Rutronik Stars verlieren entscheidende fünfte Partie

Herne/Keltern. Als die Entscheidung gefallen war, zeigten sich die Rutronik Stars aus Keltern bei aller Enttäuschung als faire Verlierer. „Herne war einfach besser“, brachte es Kelterns Christian Hergenröther auf den Punkt. Mit 80:60 (42:27) hatte der Herner TC das fünfte und entscheidende Spiel der Serie „Best of 5“ für sich entschieden, den Titelverteidiger der Basketball-Bundesliga Frauen entthront und sich erstmals selbst den Titel gesichert.

Schon die vierte Partie am 1. Mai in der Dietlinger Speiterlinghalle war mit 55:41 eine klare Sache für das Team aus Westfalen, das im Endspurt der Play-offs einfach mehr zulegen konnte. „Herne hat konstanter gespielt, physischer“, sagt Kelterns Trainer, dessen Team von Verletzungen gebeutelt war. Kapitänin Marina Markovic wurde mit ihrer Präsenz unter dem Korb in der Finalserie ebenso vermisst wie Romina Ciappina, deren Treffsicherheit von der Dreierlinie gut getan hätte. Und Aufbauspielerin Jasmine Thomas war von einer Knieverletzung, die sie sich in der dritten Finalpartie zugezogen hatte, zuletzt sichtbar gehandicapt.

Spiel eins und Spiel drei der Finalserie hatten die Rutronik Stars gewonnen, danach war die Luft raus. „Man hat gesehen, dass die Kräfte einfach nicht reichen“, sagt Hergenröther. Das machte sich vor allem in der Abwehrarbeit bemerkbar. 80 Punkte von Herne sprechen dafür, dass die Gastgeberinnen immer wieder frei und unbedrängt zum Wurf kamen.

In Herne gerieten die Sterne nach dem 6:6 mit 6:15 in Rückstand. Mit 10:21 war Kelterns Rückstand früh zweistellig – und sollte es den Rest der Partie bleiben. Das 23:10 am Ende des ersten Viertels war mehr als nur ein Vorbote für kommendes Ungemach. Mitte des zweiten Viertels führte Herne durch die erneut starke Jordan Frericks mit 20 Punkten (34:14), danach sogar mit 23 Zählern (42:19).

Kurzzeitige Aufholjagd

Bis zur Halbzeitpause verkürzten die Rutronik Stars wieder auf 15 Punkte (42:27) und kämpfte sich im dritten Viertel sogar auf zehn Punkte heran (53:43). „Da haben wir noch einmal unser Herz in die Hand genommen. Aber die Kräfte reichten einfach nicht“, so Christian Hergenröther. Als der Spielabschnitt zu Ende war, lag Herne schon wieder mit 19 vorne (65:46) – die Partie war entschieden.

Überragende Spielerin der Partie war einmal mehr Jordan Frericks mit 18 Punkten und elf Rebounds. Im Gegensatz zu den ersten vier Begegnungen schafften es die Sterne dieses Mal nicht, Hernes Centerspielerin mit hoher Foulbelastung zumindest teilweise aus dem Spiel zu nehmen. Am Ende lebte der neue Deutsche Meister vor allem von seinem großen Kader, den Trainer Marek Piotrowski zu einer ständigen Rotation nutzte – und das mit Erfolg: Alle zwölf eingesetzten Spielerinnen punkteten. Keltern hatte zwar mit Ezinne Kalu (20 Punkte), Jasmine Thomas (14 Punkte) und Kim Pierre-Louis (10 Punkte, 6 Rebounds) drei Spielerinnen mit zweistelliger Punktausbeute, aber am Ende kam von der Bank zu wenig Input, weil Milica Deura, Mante Kvederaviciute, Renata Pudlakova, Marta Tudanca, Rebecca Tobin und Eigengewächs Linn Schüler trotz insgesamt 75 Spielminuten ganze sechs Punkte auf die Anzeigentafel brachten. Zusammen mit der erneuten Unterlegenheit bei den Rebounds (37:45) und der bekannten Schwäche von der Dreierlinie reichte das, um die erfolgreiche Titelverteidigung zu verhindern.