Saisonstart der Lionesses – Mission completed mit Gebrüll

Game 1: Offense rostig, defense goldig

Dass die Lionesses etwas unsicher waren, wo sie zum Saisonstart stehen, merkten man ihnen vor allem in den ersten Minuten des Spiels gegen den Herner TC an. Eine gewisse Nervosität verhinderten den Erfolg bei einigen guten Offense-Aktionen und hinten ließ man zwei Dreier des Gegners zu. (4:8 nach 3:07 Min.) Doch so langsam arbeitete man sich in die Offensive, hatte dort ein paar überraschende Elemente auf den Gegner angepasst und konnte nach weiteren 3 Min. mit 11:10 in Führung. Vor allem unsere neue Centerspielerin Chatrice White sowie Natalie Chou konnte sich hier in der Offense in Szene setzen. Danach stand die Verteidigung auch besser und somit konnte man sich das Viertel mit einem sehenswerten Crunch-Time Dreier von Aldona Morawiec mit 17:12 sichern.
Diesen Schwung nahm man mit ins 2. Viertel, scorte dort nicht hochprozentig aber kontinuierlich weiter und steigerte die Führung auf 10 Punkte nach 7 Min. im 2. Viertel. Hier konnte sich unser Floor-General und Publikumsliebling Joyce Cousseins-Smith auch das erste Mal mit ihrer Klasse in Szene setzen, in dem sie zwei sehenswerte Zuspiele servierte, eines zum Abschluss eines Fastbreaks auf Romy Bär und eines als Pistol-Pass an Chatrice White. Diese besonderen Momente sorgten auch für die ersten Highlight-Reaktionen der gut gefüllten Tribünen in der Herkenrath-Arena. Das 2. Viertel schloss man mit 34:21 und entsprechend einer 13 Punkte Führung ab.
Die Konstanz brachte man auch wieder in den Start des 3. Viertels auf das Parket und steigerte den Vorsprung in der Spitze auf 43:27 (nach 6,5 Min.), ehe ein kleiner Gegenlauf die Damen aus dem Ruhrpott wieder auf 9 Punkte heranbrachte (45:36, Viertelende). Hier machte insbesondere Taylor Mingo den Eindruck, dass man sich noch nicht der Niederlage zufrieden geben möchte.
In den ersten 3:30 Min. des letzten Viertels trat dann wieder unsere Dame für die wichtigen Minuten Joyce in den Vordergrund, erzielte 9 Punkte und brachte die Lions auf 58:39 in Front. In den folgenden 5 Min. passierte nicht mehr viel, lediglich ein 3er von Herne, der aber auf dem darauffolgenden Korbaustausch in Richtung des letztlichen Endergebnisses von 64:46 nicht mehr viel veränderte. Eher ließen die Lions noch den ein oder anderen Punkt, vor allem an der FW-Linie und beim 3er liegen, welche das Endergebnis hätten noch deutlicher ausgehen lassen können.
Insgesamt kann man vor allem mit der Verteidigung enorm zufrieden sein. Für den frühen Zeitpunkt war dies schon relativ solide. In der Offense gab es 2-3 magische Momente und noch viel Luft nach oben. Aber auch die Bestätigung, dass die Spielerinnen in der Lage sind den Gameplan zu exekutieren.

Game 2: Verhaltener Start und starke 3 Viertel

Beim zweiten Match des Doppelspieltages ging es für die Lions ins schöne Saarland nach Saarlouis. Der royale Gegner konnte eine enorm gute Vorbereitung auf der Habenseite verbuchen, mit einem sehr international zusammengesetzten Team vorweisen und schlug zum Saisonauftakt noch den amtierenden deutschen Meister aus Freiburg. Grund genug gewarnt zu sein, vor einem schnellen, wurfstarken und individuell gut besetzten Team, welches sich auch direkt zum Spielbeginn bewies. Die Damen aus Saarlouis erwischten den deutlich besseren Start, trafen von außen und zwangen Mario Zurkowski beim Stand von 7:2 nach 2:20 Min. zu einer Auszeit. Danach gelang es langsam aber stetig besser die Vorteile zu finden und sich in das Spiel herein zu arbeiten, um über 9:6 und 15:11 final beim Stand von 18:13 in die Viertelpause.
Im zweiten Viertel hielt diese Tendenz an, vor allem White und Kraker konnten sich viel besser in Szene setzen und Romy Bär tat das, was sie am besten macht… Passen, passen, passen. Am Ende standen für sie 8 Assists auf der Habenseite. Beim Stand von 26:26 kam man nach 7 Min. zum Ausgleich und ein weiter 11:3 Run sorgte dafür, dass die Lionesses zu einer Halbzeit-Führung von 29:37 in Front gingen.
Der Schlüssel für das Spiel war gefunden, der Aufwärtstrend im dritten Viertel blieb konstant, Saarlouis traf nichts mehr von außen und durfte vor allem konstant an FW-Linie punkten. Das 3. Viertel gehörte vor allem Aldona Morawiec und Greta Kröger, die in der Offensive übernahmen und 13 der 19 Viertelpunkten beisteuerten. Überhaupt ein starkes Wochenende der jungen Greta Kröger, die gestern in der zweiten Liga für Opladen 20 Pkt. erzielte und heute in der 1. DBBL dann 6. Mit einer Spielzeit von knapp 13. Min. Aber auch Anna Lappenküper organisierte das Spiel der Löwinnen sehr ruhig und überlegt und sprang für die früh in Foulproblemen gebrachte Cousseins-Smith als Point Guard in die Bresche. Zeitweise agierten die Lionesses mit 3 deutschen Spielerinnen auf dem Parkett. Zum Ende des 3. Viertels wurde der Vorsprung weiter ausgebaut und beim Stand vom 40:56 ging es in den Schlussabschnitt.
Es gelang auch hier die Tendenz weiter zu führen, die Offense war sehr variabel und effizient und spätestens als der Abstand nach etwas mehr als 5 Min. das erste Mal auf 20 Pkt. (49:69) anstieg, war allen in der Stadtgartenhalle klar, dass das Spiel nur einen Sieger haben würde. So begann das muntere scoren hüben wie drüben relativ früh und wurde aber letztlich auch wieder mit einem kleinen Vorteil für die Lionesses aus dem Rheinland über die Ziellinie gebracht. Das deutliche Endergebnis war 64:87 und die Löwinnen gingen mehr als zufrieden mit diesem Doppelerfolg auf die Heimreise.
Auch Coach Mario Zurkowski konnte diesem Saisonstart einiges abgewinnen: „Was gegen Herne in der Offensive noch nicht gut geklappt hat, haben wir heute viel besser gemacht. Das war ein wichtiger Schritt für uns. Saarlouis hat ein bockstarkes Spiel gemacht. Unsere Bank hat diesmal die Energie gebracht und das Team hat in Summer sehr gut auf Anpassungen reagiert. Es war ein schweres Spiel für uns, aber wir haben mit jeder Minute ein wenig mehr zueinander gefunden und uns den Sieg erarbeitet.“

So kann man sich nun in dieser Woche mit einem erfolgreichen Saisonstart im Rücken auf die Partie gegen den deutschen Meister und Finalgegner aus Freiburg am Sonntag den 23.10.2022 um 16 Uhr vorbereiten.