Royals relativ gut im Griff

Damen-Basketball-Bundesliga: Inexio Royals Saarlouis – BC Pharmaserv Marburg 69:88.

Der BC Pharmaserv Marburg hat sich nach einem spielfreien Wochenende mit einem Sieg zurückgemeldet. Die Partie beim sieglosen Schlusslicht Inexio Royals Saarlouis (Bilanz 0:4) hatten die Hessinnen jederzeit im Griff und haben nun zwei Siege und eine Niederlage auf dem Konto. Erfolgreichste Werferin für das Pharmaserv-Team war Finja Schaake (22 Punkte).

Beide Mannschaften traten ersatzgeschwächt an. Beim Gastgeber fehlte nach wie vor unter anderem Nationalspielerin Levke Brodersen. Beim BC fiel 3×3-WM-Teilnehmerin Theresa Simon mit einer Oberschenkelverletzung aus. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte BC-Coach Patrick Unger. Nach dem 5:2 für Saarlouis übernahmen die Gäste das Zepter und gaben die Führung nach dem 9:7 (4. Minute) nicht mehr ab.

Beim 22:20 (11.) zogen die Marburgerinnen die Zügel wieder an. Trotz einiger Fehler auf beiden Seiten des Feldes holten sie bis in die Schlussminute der ersten Halbzeit ein 51:34 heraus. Aus der Kabine kamen die Royals wacher zurück. Der BC leistete sich mehrere Unaufmerksamkeiten (insgesamt 21 Ballverluste) und die Führung schmolz auf 53:45 (22.).

Eine Wende des Spiels lag aber nie in der Luft, weil die Hessinnen wenn nötig zulegten und durch Ballgewinne und Fastbreaks oder schöne Kombinationen (21 Assists) erfolgreich waren. Und das bei 56 Prozent Trefferquote aus dem Feld. Beim 80:56 (32. Minute) hatte der BC seine höchste Führung.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Mir hat gefallen, dass wir nach forcierten Ballverlusten schnell nach vorn gespielt haben. Phasenweise haben wir den Ball gut bewegt, unseren Stiefel gespielt und viele offene Würfe kreiert. Nicht ganz zufrieden bin ich mit dem Start ins dritte Viertel. Da haben wir uns den Schneid abkaufen lassen. Und am Ende des Spiels waren wir ein bisschen lethargisch. Da durfte Saarlouis alles machen, was sie wollten. Da dürfen wir nicht aufhören, Basketball zu spielen. Joey Klug hat ein gutes Spiel gemacht, und das, obwohl sie die ganz Woche über krank war. Finja hat offensiv auch ein gutes Spiel gemacht und stabilisiert ihre Leistung.“

Finja Schaake (Topscorerin Marburg):
„Wir haben versucht, schnell zu spielen und dadurch viele Überzahlangriffe und einfache Abschlüsse gehabt. Wir haben in die Offense richtig gut zusammengespielt und den Ball laufen lassen, 88 Punkte sind schon gut. Wir hatten Saarlouis relativ gut im Griff, haben aber auch unsere Fehler gemacht. Manchmal sind wir im Kopf schon einen Schritt zu weit und verlieren dadurch den Ball. Und in der Verteidigung müssen wir noch einen Schritt mehr machen.“

Statistik: Saarlouis – Marburg
Viertel: 18:22, 21:29, 17:21, 13:16.
Saarlouis: Andelova 7 Punkte / 1 Dreier, Asuamah-Kofoh 9/3, Geniets 2, Gorrell 16/1 (6 Rebounds, 4 Assists, 4 Steals), Ilmberger 6 (13 Reb., 5 Ass.), Kovatch 15/3 (3 Ass.), Kracikova 8 (3 St.), Nemcova, Pohlmann 6 (3 St.), Warner.
Marburg: Baker 19/1 (3 Ass.), Bertholdt 6, Kiefer, Kiss-Rusk 9 (13 Reb., 7 Ass.), Klug 4, Reeh, Schaake 22/1, Sola, Wagner 2 (4 Ass., 4 St.), White 9/3, Wilke 17/1 (3 Ass.), Winterhoff.
SR: V.Steckas, F.Bleicher, Z: 500.

Fun Facts: Neunter Sieg in Folge gegen Saarlouis (letzte Niederlage: 30.01.2016, 83:86 zu Hause). / Mit 51 erzielten Punkte beste Marburger erste Halbzeit auswärts in der Bundesliga seit 18.03.2017 (51:38 beim 88:76-Auswärtssieg in Halle). / Zum ersten Mal auswärts in der Bundesliga alle Viertel gewonnen seit 21.10.2017 (88:59 in Heidelberg). / Mit 17:17 ist Marburgs Auswärtsbilanz gegen Saarlouis erstmals seit genau 13 Jahren (13.10.2006 nach 76:81-Niederlage, Bilanz 8:8) wieder ausgeglichen. / Alex Wilke stellt mit 17 Punkten ihren persönlichen Bundesliga-Rekord ein (zuvor am 10.11.2018 beim 104:99-Heimsieg nach Verlängerung gegen Nördlingen. Damals spielte Alex 34:57 Minuten, diesmal 26:35 Minuten). / Finja Schaakes 22 Punkte sind einer weniger als ihr persönlicher Bundesliga-Rekord (zuletzt am 10.01.2018 bei 72:84-Niederlage in Keltern).

Fail Fact: Marburg erzielt in den letzten 8:04 Minuten des letzten Viertels genau so viele Punkte wie in den ersten 1:56 Minuten des Viertels (je 8).

Nächstes Spiel: Mittwoch, 16. Oktober, 20 Uhr, CEWL-Europapokal, Heimspiel gegen Spirou Ladies Charleroi, Georg-Gaßmann-Halle.

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(von Marcus Richter)