Ohne Fuehring von der Rolle: Panthers unterliegen Halle 63:70

Wer wissen will, wie wichtig Samantha Fuehring für die Girolive-Panthers ist, bekam gegen die SV Halle Lions eine Demonstration: Ohne die erkältete US-Amerikanerin kassierten die Osnabrückerinnen eine 63:70-Niederlage.

Der Ausfall ihrer zentralen Spielerin (im Schnitt 15 Punkte und 9,6 Rebounds pro Spiel) machte sich schon zu Beginn bei den Osnabrückerinnen bemerkbar: Ihnen fehlte defensiv die Stabilität und offensiv eine Option unter dem Korb. So zog Halle nach einem unsportlichen OSC-Foul erst mal auf 5:2 davon (2. Minute) und erhöhte auf 9:4 (3.). Die Panthers agierten zu wild, nahmen ungünstige Würfe. Erst eine Auszeit brachte den OSC in die Spur – und die Tatsache, dass Halle früh mit der Foulbelastung zu kämpfen hatte, spielte den Gastgerinnen in die Karten. Sechs Punkte eines 10:0-Laufes zur 14:9-Führung (7.) fielen von der Freiwurflinie. Osnabrück schien für eine kurze Phase defensiv seine Stabilität gefunden zu haben, was aber auch an Halles ungenauen Abschlüssen lag. Eine Lions-Auszeit nahm dem OSC wieder den Rhythmus, der weiter verunsichert wirkte. Als Halles Jasmine Gill zwei Dreier nacheinander auspackte, war das OSC-Polster auf ein Minimum geschrumpft (18:17, 10.). Wenigstens ging es damit in die Pause, weil Gill von der Freiwurflinie noch zweimal vergab.

Im Aufbau hakt mehr, als dass etwas gelingt

Ihre Mitspielerinnen machten es zu Beginn des zweiten Viertels besser, und auch Gill traf wieder. Sechs Punkte erzielte Halle in Folge – was nicht viel war –, aber die Panthers brauchten 4:21 Minuten, um durch Merit Brennecke überhaupt etwas Zählbares zustande zu bringen (20:23, 15.). Victoria Poros‘ Treffer ließ Hoffnung aufkeimen (22:23), aber der OSC fand weder seinen Rhythmus noch zu einem kontrollierten Aufbauspiel, brachte gar einen Pass unbedrängt im Seitenaus unter. Halle spielte nicht mal furios auf, ließ aber den Ball laufen und machte die einfachen Dinge besser. Der Lohn war ein Sechs-Punkte-Vorsprung (28:22, 18.). Brenneckes später Dreier – der erste für den OSC (29:32, 20.) – hätte einen Wendepunkt noch vor der Pause markieren können, aber Milica Cuic brachte in der Folge zwei Freiwürfe nicht im Korb unter. Zur Halbzeit war zwar die Freiwurfquote des OSC (10/15, 67 Prozent) relativ gesehen noch besser als die der Gäste (4/8, 50 Prozent), die aber eine Drei-Punkte-Führung mit in die Kabine nahmen.

Einzelleistungen halten das Drama zumindest in Grenzen

Was auch immer sich die Panthers vorgenommen hatten: Es gelang ihnen nicht so recht. Halles Deeshyra Thomas schloss die ersten beiden Gäste-Angriffe erfolgreich ab, Rachael Vanderwal hatte viel zu viel Platz beim Dreier (33:39, 23.). Der OSC steigerte sich zwar in der Abwehr und setzte Halle etwas mehr zu, aber Gill traf auch unter Druck per Dreier (37:46, 26.). Die Gastgeber fanden ihrerseits weiter keine Sicherheit im Angriffsspiel und kamen, wenn überhaupt, nur durch Einzelleistungen zu Punkten. Immerhin: Die letzte ging an Osnabrücks Jenny Strozyk, die mit einem Durchbruch zum Korb fünf Sekunden vor Viertelende auf 43:48 verkürzte.

Erst in den letzten Angriffen so etwas wie Aufbäumen

Vier erfolglose OSC-Angriffe zum Start ins Schlussviertel ließen den Rückstand auf neun Punkte wachsen (43:52, 32.). Frieda Bühners Korb brachte keine spürbare Besserung, weil Halle gleich den nächsten Dreier traf (45:55, 34.). Zwar ließen die Lions auch genügend Chancen liegen, aber die Panthers waren in Sachen Chancenverwertung erschreckenderweise noch schwächer. Zwei Treffer von Milica Cuic und Brennecke brachten Osnabrück von elf auf sieben Zähler Rückstand heran (52:59, 38.). Die Panthers erhöhten den Abwehrdruck, Halle traf aber von der Freiwurflinie und behauptete seinen Vorsprung. Die Dreier von Cuic und Jill Townsend kamen zu spät. Mit einem technischen Foul verabschiedete sich Cuic nach ihrem fünften Foul. Halle nutzte die Freiwürfe und bedankte sich, dass die Panthers viel zu spät so etwas wie ihre Form fanden. Der Dreier zum 63:70-Endstand durch Townsend fiel zwei Sekunden vor der Schlusssirene.

Auszug Neue Osnabrücker Zeitung