Schwache Wurfquoten bescheren Talents erneute Auswärtspleite

Mit der vierten Niederlage im vierten Auswärtsspiel der TOYOTA 2. Damen Basketball-Bundesliga kehrten die Talents BonnRhöndorf am Sonntagabend frustriert aus Bielefeld zurück. Bea Waffenschmieds Ensemble unterlag den Lady Dolphins trotz eines deutlichen Reboundvorteils mit 40:58 (19:31) und muss weiter auf einen Sieg in der Fremde warten.

Dabei hatte man sich vor dem Duell gegen den Mitaufsteiger aus Ostwestfalen doch so viel vorgenommen. Revanchieren wollte man sich für die bittere Niederlage vom Frühjahr, als Bielefeld den Bonnern den Regionalligatitel weggeschnappt hatte. Am Ende hatten abermals wieder nur die Lady Dolphins einen Grund zum Feiern und liegen nach dem Heimsieg deutlich auf Play-off-Kurs.

Zwei Fixpunkte dominierten den Gameplan der Talents vor der Partie in der gut gefüllten Carl-Severing-Halle: Zum einen wollte man Dolphins-Centerin Larissa Ellermann nicht die „Lufthoheit“ überlassen, zum anderen sollten die Gastgeberinnen aus der Distanz nicht allzu heißlaufen.

Beides klappte in den Anfangsminuten nur so einigermaßen. Ellermann sammelte zwar acht Rebounds im ersten Durchgang und Bielefeld verwandelte „nur“ zwei Dreier. Trotzdem lag man auch „nur“ mit 10:14 im Hintertreffen, wobei Waffenschmieds Damen trotz vieler Wurfversuche eben kaum Treffer verzeichneten.

Das zweite Viertel eröffnete Bielefeld mit einem Dreier und die Partie lief nun leider aus BonnRhöndorfer Sicht genau so, wie man es unbedingt hatte vermeiden wollte. Die Lady Dolphins agierten mit mehr Sicherheit und bauten den Vorsprung nach Dzenanas Distanztreffer erstmals zweistellig aus (24:14, 15.). Verrückte Welt in Ostwestfalen: die Talents dominierten inzwischen im Rebound aber vorne fiel nach wie vor kaum ein Ball durch die Reuse. Vor allem auch Nah- und Mitteldistanz ließen die Gäste zu viel liegen. Der junge Bonner Backcourt bekam kaum offene Würfe, weil die erfahrenen Bielefelder Counterparts clever verteidigten. Der 19:31-Rückstand zur Pause lieferte angesichts der dürftigen Trefferquoten (27% Zweier, 15% Dreier) viel Diskussionspotenzial, denn aus den unerwartet vielen gewonnen Rebounds (25 zu 17) hätte man eigentlich viel mehr machen müssen.

Aus der Kabine kamen die Talents mit einer 7:0-Serie und zeigten, das man noch nicht gewillt war, die Waffen zu strecken. Basketball ist ein hoch attraktives Spiel – wenn der Ball in den Korb geht. Und so fielen die Bälle nun etwas regelmäßiger in das Bielefelder Korbgeflecht, was das Match offener machte. Als Greta Gomann ihr Team mit einem Dreier auf 31:36 heranbrachte (25.), waren die Talents sogar wieder richtig im Spiel. Bielefeld gab zwar das Viertel ab (11:15), ging aber mit einer 8-Punkte-Führung in die letzten zehn Minuten (42:34).

Wie in bisher allen Auswärtspartien schafften es die Talents erneut nicht, trotz guter Spielsequenzen den Vorsprung der jeweiligen Gastgeberinnen zu egalisieren. Marisa Koopmann (10 Punkte/9 Rebounds) und Amelie Kröner (11 Punkte) versuchten alles, ihr Team noch einmal heranzubringen. Die abgezockten Lady Dolphins ließen sich aber nicht mehr schocken, gingen mit 50:36 in Führung (35.) und spielten die Partie anschließend sicher nach Hause. Am Ende sollten die Dolphins 38 Mal aus der Dreierdistanz Maß genommen haben. Zwar traf man nur sieben Würfe, aber jene 21 Punkte waren angesichts der schwachen Talents-Wurfausbeute an diesem Tag mehr als genug. Der befürchtete „Dreierregen“ blieb aus, diesmal hatte sogar ein kleines „Dreier-Nieseln“ ausgereicht um die Talents zu schlagen. Und Ellermann? Wurde mit 18 Punkten und 15 Rebounds doch zur „Königin der Lüfte.“

Am kommenden Wochenende müssen die Talents nach Rotenburg zum ungeschlagenen Spitzenreiter AVIDES Hurricanes.

Viertel: 14:10 / 17:9 / 11:15 / 16:6

Es spielten: G. Gomann 7 Punkte/1 Dreier, K. Steffen 2, A. Kerluku, L. Arz, N. Carstens, Z. Perlick 2, O. Okpara 8, S. Flottmann, M. Koopmann 10/1, A. Kröner 11/2, L. Brinkmann, M. Kleinert.

Fotos: Andreas Zobe