu Weber: „Andere Mannschaften foulen smart und kriegen keinen Pfiff, wir foulen einfach und kriegen dann auch das Foul.“ Allerdings weckte dann das fünfte Foul von Olivia Nash den Widerstandsgeist der Neusserinen: Nach einem unsportlichen Foul von Charlotte Behr verwandelte Nafi Diaw ihre beiden Freiwürfe zum 43:58, danach vollendeten Kim Franze, die in dieser Phase ihren Wert für die Mannschaft unterstrich, und die starke Gabby Crawford mit vier ihrer schließlich 20 Punkte zum 49:58 (30.) einen 10:0-Lauf der TG. Als Luca Raschke, die in der zweiten Hälfte mächtig aufdrehte, bei ihrem erfolgreichen Wurf zum 55:64 gefoult wurde und auch den folgenden Freiwurf zum 56:64 (33.) nutzte, schien das Comeback tatsächlich möglich. Jedoch verloren in der Folge Inga Krings, Gabby Crawford und Luca Raschke im Angriff dreimal den Ball.

Dabei sah Weber den Schachzug, mit den großen Nash und Crawford im Spielaufbau für ein Mismatch zu sorgen, aufgegangen. „Aber wir arbeiten in der Verteidigung so hart für 21 Turnover bei Osnabrück – Mika Zaparaniuk macht gegen Aufbauspielerin Annemarie Potratz einen überragenden Job – und schenken den Ball dann einfach her. Außerdem machen wir die offenen Würfe nicht rein.“

Mit den Körben von Maya Girmann zum 66:56 (54.) und Kira Dölle zum 68:56 (54.) zogen die Black Bulls den Kopf noch mal aus der Schlinge und schickten die Neusserinnen damit mit einem weiteren Negativerlebnis in die kurze Pause bis zum 19. November, wenn es nach Grünberg geht. „In der werden wir weiter arbeiten und hoffen, dass es besser wird“, sagte Weber zum Abschluss des Abends.

Quelle NGZ Online