Spannend bis zum knappen Sieg

Das DBBL-Team der BSG Ludwigsburg war zu Gast bei den Weiterstädter Bundesligadamen, und es sollte eine spannende Begegnung werden. Nach mehreren Aufholjagden konnte die Gastgeberinnen das Duell für sich entscheiden, mit 70:68 Punkten gewinnen sie knapp und sichern sich dringend benötigte Punkte.

Wie gewohnt konnte Weiterstadt nicht in Bestbesetzung antreten, noch kein einziges Mal in dieser Saison konnten die Coaches auf den kompletten Kader zurückgreifen.  Aber auch Ludwigsburg war gehandicapt, mehrere Coronaausfälle und eine dadurch bedingte unvollständige Trainingswoche waren nicht die besten Voraussetzungen. Eine Spielverlegung wurde wie schon so häufig in dieser Saison vom Ligamanagement abgelehnt, die Gesundheit von Spielerinnen, die Vorbehalte und Vorsichtsmaßnahmen von Vereinen spielen offensichtlich keine Rolle.

Immerhin gab es dann eine interessante Begegnung, die zwar nicht durchgängig schönen Basketball zeigte, aber durch die wechselnden Führungen, den zeitweise gezeigten Kampfgeist und Willen sowie ein spannendes Finish sehenswert wurde. Los ging es mit einem Punktefeuerwerk der Gäste. Die BSG Basket Ladies dominierten die ersten Minuten, es stand bereits 0:9 bevor Chiara Gießelbach der erste Heimtreffer gelang. Würfe auf den Korb gab es zwar genug, oft aber schlecht gewählt oder unsauber abgeschlossen. Gerade mal 23% Trefferquote für Weiterstadt reichten bei weitem nicht, das erste Viertel endete mit einer 10:15 Führung für Ludwigsburg. Ein fast identisches Bild im zweiten Spielabschnitt, schwache Defense und wenig Treffer sorgten für eine Vergrößerung des Weiterstädter Rückstandes. Das dieser bei 24:33 nicht noch deutlicher war lag an vier verwandelten Weiterstädter Dreiern sowie an bis dahin bereits 8 Punkten von Carolin Schmidt, die nach verletzungsbedingten 10 Wochen Spielpause von Beginn an hervorragend in die Begegnung fand. Und an der Reboundleistung von Melissa Kolb, die am Ende mit einem Double-Double fast für die Hälfte aller Rebounds verantwortlich zeichnete.

Die zweite Halbzeit brachte zunächst kein Besserung. Angetrieben von ihren beiden späteren Topscorerinnen Noreen Stöckle und Lisa Bonacker (je 15 Punkte) setzten sich die Gäste weiter ab. Bis zur 26. Spielminute vergrößerten die Basket Ladies ihren Vorsprung auf 18 Punkte, den höchsten der ganzen Begegnung. Danach kam es zum Bruch. Mit dem 31:49 zeigten sich die bis dahin fast wehrlos scheinenden Weiterstädterinnen auf einmal kämpferisch und mit höchstem Einsatz. Vor allem in der Defense legte man deutlich zu und machte den Gästen bereits beim Ballvortrag das Leben schwer. Auch im Angriff kam es jetzt zu einige schönen Spielzügen und die Trefferquote wurde besser. Bis zur letzten Pause lies man keine Ludwigsburger Punkte mehr zu und verkürzte auf optimistisch machende 45:49. Auch zum Beginn des letzten Viertels konnte man den Druck aufrecht erhalten, in Minute 33 kam es zum Führungswechsel. Das junge Ludwigsburger Team wollte das aber so nicht hinnehmen. Bei 57:54 gelang den Gästen ein 10:0 Lauf und man hatte die Führung wieder. Die Schlußphase gehörte jedoch wieder Weiterstadt, routiniert holte man Zug um Zug auf, die letzte Chance auf einen Ludwigsburger Sieg wurde mit zwei verfehlten Freiwürfen vergeben. Am Ende gewinnt Weiterstadt nur knapp, aber nicht unverdient, dank seiner starken Leistung in den letzten 15 Spielminuten.

Coach Hendrik Schwab kommentiert sichtlich erleichtert: „Man könnte viele Kommentare zu diesem Spiel abgeben, vor allem zu den stark unterschiedlichen Leistungen und Eindrücken, die wir in Halbzeit 1 und 2 vermittelt haben. Das werden wir aber in der Woche besprechen, zunächst überwiegt die Freude über endlich mal wieder einen Sieg.“. Conrad Jackson, als Assistant unterstützend, ergänzt: „Das war ein Beleg für die Binsenweisheit, das ein Sieg maßgeblich von Einstellung und Willen abhängen. Wir haben nichts geändert im Spiel, das Team hat sich einfach ab einem bestimmten Punkt zusammengerissen.“

Für Weiterstadt spielten: Annalisa Beck, Karen Beuck, Malin Beuck (6), Chiara Gießelbach (16/2 Dreier), Saskia Gießelbach (16/3) , Melissa Kolb (12/2), Tanja Lehnert (6), Iman Peljto, Carolin Schmidt (14/1), Sandra Wurtinger.