Sterne kämpfen mit vielen Wechseln und Herausforderungen

Es ist für die Verantwortlichen und das Team der Rutronik Stars eine sehr turbulente Saison, geprägt mit vielen Wechseln, Verletzungen und immer wieder neuen Herausforderungen. Nachdem bereits vor Beginn der Saisonvorbereitung Head-Coach Christian Hergenröther und auch Assistant-Coach Romina Ciappina quasi über Nacht das Team verlassen mussten (Hergenröther) oder verlassen wollten (Ciappina) und mit Timur Topal ein neuer Trainer gefunden wurde, dachte man in Keltern, dass nun ein wenig Ruhe einkehren würde. Das Team-Motto wurde von „one team – strong team“ auf „no stress – much success” geändert. Seither wurde der Stress jedoch immer größer, und ob viel Erfolg einkehren wird, steht derzeit noch in den Sternen.

Bereits die Saisonvorbereitung konnten die Sterne teilweise aufgrund von Verletzungen und der Abstellung von Matea Tavic für die Weltmeisterschaft in Australien nur mit 7 Spielerinnen bestreiten. Für einen neuen Trainer alles andere als eine einfache Situation. Als Mitte Oktober wieder alle Spielerinnen zur Verfügung standen, begannen die Probleme mit der Corona-Infektion von gleich 5 Spielerinnen, die auch für die Absage des Pokalspiels in Würzburg verantwortlich war. Doch die Pechsträhne riss nicht ab. Nachdem sich Veronika Remenarova nach Wochen zurückmeldete, verletzte sich Matea Tavic an der Oberschenkelmuskulatur. Danach traf es Krystal Vaughn und Emmanuella Mayombo an der Achillessehne, Alexandra Wilke an der Daumensehne, Linn Schüler brach sich in Venedig die Nase und Oshlynn Brown zog sich in Gernika eine Fraktur am Schienbeinkopf zu. Als ob dies nicht schon genug gewesen wäre, mussten sich die Sterne von Trainer Timur Topal trennen – Christian Hergenröther baute daraufhin die Brücke zu Neutrainer Goran Lojo, der am 12. Januar das Team übernommen hat.

Mitte Dezember bat Alina Hartmann die Sterne um eine Vertragsauflösung aufgrund privater Verpflichtungen. Auch dies war nicht eingeplant und führte zu weiteren nicht erwarteten Problemen. Nach einer Demontage in Saarlouis schaffte es Hergenröther das Team zu Hause gegen Osnabrück und auswärts in Freiburg zu stabilisieren und zwei klare Siege auf der Habenseite zu verbuchen. Leider gab es vor und in Freiburg weitere verletzungsbedingte Rückschläge. Alexandria Kiss-Rusk brach sich im Training die Nase und TOP-Scorerin Krystal Vaughn hat sich in Freiburg nach wenigen Sekunden eine Verletzung am Innenband zugezogen. Mit dem letzten Aufgebot von nur 7 Spielerinnen mussten die Sterne nach Langen zum Pokal-Viertelfinale. Dieses meisterten sie souverän und ver-abschiedeten Coach Christian Hergenröther mit einer Wasserdusche wieder zu Job, Frau und Kind nach Offenburg. Für Matea Tavic und Oshlynn Brown gab es bisher noch keine guten Nachrichten – beiden droht leider das vorzeitige Saisonende.

Diese prekäre personelle Situation zwang die Sterne bis zum Ende der Wechselperiode auf dem Transfermarkt noch einmal tätig zu werden. Mit Centerin Stephanie Kostowicz (USA) und Point Guard Gergana Ivanova (Bulgarien) konnten die Sterne zwei neue Spielerinnen verpflichten. Die 1,89 Meter große Kostowicz (27) spielte zuvor in der ersten polnischen Liga und erzlelte dort durchschnittlich 16 Punkte und 11 Rebounds (12 Punkte und 9 Rebounds im EuroCup). Die Verpflichtung für die Sterne wurde möglich, da ihr Team in Polen sich in großen finanziellen Schwierigkeiten befindet. Gergana kommt vom bulgarischen Spitzenreiter Beroe nach Keltern. Auch die 23-jährige Bulgarin spielte für ihr Team in dieser Saison international und kam dabei auf durchschnittlich 12,5 Punkte pro Spiel. Ob beide bereits am Mittwoch gegen Nördlingen (Spielbeginn 19 Uhr – Speiterlinghalle) eingesetzt werden können, hängt davon ab, wie schnell die notwendigen Formalitäten bei den zuständigen Ämtern erledigt werden können.

Welcome Stephanie – Welcome Gergana

Und wer jetzt dachte, das wäre alles gewesen, hat sich leider getäuscht. Denn am Wochenende gab es die nächste Hiobsbotschaft zu verdauen. Team-Captain Emmanuella Mayombo wird die Rutronik Stars kurzfristig in Richtung „Familie“ verlassen und ihre Basketball-Karriere ein paar Monate früher als ursprünglich geplant beenden. „Es war ein sehr emotionales Gespräch zwischen uns. E hat immer alles gegeben für unseren kleinen Verein, das werden wir ihr nicht vergessen. Es ehrt eine Spielerin, wenn sie so ehrlich ist mitzuteilen, dass sie derzeit emotional nicht mehr in der Lage ist, dem Team so zu helfen, wie man es von ihr bisher gewohnt war. Die nun 30-jährige Belgierin hat für die Rutronik Stars sehr viel geleistet. Wir werden sie am Sonntag in ihrem letzten Spiel gegen Saarlouis gebührend verabschieden“ so Sterne-Chef Dirk Steidl.

Und jetzt müssen wir den Bericht leider beenden. Denn es wird nun noch eine weitere Spielerin bis zum Ende des Transferfensters am 31. Januar für den Rest der Saison benötigt.