Platz 9 ist sicher

VON FRANZISKA SEIFERT

Was für ein letzter Spieltag in dieser verrückten Toyota-DBBL-Saison 2020/2021… Im Vorfeld wurde viel geredet über Ergebnisse – Konstellationen – Möglichkeiten, aber für das Team der GISA LIONS SV Halle stand nur die eigene Leistung, das eigene Können im Fokus. Gegen die treffsicheren Girolive-Panthers aus Osnabrück forderte es Energie und Willen bis zum Schluss und beides hatten die Löwinnen. Sie besiegten den Sechstplatzierten mit einer starken Vorstellung in den letzten fünf Minuten überraschend hoch mit 84:68.
„Am letzten Spieltag noch einmal alles geben!“ – so starteten beide Mannschaften, wie die Feuerwehr. Nach fünf Minuten stand es bereits 12:16 – 22:25 dann zum Viertelende. Dabei zeigte sich, dass die Osnabrückerinnen einen starken Wurftag erwischten. Aber auch die GISA LIONS erarbeiteten sich immer wieder gute Würfe und brachten ihrer Centerinnen unter den Körben gut ins Spiel. Auch im zweiten Viertel fielen die Körbe im Minutentakt. Die Panthers überzeugten durch Rebounds, Fastbreaks und einer Samanta Führing, die in Halbzeit eins 100% traf und dadurch zur Halbzeitpause bereits 16 Punkte erzielt hatte. Bei den Löwinnen zeigte sich wie so oft in den letzten vier Wochen das Kämpferherz. Sie provozierten durch energische Verteidigung 11 Ballverluste bei den Gästen und mit einer guten Mischung aus Aktionen zum Korb und Dreipunktwürfen blieben sie immer in Schlagdistanz. Beim 40:44 ging es in die Kabine. Im dritten Viertel verloren beide Teams ein wenig den Spielfluss. Die GISA LIONS schränkten die Kreise von Osnabrücks Topspielerinnen Führing und Blockton ein, verpassten aber selbst die eine oder andere gute Chance. Beim 54:56 war die Partie dennoch völlig offen und es ging in den entscheidenden Spielabschnitt. Zunächst war es wieder Führing, die Verantwortung für die Gäste übernahm, aber auf Seiten der Hallenserinnen wurde das Spiel zusehends flüssiger. Schöne Würfe von Darien Huff, klasse Anspiele auf Stella Fouraki und dennoch lag Osnabrück bei noch etwa sechs verbleibenden Minuten mit 59:64 vorn. Was dann passierte, gab es in der ERDGAS Sportarena schon eine ganz Weile nicht mehr zu sehen. Mit einem erfolgreichen Dreier nach acht misslungenen Versuchen glich Eilidh Simpson zum 64:64 aus und zündete den Startschuss für einen fulminanten Schlusspurt. Freiwürfe, noch ein Simpson-Dreier und eine traumwandlerisch sicher verwandelnde Stella Fouraki, die immer wieder toll von ihren Teamkolleginnen angespielt wurde, sorgten für einen 14:0-Lauf und dafür das die Löwinnen plötzlich zweistellig (75:65) vorn lagen. Die GISA LIONS ließen sich nun nicht mehr stoppen und brachten den Sieg wohlverdient nach Hause.  Vier Spielerinnen punkteten zweistellig, insgesamt versorgten sich die Damen gegenseitig mit 25 Assists und zwangen die Gäste zu 26 Ballverlusten – ein klares Zeichen für einen großartigen Teamsieg zum Abschluss dieser Hauptrunde. Anschließend lagen sich die Spielerinnen glücklich in den Armen und bedankten sich mit einem großen DANKES-Banner in verschiedenen Sprachen bei allen Unterstützern in dieser Saison. Auch Coaches, Management und Helfer strahlten vor Freude darüber, dass man es aus eigener Kraft geschafft hat in der Liga zu bleiben. Nach Sichtung der anderen Spieltagsergebnisse war schnell klar, die GISA LIONS belegen mindestens Platz 9 der Tabelle. Und es hätte vor wenigen Wochen keiner geglaubt, aber der siebte Sieg im 22 Spiel erhält sogar noch eine kleine Chance auf eine Play-Off-Teilnahme.. Ob und wann und wie, das werden die kommenden Spiele der XCYDE Angels aus Nördlingen zeigen. Es bleibt also noch spannend. Erst einmal bekommen die Mädels von Headcoach Sandra Rosanke ein wenig Pause: „Das haben sie sich verdient.“, freute sich die Trainerin nach diesem denkwürdigen Spiel.

Let´s go GISA LIONS!

GISA LIONS SV Halle: Fouraki (20Punkte/- Dreier/6 Rebounds), Huff (16/3/1, 5 Assists), Kasparkova (12/-/2), Grudzien (10/-/4), Kreuter (9/1/-), Simpson (8/2/5, 7 Assists), Thomas (5/1/-), Schinkel (4/-/1, 5 Assists), Kleine-Beek, Oswald

… Scouting und Tabelle der Toyota 1. DBBL