Panthers gewinnen Nervenschlacht beim Tabellenzweiten Freiburg

Diese Girolive-Panthers darf man nie abschreiben: Wie im Hinspiel mussten die OSC-Basketballerinnen gegen die Eisvögel Freiburg in die Verlängerung, rangen den Tabellenzweiten der Bundesliga in dessen Halle aber mit einem Kraftakt nieder und feierten nach 45 Minuten einen 94:86-Sieg.

Zur Halbzeit hatten die Gäste schon eine Hand am Sieg gehabt. Nach dem dritten Viertel sahen sie wie der sichere Verlierer aus, aber dann bäumten sich die Panthers noch einmal auf.

Wie am Sonntag beim Sieg gegen Marburg hielt sich Eva Rupnik lange zurück. Dann ließ sie 40 Minuten ohne Punkt zehn Zähler in der Verlängerung folgen, darunter zwei Dreier. Dabei war der Sieg nicht allein ihr Verdienst, sondern verteilte sich auf viele Schultern: Auf die der angeschlagenen Spielmacherin Jenny Strozyk, die in Freiburg auf die Zähne biss. Auf Jill Townsend, die trotz eines schmerzhaften Sturzes auf den Rücken ihre Dreier versenkte, auf Samantha Fuehring mit 32 Punkten und auf Frieda Bühner mit 15 Rebounds, aber auch auf alle anderen im achtköpfigen Aufgebot, die wieder mal ihre letzten Kräfte mobilisierten.

Eine starke Abwehr war Grundlage für ein kleines Polster zu Beginn (7:2, 4. Minute), das nicht lange hielt (6:7, 5.). Die OSC-Frauen schlossen ihre Angriffe oft schnell, aber nicht sehr effizient ab. Weil nach Frieda Bühner auch Milica Cuic einen Dreier traf, die Eisvögel fünf Ballverluste verzeichneten und keinen ihrer vier Freiwürfe im ersten Viertel im Korb unterbrachten, blieben die Gäste bis zur ersten Pause in Front, auch wenn aus dem zwischenzeitlichen 17:13 mit Freiburgs zweitem Dreier noch ein 17:16 wurde.

Mit viel Tempo und wechselnden Führungen ging es ins zweite Viertel. Die Panthers, die wieder auf die angeschlagene Spielmacherin Jenny Strozyk zurückgreifen konnten, fanden geschickt den Weg unter den Freiburger Korb, waren aber auch der Distanz gefährlich. Drei Dreier von Jill Townsend (zwei) und Samantha Fuehring in Serie brachten den Osnabrückerinnen einen 30:24-Vorsprung (14.). Freiburg traf mäßig, der OSC regelmäßig. Der Lohn war eine Neun-Punkte-Führung, die Townsend mit ihrem dritten Dreier zum 44:35 vier Sekunden vor der Pause untermauerte. Freiburgs Ausnahmespielerin, die japanische Spielmacherin Shiori Yasuma, saß nach drei frühen Fouls lange auf der Bank, kam vor der Pause nur auf etwas mehr als zehn Minuten Einsatzzeit. Auch Townsend ging mit drei Fouls in die zweite Hälfte.

Die Eisvögel erhöhten die Intensität in der Abwehr deutlich und erreichten damit, was sie bezwecken wollten. Die Panthers liefen immer öfter in den Abwehrblock und verloren etwas kopflos den Ball. Ein zwischenzeitlicher 13-Punkte-Vorsprung (48:35, 22.) schmolz rapide dahin, weil der OSC minutenlang nicht mehr traf. Freiburg startete einen 21:0-Lauf zur 62:52-Führung vor dem Schlussviertel.

In den letzten zehn Minuten verkürzten die Panthers früh auf sieben Punkte, aber Freiburg hielt mit einer breit besetzten Bank dagegen und enteilte seinerseits auf 13 Zähler (60:73, 35.). Als dem OSC langsam die Zeit davonzulaufen schien, startete Townsend mit einem weiteren Dreier die Aufholjagd. Ein 12:0-Zwischenspurt brachte die Panthers auf 74:75 heran (38.), aber zweimal verpassten es die Gäste, die Führung zu übernehmen. 2,8 Sekunden vor Schluss traf Freiburg zum 77:74, beging danach aber beim Osnabrücker Einwurf ein technisches Foul. Per Freiwurf verkürzte Fuehring auf 77:75, die Gäste hatten erneut den Ball. Bühner brachte den Ball zu Fuehring, die mit der Schlusssirene ausglich.

Weil Freiburg zwei Freiwürfe ausließ, brachten zwei Dreier von Eva Rupnik die Panthers nach vorn (84:82, 42.). Freiburg glich aus, aber Rupniks Nerven hielten auch an der Freiwurflinie (86:84). Nach Fuehrings freiem Korbleger (88:86, 44.) ließen die Eisvögel zwei Angriffe ungenutzt. Strozyk traf zum 90:86 bei 29 verbleibenden Sekunden. Zwei Yasuma-Dreier und ein dritter Distanzversuch verfehlten ihr Ziel. Fuehring schnappte sich den Rebound, wurde gefoult und verwandelte beide Freiwürfe. Erneut traf Freiburg nicht. Rupnik durfte noch mal an die Linie und stellte den 94:86-Endstand her.

Neue Osnabrücker Zeitung