MURMELTIERTAG

Zum nunmehr dritten Heimspiel binnen 22 Tagen laden Jahns Zweitliga-Damen am kommenden Sonntag-Nachmittag zu der vergleichsweise ungewohnten Kaffee und Kuchen Zeit ab 15 00 Uhr. Dabei gibt sich mit den BasCats des USC Heidelberg immerhin der aktuelle Erstliga-Absteiger die Ehre in München. Mit den Damen aus der Metropol Region Rhein-Neckar, beheimatet im nord-westlichsten Zipfel Baden-Württembergs, gilt es für den Jahn nach dem etwas überraschenden Punktspielerfolg zuletzt in Bamberg kurioserweise direkt gegen den nächsten Tabellenführer zu bestehen.

Im Aufeinandertreffen mit dem wiedererstarkten und clever um diverse Import-Spielerinnen ergänzten MTV Stuttgart – in der vergangenen Saison bekanntermaßen sportlich abgestiegen und basierend auf einer Wildcard weiterhin in Deutschlands zweithöchster weiblichen Basketball-Liga aktiv – wurden am vergangenen Samstag zwar übrigens auch die Heidelbergerinnen ihrer bis dahin weißen Weste entledigt. Mit schlussendlich 61 – 72 unterlagen die BasCats nach teils deutlichem Rückstand Mitte des dritten Viertels durchaus auch in der Höhe etwas unerwartet, vor allem die wechselnden Verteidigungsformen stellten die Mannschaft von Cheftrainer Sebastian Nörber immer wieder vor große Herausforderungen im eigenen Korbabschluss.

Apropos, am Sonntag ganz exakt 365 Tag her ist dabei sein persönlich letztes Aufeinandertreffen mit der TS Jahn München auf dem Parkett der 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesligen. Gestartet war Nörber in der vergangenen Spielzeit nämlich bereits als verantwortlicher Übungsleiter der damaligen Zweit-Vertretung in eben jener zweiten Liga, ehe er im Laufe der Saison dann die Rollen tauschte und ins erste Glied des damaligen Erstligisten rutschte. Den finalen Abstieg verhindern konnte auch er bekanntlich zwar nicht mehr, seine Handschrift der altbewährten Heidelberger Tugenden aggressiven sowie defensivorientierten Teambasketballs sind allerdings erst recht umso besser erkennbar.

Das zuletzt etwas unglückliche dritte Viertel gegen Stuttgart mit allein fast 30 Gegenpunkten einmal außen vorgelassen konnte bisher noch kein einziger Liga-Kontrahent mehr als 53 Punkte gegen den Tabellenführer erzielen. Ganz im Gegenteil, aus ihren stets aufmerksamen wie wachen Verteidigungsreihen heraus kommen die Heidelbergerinnen ihrerseits immer wieder zu einfachen wie ansehnlichen Korb-Erfolgen. Gar über 40 Punkte Differenz (78 – 36) beispielsweise im vorherigen Heimspiel gegen das Team aus Freiburg sollten Warnung genug für Münchens Korbjägerinnen sein, dieses Mal ganz besonders gut auf das Spielgerät aufzupassen.

Wenig überraschend ist der große Star der Damen aus Deutschlands ältester Universitätsstadt also das Team selbst. So sehr sich bisher kurioserweise keine einzige Spielerin mit durchschnittlich zweistelliger Punkt-Ausbeute finden lässt, so sehr besticht das erwachsene Kollektiv ausnahmslos bereits Erstliga- oder international-erfahrener Spielerinnen mit seiner Ausgeglichenheit. Gleich sieben Spielerinnen buchen sich im Schnitt mit sechs oder mehr Punkten pro Partie in die Endabrechnung ein, ergänzend mit Liga-Urgestein Helena Nägele angeleitet und orchestriert von einer der staffelweit besten Passgeberinnen. Einzig echter tragender Neuzugang des laufenden Sommers war dabei bis dato die Spanierin Carla Bieg Salazar, welche bisher vor allem als super effiziente Allrounderin überzeugte.

Es wartet also schon wieder eine echte Mamut-Aufgabe zum Start in den neuen Monat November auf den Jahn, abermals rege Unterstützung zu einem der gegebenenfalls letzten offiziellen Duellen in der alt-ehrwürdigen Halle in Bogenhausen wird also auch dieses Mal von Nöten sein. Der Eintritt beträgt dabei auch Sonntags wie gewohnt fünf (Erwachsene) respektive drei (Kinder) Euro, Vereinsmitglieder sind ebenso wie gewohnt gerne kostenfrei willkommen.