Tigers können doch noch gewinnen

Mit dem 55:45-Heimsieg über Braunschweig geben die Tigers die Rote Laterne an die Gäste aus Niedersachsen ab.

Alle Fotos: Wolfgang Rommerskirchen

Auftrag erfüllt! Chef-Trainer Björn Weber hatte seine Mannschaft mit dem Ziel ins Zweitliga-Match gegen Eintracht Braunschweig geschickt, den direkten Rivalen im Kampf um den Klassenverbleib unter 60 Punkten zu halten. Das gelang beim stürmisch gefeierten 55:45-Heimerfolg (Halbzeit 30:21).

Und noch eine Grundforderung sah der stets so gefasst wirkende Coach erfüllt: „Jede ist für ihre Mitspielerin eingestanden.“ Deutlich wurde das vor allem in der Verteidigung, in der alle elf eingesetzten Akteurinnen am Limit kratzten. Hier verschafften sich die Gastgeberinnen die Freiheit, im Angriff die Lichter auszuschießen. Fast schon ungläubig blickte Weber nach der Schlusssirene auf den Spielberichtsbogen, der für seine Schützlinge 8 Treffer bei 38 Versuchen (21%) von jenseits der Drei-Punkte-Linie auswies. Für den Neusser Trainer steht vor den beiden Trainingswochen bis zur nächsten Partie am 9. Dezember beim noch verlustpunktfreien Spitzenreiter BG 89 AVIDES Hurricanes fest: „Daran müssen wir arbeiten.“

So ausbaufähig diese Bilanz auch ist, „wenn wir unsere offenen Würfe treffen, machen wir gegen Braunschweig 120 Punkte“ (Weber), in Verbindung mit der guten Leistung in der Defensive und der Schwäche der Gäste an der Freiwurflinie (17/29 für 58 Prozent) machten genau diese Treffer den Unterschied. So bescherten Dreier von Gabby Crawford (2) und Linda Brückner den Tigers im zweiten Viertel einen 14-Punkte-Vorsprung (30:16/19.) und eine Neun-Punkte-Führung zur Halbzeit (30:21).

Daran bissen sich die Gäste mit 18 Ballverlusten (Neuss 10), letztlich die Zähne aus. Durchaus kippen können hätte die Begegnung trotzdem noch. In der 32. Minute verkürzte Lilli Faustmann den Rückstand der Eintracht auf nur noch sieben Punkte (37:44). Im Gegenzug traf Gabby Crawford jedoch per Dreier zum 47:37 (33.) für Neuss. Als Kim Franze kurz darauf aus der Ferndistanz für die Punkte zum 50:38 (34.) sorgte, schien das Match gelaufen. Aber ein 6:0-Lauf brachte Braunschweig noch einmal auf 44:50 (35.) heran.

In der Folge zitterte beiden Teams in der Offensive das Wurfhändchen so dass sich am Ergebnis lange nichts änderte. Erst der von Marija Ilic 1:12 Minute vor Schluss verwandelte Dreier zum 53:44 erlöste die Gastgeberinnen. Und als Olivia Nash 40 Sekunden vor Spielende zum 55:45 abschloss, war der für die Tigers so ungemein wichtige Sieg unter Dach und Fach. Eine für die Löwinnen, gab Coach Christian Steinwerth zu, sehr schmerzhafte Erfahrung. „Wir haben eine frustrierende Niederlage aufgrund verschiedenster Umstände eingefahren. Wir hatten eine schwierige Personallage: Ida Bikker und Ilona Brox mussten krankheitsbedingt passen. Harriet Swindells konnte aufgrund von Rückenproblemen die Woche über nur sporadisch trainieren. Morgana Sohn ist nach vier Minuten im dritten Viertel umgeknickt und Corinna Pöschel erhielt unglücklich ein disqualifizierendes Foul.“

All diese Umstände hätten seiner Ansicht dazu beigetragen, „dass es schwer für uns wurde. Wir haben heute defensiv vieles richtig gemacht, in der Offensive müssen wir einfach besser werden. Unsere Quoten waren durchweg schlecht.“

Quelle NGZ Online