Tigers trotzen Alba Berlin in drei von vier Vierteln

Zurück nach Verletzungspause: Inga Krings (Mitte). Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Bei der 52:73-Niederlage an der Spree liegen die wiederum ersatzgeschwächt angetretenen Basketballerinnen aus Neuss nach dem ersten Abschnitt sogar vorne.

Kontinuität ist 2022 ein Fremdwort für die Tigers: In Berlin waren zwar Inga Krings, Lisa Arz und Jule Schillings in den aktiven Kader der Tigers zurückgekehrt, doch dafür fehlten gegenüber der Vorwoche Nicole Egert, Lydia Sy, Jana Meyer, Hannah Wischnitzki, Fahime Farzanessa sowie Centa Bockhorst. Trotzdem verkauften sie sich beim 52:73 (Halbzeit 31:32) wacker – vor allem in der ersten Hälfte.

Gegen Albas Höhenfliegerinnen, die in der Liga nun elf der vergangenen zwölf Spiele gewonnen haben, hatte Kendall den Tigers Mut verordnet. „Wir wollten uns nicht verstecken. Und damit haben wir Berlin überrascht.“ Der forsche Auftritt folgte seiner mit der Verpflichtung der schnellen Myia Starks verbundenen Ansage, ab sofort ein höheres Tempo anzuschlagen. „Wir haben jetzt jemanden im Team, der zackig unterwegs ist. Das müssen wir ausnutzen.“ In der neunten Spielminute lagen die Gäste, die sich das erste Viertel mit 20:17 sicherten, nach einer Serie von 9:0 Punkten sogar mit 17:13 vorne. Startschwierigkeiten, die Albas Assistenztrainer Tom Grawe freilich nicht unvorbereitet trafen. Ich habe schon befürchtet, dass wir uns in der ersten Halbzeit schwertun werden. Wir haben noch nicht dieses Selbstverständnis, als Favorit in Spiele zu gehen.“

Im dritten Viertel machte der Aufstiegsaspirant, der trotz der Ausfälle von Stefanie Grigoleit, Valeria Aleksieva, Luciana Chagas und Daniela Falcón vor Kraft nur so strotzte, indes Druck und brachte damit auch Myia Starks ans Limit. Nach einem 18:2-Lauf von 36:35 (22.) auf 54:37 (26.) war die Partie praktisch entschieden. Dieser Abschnitt ging mit 31:12 an Alba. Kendall war indes daran interessiert, seine Mädels mit einem guten Gefühl auf die Heimreise zu schicken. Darum lautete sein Auftrag für das Schlussviertel: „Kämpft bis zur letzten Minute – zurücklehnen könnt Ihr Euch hinterher im Zug.“ Zudem nutzte er die Gelegenheit, jungen Spielerinnen wie Johanna Huppertz (19:05 Minuten) und Jule Schillings (16:41) wertvolle Spielzeit zu verschaffen. „Sie haben sich durchgebissen und gelernt, mit Kontakt zu spielen.“ Inga Krings kam neben Lydia Baxter (18 Punkte/23 Rebounds) sogar auf 32:44 Minuten – nach verletzungsbedingter Pause mehr als geplant, sagte ihr Coach. „Sie soll Step-by-Step zurück zu alter Form finden.“

Mit dem Auftritt von Myia Starks, die in insgesamt 36:13 Minuten auf dem Feld zwölf Punkte und sechs Assists auflegte, sowie dem gesamten Team war Kendall zufrieden.

Quelle NGZ Online