Nach der Pause beißen Tigers zu

Die Damen der Bender Baskets Grünberg halten im Heimspiel der 2. Basketball-Bundesliga gegen Neuss nur eine Halbzeit lang mit.

GRÜNBERG – Mit nur 21 Punkten in der zweiten Hälfte haben es die Baskets ihren Gästen, den Tigers aus Neuss, extrem leicht gemacht. Am 7. Spieltag der 2. Damen Basketball Bunesliga Nord gaben die Spielerinnen von Coach Dejan Kostic defensiv zwar alles, jedoch beeindruckte Neuss mit seiner exzellenten Team-Offense, vor allem im letzten Durchlauf und feierte schließlich einen 77:58-Erfolg.
Bender Baskets Grünberg –
TG Neuss Tigers 58:77
Die Partie fing in der Theo-Koch-Sporthalle auf Augenhöhe an, denn Ballverluste und Fehlwürfe gab es auf beiden Seiten häufig. Einen hauchdünnen Vorteil für Neuss musste man hier noch mit der Lupe suchen. Elisa Mevius (21 Punkte, acht Rebounds, vier Steals) und Deijah Blanks (19 Punkte, acht Rebounds) übernahmen schnell Verantwortung in ihrem Team und das auf beiden Seiten des Feldes. Das sollte auch bis zum Schluss so bleiben, denn rein offensiv kam da nicht mehr viel aus Grünbergs Kader. Nur noch ein effektives Comeback von Centerin Paula Kohl wäre erwähnenswert, die in gerade mal 18 Minuten acht Punkte und fünf Rebounds für ihr Team beisteuerte.
Doch das sollte gegen die gut geölte Offense der Besucher vom Rhein nicht ausreichen. So richtig kamen die aber auch erst in der zweiten Spielzeit ins Rollen. Tigers Pointguard Toshua Leavitt (20 Punkte, acht Assissts) tat souverän, wofür sie bekannt ist, nämlich ihren Mitspielerinnen mit ihren Pässen das Leben leicht machen und nebenbei selbst noch Topscorerin ihres Teams werden. Profitiert haben von ihrer Leistung als Dirigentin vor allem Centerin Britta Worms (18 Punkte, acht Rebounds) und Comboguard Jill Stratton (elf Punkte, sechs Assissts), die ihrerseits oft die richtige Vorlage für ihre Mitspielerinnen servierte. Das Teamwork der Gäste überzeugte.
Doch Grünberg hielt in der ersten Hälfte mit. Zur Halbzeit stand es gerade mal 37:38 für die Gäste. Danach war für Grünberg offensiv aber die Luft raus und sie ließen die Tigers ihrerseits mehr Selbstbewusstsein in ihrem Angriff finden.
Zwar waren die Tigers insgesamt mit ihren 45 Prozent bei Zweipunktewürfen nur leicht besser als die Baskets, so richtig auffällig war Grünbergs schlechte Offensiv-Bilanz aber von der Dreierlinie: Keiner ihrer insgesamt 13 Versuche fand den Weg ins Netz. Während die Baskets mit eiskalten Händen (vier Punkte im Viertel) aus der Halbzeitpause zurück kamen, waren die der Westfälinnen nur kühl (12 Punkte im Viertel). Viele Turnover seitens der Gallusstadt: Pässe fanden nicht ihr Ziel und wenn doch, waren es zum Teil wilde Würfe, die Coach Kostic Sorgenfalten auf die Stirn trieben. Die Treffsicherheit der Gallusdamen machte ihnen das Leben auf dem Spielfeld schwer. Doch auch Neuss hatte so seine Problemchen in der Offensive, aber Grünberg konnte daraus kein Kapital schlagen. Der Vorsprung wuchs daher auf neun Punkte an, bevor es ins letzte Viertel ging. Ab hier entfesselte sich schließlich Neuss‘ Angriff und die Gäste zeigten die ganze Palette ihres Könnens von außen und innen, während Grünberg zunehmend demoralisiert schien. Zwar erzielten sie diesmal 17 Punkte im Viertel, doch es lief unter dem Motto „zu wenig, zu spät“.
Die einstigen Tabellennachbarn trennen nun einige Plätze in der Tabelle. Neuss springt von Platz acht auf fünf und Grünberg fällt von Platz sieben auf neun. Die Bender hoffen nun bei ihrem nächsten Heimspiel am 12. Dezember gegen die Panthers aus Osnabrück auf zwei Punkte im Kampf um die begehrten Playoff-Plätze.
Grünberg: Elisa Mevius (21), Deijah Blanks (19), Paula Kohl (8), Isabell Meinhart (6), Nina Horwath (2), Alva Hedrich (2), Lena Dziuba (0), Lotte Seegräber (0), Linn Willwock (0), Cora Horvath (0), Hannah Müller (0), Klara Römer (0)
Quelle: Gießener Anzeiger