Rhein-Main Baskets freuen sich auf Top-Spiele zu Ostern

Für die Rhein-Main Baskets war diese gesamte Saison spannend wie selten. Zu unklar war zu Beginn, ob sie nur um den Klassenerhalt spielen oder ob es wieder um einen der Vorderplätze in der Tabelle gehen wird. Sie begannen die Saison in der „2. Toyota Damen-Bundesliga-Süd“ sehr holprig und verloren nacheinander die ersten fünf Punktspiele.

Vor allem ihre Teambildung war diesmal sehr schwerfällig. Die in der letzten Saison am Knie schwer verletzte Paula Süßmann kam trotz frühzeitiger Operation nicht – wie erwartet – wieder ins Team zurück und sowohl Paula als auch alle Baskets hoffen nun auf ihre Genesung zur kommenden Saison. Und die Ex-Jugend-Nationalspielerin Alica Köhler (jetzt Hesse), wollte trotz starker beruflicher Belastung als Zahnärztin noch eine volle Saison mit Power dabei sein. Doch auch sie hatte schon nach dem zweiten Spiel eine Knieverletzung, die ihre Rückkehr ernsthaft in Frage stellte. Sie wurde am Ende dieser Saison nach 13-jähriger Zugehörigkeit zum TV Langen und zu den Rhein-Main Baskets feierlich und vor großer Kulisse verabschiedet.

Und natürlich fehlte auch die rührige Team-Kapitänin Pia Dietrich, die am Ende der letzten Saison offiziell ihre Bundesliga-Laufbahn beendet hatte. Sie verstärkt seitdem das Team der Organisatorinnen der Baskets neben deren Gründerin, ihrer Mutter Silke Dietrich.

Alle waren sich einig, dass auch die Saison 22/23 eine Saison ohne ausländischen, vor allem amerikanischen, Zuwachs von Spielerinnen sein sollte. Die Türen in der Spielgemeinschaft Rhein-Main Baskets (und weiterhin auch das BTI Langen) sind weit offen für Nachwuchsspielerinnen aus dem Rhein-Main-Gebiet, vor allem aus den beiden Trägervereinen. Und mit Trainer Saymon Engler führt seit 2021 ein Headcoach Regie, der sich der Nachwuchsförderung verschrieben hat. Mit der Spielgemeinschaft Roßdorf/Darmstadt gewann er vor drei Jahren die deutsche Meisterschaft der u14-Mädchen. Und in enger Zusammenarbeit mit dem langjährig als Hofheim- und Landes-Trainer erfahrenen Rolf Weidemann hat er sich noch intensiver auf die Talente aus der Rhein-Main-Region konzentriert. Das herausragende Abschneiden der Rhein-Main-Baskets in der WNBL macht deutlich, dass beide Trainer auf dem richtigen Weg sind. Und auch „Rolo“ Weidemann gehört neben Silke Dietrich zu denen, die die Bildung der Rhein-Main Baskets frühzeitig in den Mittelpunkt ihres Wirkens gestellt haben.

Dieser Fokus der Nachwuchsförderung hat den Baskets schon in der Saison 21/22 mit dem 2. Platz und dem Aufstiegs-Finale vor mehr als 2000 Zuschauern in Berlin gegen ALBA Berlin recht gegeben. Und in dieser Saison wurden weitere Nachwuchsspielerinnen in das Zweit-Liga-Team integriert. Sie haben mit ihrer zunehmenden Spielstärke bewiesen, dass die Spielgemeinschaft Rhein-Main Baskets auf dem richtigen Weg ist.

Mit diesem Hintergrund ist eine Vorhersage von Platzierungen und auch vom Ausgang der Play-offs ausgeschlossen. Der Erfolg des erneuten 2. Platzes im Süden nach Abschluss der Punktspiele ist Anerkennung für die Verantwortlichen, für die Trainer, für das Team und für eine Spielerin ganz besonders – Svenja Greunke. Sie kam aus der Langener Jugend, wurde im TV Langen und auch im BTI („Basketball-Teilzeit-Internat“) Langen viele Jahre gefördert. Sie spielte als sehr junge Nationalspielerin 2011 bei der bis dato letzten EM-Teilnahme der deutschen Basketball-Nationalmannschaft mit. Sie gewann mit den Baskets die deutsche Vizemeisterschaft 2013 und sie kehrte vor zwei Jahren nach ihrem Ausflug in die 1. Liga sowie auch nach Frankreich wieder zurück zu ihren Wurzeln. Für das junge Team der Rhein-Main Baskets ist sie die Leistungsträgerin, auf die mit hohen Werten als Scorerin, als Rebounderin, als Passgeberin und vor allem mit ihrer Spielübersicht stets Verlass ist. Spielerinnen, wie Jule Seegräber und Moni Wotzlaw, sind nach mehreren Jahren in der 2. Liga zu absoluten Stammspielerinnen mit viel Verantwortung geworden. Dahinter warten bereits viele junge Talente, die über kurz oder lang ebenfalls die Möglichkeit bekommen werden, in diese Führungsrollen reinzuwachsen.

Und ausgerechnet Jule Seegräber fällt nun nach eine Knöchelverletzung für diesen Play-Off-Auftakt aus. Headcoach Saymon Engler zu diesem Handicap: „Wie wir das ausgleichen, weiß ich erst nach dem Spiel; auf jeden Fall erwarte ich von allen Spielerinnen bedingungslosen Kampfgeist, und den bekommen wir auch.“

Mit dem ersten Play-Off-Gegner dieser Saison, den „Medial Instinct Veilchen“ aus Göttingen stehen die Baskets erneut vor einer spannenden Probe. Die Göttingerinnen sind bekannt für ihre stets intensive Verteidigung und hoffen auf den Einsatz auch aktuell noch „angeschlagener und erkrankter Spielerinnen“, wie sie ihre Situation vor diesen Play-Offs selbst beschreiben.

In der Langener Georg-Sehring-Halle am Samstag (8. April, um 16:30 Uhr) hoffen die Baskets auf guten Besuch, auf die besondere Baskets-Fangruppe und vor allem auf ein spannendes Spiel.