Nicht gut mit dem Ball umgegangen

Zehn Minuten sehr gut mitgespielt, dann ungenau und ängstlich agiert: Die Zweitliga-Basketballerinnen des ASC Mainz verlieren bei Tabellenführer HTG Bad Homburg mit 44:81 (36:67, 30:46, 20:21). An der Konstellation im Kampf gegen die Relegation hat sich nichts verändert.

Bad Homburg. Ein Viertel lang schien es, als könnten die Gäste an das anknüpfen, was ihnen in der Hinrunde gelungen war, als könnten die Zweitliga-Basketballerinnen des ASC Mainz der HTG Bad Homburg erneut Paroli bieten und ihr womöglich eine Niederlage beibringen. Diese Hoffnung aber überlebte schon die ersten Minuten des zweiten Durchgangs nicht mehr. Statt die Partie weiter offen zu gestalten, wussten sie rasch, dass es nicht für eine erneute Sensation reichen würde – was sich denn auch sehr deutlich im Endstand von 44:81 (36:67, 30:46, 20:21) niederschlug.

Jordis Wächter und Alina Dötsch sorgten mit zwei Dreiern in den beiden ersten Angriffen für einen optimalen Einstieg, Mitte des ersten Viertels führte der ASC mit 11:6. Zu diesem Zeitpunkt war von den später auftretenden Schwachstellen nichts zu sehen, im Gegenteil: Es war die HTG, die einen Großteil ihrer Würfe verfehlte und sich auch bei Rebounds ungeschickter anstellte. ,,Das erste Viertel war super, unsere Pässe kamen an, unsere Würfe gingen ins Netz, wir wirkten nicht nervös“, sagte Trainer Andre Negron. „Danach haben wir nachgelassen“.

Tatsächlich waren seine Spielerinnen nach der ersten Viertelpause kaum wiederzuerkennen. Jetzt dominierten die Gastgeberinnen, allen voran Nerea Garmendia Odriozola, Mckenzie Anne Johnston und Franziska Worthmann, das Geschehen nach Belieben; der Abstand auf der Anzeigetafel wuchs immer weiter an. ,,Sie sind ein starkes Team und haben zehn bis zwölf Spielerinnen auf der Bank“, erkannte Negron die Überlegenheit der Hessinnen an. „Diese Breite hat unser Kader nicht.“

Reboundbilanz von 20:60

Die Überlegenheit machte sich nicht nur in den Trefferquoten bei Freiwürfen, aus Nah- und Mitteldistanz bemerkbar, sondern auch im Reboundverhalten. Am Ende wies die Statistik für die HTG 60 eroberte Abpraller aus, für den ASC lediglich 20. Außer Alina Dötsch (6) und Jordis Wächter (5) tat sich in dieser Beziehung so gut wie nichts.

An Motivation hatte es den Mainzerinnen vor der Partie keinesfalls gemangelt. Ihnen war bewusst, dass sie mit einer Wiederholung des Hinrundencoups bereits an diesem drittletzten Spieltag alle Zweifel am Klassenverbleib zerstreuen würden. Gleichwohl mussten sie keinen Druck verspüren: Von einem abstiegsbedrohten Team erwartete niemand einen Erfolg beim feststehenden Staffelmeister, der zudem besser besetzt war als bei seiner 85:88-Niederlage im Theresianum.

Negron („Dass wir schlagen können, wissen wir bereits“) seinen Frauen daher auch keinen Vorwurf daraus, die Partie verloren zu haben, wies aber auf Verbesserungsbedarf hin: „Wir müssen lernen, genauso aggressiv zu spielen, wie Bad Homburg. Und wir sind nicht gut mit dem Ball umgegangen“, sagte er insbesondere mit Blick auf die zweite Halbzeit, in der die HTG auch von ungenauem Passspiel und fehlender Schussgenauigkeit der Gäste profitierte. „Gegen solche Gegnerinnen kann man solche Pässe nicht spielen, und man muss präziser werfen, weil sie Ballgewinne eiskalt ausnutzen.“

Ängstlich gewirkt

Entsprechend einseitig verlief die Begegnung nach dem Seitenwechsel. Allerdings profitierte die HTG auch von einem ungenauen Passspiel und fehlender Präzision auf Seiten der Gäste. Mitte des dritten Viertels waren aus den 16 Punkten Rückstand schon 26 geworden (31:57), angesichts der zahlreichen Turnovers blieben Abschlusschancen des ASC Mangelware. Daran änderte sich bis zum Schluss nicht mehr viel.

,,Sie sind größer und stärker als wir und nicht umsonst das beste Team der Liga“, sagte Andre Negron, der sich dennoch mehr Gegenwehr gewünscht hätte. „Meine Mädels haben gerade im dritten Viertel ängstlich gewirkt.“

Konkurrentinnen nicht im Einsatz

Unverändert blieb nach dieser Niederlage die Konstellation im Kampf um den direkten Klassenverbleib. Die Verfolgerinnen aus Heidelberg und Dillingen, die einige Spiele im Rückstand sind und mit einer Siegesserie den ASC noch in die Relegation befördern könnten, waren nicht im Einsatz. Die Partie der Saarländerinnen gegen Jahn München war bereits auf den 16. März verlegt worden, dass des USC II gegen die BSG Ludwigsburg wurde kurzfristig abgesetzt.

Damit besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass die Mainzerinnen am letzten Spieltag in Dillingen gewinnen müssen, um ihren neunten Rang zu behaupten. Dem Trainer scheint vor dieser Konstellation nicht bange: „Unser Vorteil ist, dass wir am nächsten Wochenende spielfrei haben“, sagte Negron. „Daher können wir uns intensiv auf diese Partie vorbereiten.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ.