Talents wollen in Bielefeld nicht in einen „Dreierregen“ kommen

Nach der Länderspielpause geht es für die Talents BonnRhöndorf am kommenden Sonntag in der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga weiter. Die Begegnung bei Aufsteiger TSVE Bielefeld (14.00 Uhr, Carl-Severing-Schule) verspricht jede Menge Spannung. Mit den Lady Dolphins haben die Talents nämlich noch eine kleine „Rechnung offen“.

Es war Ende April dieses Jahres, als die beiden besten Teams der Regionalliga West seinerzeit in Bielefeld um den Aufstieg in die Bundesliga kämpften. Bielefeld gewann damals ein sehr intensives Match mit 82:75 und löste damit seinen Fahrschein für die 2. Bundesliga. Die Talents mussten bekanntlich den kleinen Umweg über einen späteren Lizenzerwerb gehen.

„Nicola Happel hatte sich damals im Spiel verletzt und konnte nicht bis zum Ende Gas geben“ erinnert sich Talents-Coach Bea Waffenschmied an die Partie, die nach der Verletzung der Topscorerin in Richtung der Gastgeberinnen gekippt war. „Da ist noch eine Rechnung offen“, sagt die Trainerin.

Das mit zahlreichen sehr erfahrenen Spielerinnen ausgestattete Dolphins-Ensemble ist richtig gut in die neue Liga gestartet und liegt mit drei Siegen aus den ersten fünf Partien auf Rang fünf der Tabelle, zwei Plätze vor den Talents (2-3). Zuletzt gab es im Regionalderby gegen Osnabrück einen kleinen Rückschlag als man knapp verlor. Den krankheitsbedingten Ausfall der Centerspielerin Larissa Ellermann konnten die Ostwestfälinnen Anfang November nicht vollständig kompensieren. Ellermann ist ob ihrer Länge (1,90 m) unverzichtbar für Bielefeld und erzielt rund 10 Punkte pro Spiel, wobei noch jeweils starke 13 Rebounds im Schnitt dazukommen. Mit Milena Knopp, Neuzugang Emily Enochs, Lena Landgraf und Kirsten Willms stehen weitere korbhungrige Spielerinnen im Kader von Trainer Emrah Turan. Bielefeld gilt als gefährliches Dreierschützinnenteam, das keine Scheu hat aus der Distanz abzudrücken. „Wir müssen aufpassen, nicht in einen „Dreierregen“ der Lady Dolphins zu geraten“, weiß der Talents-Coach natürlich nur zu gut. Die Bielefelderinnen haben in den ersten fünf Partien 134 Mal aus der Distanz geworfen und dabei 34 Treffer erzielt (25 %). Ebenso wichtig sei aber, die Kreise von Ellermann unter dem Korb einzuschränken und die inzwischen 30jährige nicht dominieren zu lassen.

Waffenschmieds Mannschaft hat durch den Heimsieg gegen Braunschweig viel Selbstvertrauen gewonnen. Endlich mal ein enges Match für sich entschieden, dazu in der Crunchtime und an der Freiwurflinie die Nerven behalten – die Trainerin konnte zwei weitere Checkboxen in der Entwicklung ihres jungen Teams abhaken.

Ein Sieg in des Gegners Halle fehlt den Talents in dieser Saison allerdings noch. Zwei Punkte beim TSVE wären immens wichtig für die BonnRhöndorferinnen, denn in der Folgewoche steht das Gastspiel beim bisher ungeschlagenen Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten Avides Hurricanes in Rotenburg auf dem Fahrtenkalender.

Fotos: Jan Fante