SCHWEIZER UHRWERK

Offensiv in bester wie effektiv-effizienter Spiellaune präsentierten sich am zurückliegenden Samstag-Abend Jahns Zweitliga-Damen im Aufeinandertreffen des neunten Spieltages der 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesligen. Im Duell mit dem MTV Stuttgart stand schlussendlich in Form des 78 – 58 Heim-Erfolg der bereits sechste Sieg der laufenden Spielrunde Süd zu Buche. Grundlage für insgesamt sehenswerte Abend-Unterhaltung waren dabei sicherlich die an diesem Tag exzellenten Wurf-Quoten.

Ein mannschaftsübergreifendes Triplett aus über 90 Prozent Freiwurf-Treffern (12/13), fast 80 Prozent Trefferquote aus dem Zwei-Punkt-Bereich (21/27) sowie ebenso nahezu 40 Prozent von jenseits der Drei-Punkt-Linie (8/21) verdeutlichen das gute Händchen aller Beteiligten auch statistisch auf sehr plaubsible Art und Weise. Demgegenüber bleiben abermals fast 30 Ballverluste als zentraler Arbeitsschwerpunkt der kommenden Trainingstage erhalten. Nicht erst zuletzt in Langen hatte sich der arg sorglose Umgang mit dem Ball gerächt, auch an diesem Wochenende standen schlussendlich deutlich mehr Wurf-Versuche zu Gunsten der Gäste aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt zu Buche.

Gerade zu Beginn wusste die immer wieder clever aufspielende Kanadierin Sarah Wells im Spielaufbau sowie das französische Kraftpaket Alysson Anastas mit starkem Einsatz unter den Körben als auch im Rebounding daraus Kapital zu schlagen. Bis zum Seitenwechsel gingen 21 von 27 insgesamt erzielten Stuttgarter Punkten folgerichtig auf ihr beider Konto. Nach mancher Unaufmerksamkeit im Kampf um die Korbabpraller in den Anfangsminuten konnte sich der Jahn wiederum bis zum Beginn des zweiten Spielabschnitts erstmals etwas absetzen (25 – 16). Nach einer Auszeit von Gäste-Trainer Cyril DaSilva war dieser Vorsprung dann allerdings nach einem 0 – 8 Lauf bereits Mitte des Viertels direkt egalisiert und das Heft des Handelns lag wieder in den Händen der Isarstädterinnen.

Wie eingangs erwähnt, gar ohne einzigen Fehlversuch aus dem Zwei-Punkt-Bereich in diesem ganzen Viertel sowie vier erfolgreichen Drei-Punkt-Würfen war der zu diesem Zeitpunkt gewiss etwas deutlich anmutende Halbzeitstand von 40 – 27 ganz besonders dem Schlussspurt in den Minuten vor dem Pausentee zu verdanken (15 – 3). Mit zunehmender Spielzeit fand der Jahn dann allerdings auch immer wieder besser die Lücken im Zug zum Korb und belohnte sich für seine robustere Spielweise neben sieben Freiwurf-Treffern im dritten Viertel vor allem mit zwei schnellen Fouls gegen die bis dahin so präsente Alysson Anastas. Anschließend an ihr somit viertes persönliches Foul tauschte sie dann in der zweiten Halbzeit recht früh ihren Platz auf dem Feld gegen einen auf der Bank.

Weit entfernt von einer Vorentscheidung war das Spiel trotzdem allemal, der MTV Stuttgart wusste sich auch in diesem Aufeinandertreffen wie bereits so oft in der Saison als sehr unangenehmer Gegner zu bewähren. Nach dem etwas unglücklichen, verletzungsbedingten Ausscheiden von Neele Steinort trat dieses Mal Jana Schreiner etwas aus dem Kollektiv hervor und brachte ihre Farben mit neun Punkten alleine im Schlussabschnitt nochmals in Schlagdistanz (50 – 60). Gegen die stets wechselnden Verteidigungsformen präsentierte sich der Jahn zu mindestens in den daran anschließenden, entscheidenden Momenten als ruhig genug um seinerseits mit manch cleverem Abschluss zu kontern.

Letztlich bleibt somit eine mannschaftlich geschlossene und abgesehen weiterhin hoher Ballverlust-Quote oft reife Vorstellung. Im Wesentlichen Clara Gausepohl war es im Duell mit ihrem ehemaligen Heimatverein vorbehalten die durch die weiterhin bestehende Verletzung von Viktoria Sarkoezi entstandene Lücke in der Münchner Rotation zu schließen, zusammengenommen sieben Spielerinnen verbrachten schließlich 24 oder mehr Spielminuten auf dem Feld.

Insgesamt ganze 1 800 Spielminuten liegen in dieser Saison damit also schon hinter den Athletinnen von Jahns erster Damenmannschaft, ehe nun noch zwei Partien zum Hinrunden-Abschluss offenstehen. Doch ehe die vorweihnachtliche Adventszeit eine weite Reise nach Speyer sowie abschließend das momentane Non-Plus-Ultra der Südstaffel, die QOOL Sharks der TG Würzburg, nach Bogenhausen führt bleibt ungewohnterweise etwas Zeit zum Durchschnaufen. Das zweite Qualifikationsfenster der FIBA EuroBasket 2023 beschert allen Bundesligisten ein freies Wochenende, wenngleich auch aus Jahn-Sicht mit einer erfreulichen Ausnahme. Bekanntermaßen wird Gabriela Viskovic mit der Nationalmannschaft Bosnien Herzegowinas um eines eben dieser hochbegehrten EM-Tickets kämpfen, unter anderem am kommenden Donnerstag in Weißenfels gegen die deutsche Equipe um die ehemalige Jahn-Spielerin und momentan im spanischen Zaragoza in Lohn & Brot stehende Leonie Fiebich.

Für die TS Jahn München spielten:
Gabriela Viskovic (15 Punkte / 1 „Dreier“), Theresa Spatzier (14 / 2), Olivia Borsutzki (12 / 2), Melina Aigner (10 / 0), Leonie Kambach (9 / 0), Kim Siebert (8 / 1), Clara Gausepohl (8 / 2), Judit Tella Vila (2) sowie Jana Schauff (0)