Tigers besiegen Panthers mit starkem letzten Viertel

Entschlossen: Jana Meyer (r.) zieht in ihrem ersten Spiel nach längerer Verletzungspause für die TG Neuss Tigers an Gesa Hahn von den Panthers vorbei. Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Im letzten Spiel der Hinrunde bringen die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss Tigers mit dem 60:55-Erfolg über die Panthers Academy Osnabrück schon den siebten Sieg aufs Konto.

Sie haben es schon wieder getan! Wie fünf Tage zuvor gegen Rotenburg/Scheeßel (71:67) gewannen die TG Neuss Tigers ein Match, in dem sie bis in die Schlussphase hinein zurückgelegen hatten. Dass der 60:55-Sieg (Halbzeit 30:32) im Duell mit den Panthers Academy Osnabrück keineswegs das Produkt einer Glanzleistung war, interessierte Trainer Rufin Kendall nicht die Bohne. Sein Fazit: „Nicht schön, aber wichtig – nach dieser Trainingswoche.“

Der auch psychisch hart erkämpfte Überraschungscoup gegen die Hurricanes hatte viel Substanz gekostet, letztlich war der Coach sogar noch froh, dass in Inga Krings und Anke Ollig nur zwei seiner Schützlinge passen mussten. Trotzdem starteten die Tigers federleicht in das Duell mit dem Tabellendrittletzten. Mit ihren Punkten legten Centa Bockhorst (4), am Ende Topscorerin (21), Lydia Baxter, Nicole Egert und Maria Aftzi per Dreier bis zur vierten Minute eine 11:0-Serie zur 11:3-Führung hin. Doch dann wurde es ungemütlich für die Neusserinnen. Angeführt von den flinken Guards Annemarie Potratz, Melina Knopp und Marika Fengkohl, klug unterstützt von Tonia Dölle setzten die Panthers den Aufbau der Neusserinnen mit einer aggressiven Verteidigung massiv unter Druck. Kendall kam zu dem Schluss: „Die erste Hälfte war eine Katastrophe.“

Doch wie schon gegen Rotenburg blieben seine Mädels dran. Dass Dölle (Panthers) kurz vor dem Seitenwechsel verletzt vom Feld humpelte und nicht mehr wiederkehrte, half ihnen sicher dabei. Auch ohne ihre erstligaerfahrene Führungskraft setzten die Schützlinge von Academy-Trainer Mika Scheidemann den Tigers zunächst weiterhin zu, verpassten es indes im Angriff „die mit ihrer starken Verteidigung“ (Kendall) erarbeiteten Vorteile in Punkte umzusetzen. Das rächte sich für sie bitter: Noch in der 35. Minute führten sie nach dem Korb der erst 16 Jahre alten Jugend-Nationalspielerin Maira Banko (fünf Dreier) mit 55:48.

Was dann geschah, bezeichnete Kendall hinterher als die „beste Zonenverteidigung, die ich von uns in dieser Saison bislang gesehen habe.“ Mit sieben Punkten in Folge glichen Centa Bockhorst (5) und Jana Meyer zum 55:55 (37.) aus. 1:42 Minuten vor Schluss sorgte die nervenstarke Lydia Sy von der Freiwurflinie mit dem 57:55 für die erste Führung der TG-Basketballerinnen seit dem ersten Viertel. Osnabrück versuchte sein Glück jetzt fast ausschließlich aus der Distanz, scheiterte mit der für die Panthers bis vor kurzem ebenfalls noch im deutschen Oberhaus tätigen Melina Knopp gleich zweimal mit Würfen von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Dazwischen erhöhte wiederum Bockhorst auf 59:55 (39.), die vielbeschäftigte Maria Aftzi verwandelte 12,9 Sekunden vor dem Ende einen ihrer beiden Freiwürfe zum 60:55.

Nachdem auch Osnabrücks Clara Schwartz aus der Ferne vergeblich abgezogen hatte, war der für die Tigers so wertvolle Sieg unter Dach und Fach. Natürlich hatte sich Kendall die vielen Defizite notiert, aber an diesem Abend empfand er nichts als Freude: „Heute hat das Herz gewonnen.“ Im letzten Spiel vor der Weihnachtspause kommt zum Start der Rückrunde am 11. Dezember Grünberg nach Neuss.

Quelle NGZ Online