Mehr Spannung als nötig

(grm). Die Bender Baskets Grünberg haben auch das zweite Derby in dieser Saison gegen die Young Dolphins Marburg gewonnen. Vor heimischem Publikum siegte die Mannschaft von Coach René Spandauw mit 77:68 (46:31), aber machte das Spiel durch ein schwaches drittes Viertel noch einmal spannend. »Wir haben es uns selbst unnötig schwer gemacht! Wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit voll unter Kontrolle, aber nach der Pause war diese Kontrolle dann weg.

Wir haben die Spannung verloren und auch nicht mehr als Team zusammen gespielt«, ärgerte sich Baskets-Coach Spandauw und ergänzte: »Natürlich bin ich froh, dass wir drei Spiele in Folge gewonnen haben. Dennoch hätten wir das überzeugender machen sollen.«

Die Gäste aus Marburg erwischten zunächst den besseren Start: Frieda Schlebusch stand zweimal sträflich frei in der Ecke und bestrafte dies mit zwei Dreiern (2:6, 2.). Dann drehte allerdings Olivia Nash auf und sorgte ihrerseits mit acht Punkten für eine 12:6-Führung der Baskets (5.). Die Amerikanerin, die bereits das Hinspiel mit 40 Punkten und zehn Rebounds dominiert hatte, zeigte sich sowohl von außen und innen treffsicher und ließ sich dabei auch nicht von ihrer ehemaligen Mannschaftskameradin Lena Dziuba stoppen.

Nachdem Flora Lukow per Drei-Punkt-Spiel zwischenzeitlich auf 12:16 (8.) verkürzt hatte, stellten Nash und Nina Horvath zum Ende des Viertels auf 22:12 für Grünberg. In der Folge ließen beide Teams zunächst einige Chancen liegen, ehe Nele Weinand und Isabell Meinhart sowie Jasmin Weyell und Katharina Quapil die nächsten Zähler beisteuerten. Da Nina Horvath und Olivia Nash zu diesem Zeitpunkt bereits drei bzw. zwei Fouls hatten, wechselte Spandauw die beiden zwischenzeitlich aus (37:22, 15.). Marburg verpasste es allerdings, aus der Abstinenz von Nash Gewinn zu ziehen, sodass die zweistellige Führung von Grünberg weiter Bestand hatte. Zur Pause stand es schließlich 46:31 für die Baskets – ein scheinbar komfortabler Abstand.

Wer jedoch dachte, dass der Tabellenletzte sich bereits aufgegeben hätte, wurde nach Wiederanpfiff eines besseren belehrt: Sarah Lückenotte, Dziuba per Dreier und Nora Jacob verkleinerten den Abstand auf acht Punkte (52:44, 26.), ehe Cora Horvath die Grünberger Nerven wieder etwas beruhigte.

Dennoch leisteten sich die Gallusstädterinnen in diesem Abschnitt zu viele Fehlpässe und Fehlwürfe und konnten schließlich sogar froh sein, mit einem Vorsprung von sieben Punkten in das Schlussviertel zu gehen (56:49, 30.). Marburg hatte jetzt Blut geleckt und kam dank Dziuba und Quapil auf 56:61 heran (35.). In dieser Phase konnten sich die Baskets jedoch wieder einmal auf Isabell Meinhart verlassen, die neun ihrer insgesamt 22 Punkte im Schlussviertel markierte. Nachdem Cora Horvath zwei Freiwürfe zum 70:59 (39.) getroffen hatte, stimmten die Grünberger Fans »Derby-Sieger«-Sprechchöre an. Diese wurden jedoch unmittelbar erstickt, als Lückenotte einen Dreier versenkte und binnen kurzer Zeit noch zwei weitere Distanzwürfe traf. Meinhart und Cora Horvath erwiesen sich allerdings als nervenstark und sicherten an der Freiwurflinie den in der Summe verdienten Derby-Sieg.

Grünberg: Cora Horvath (14 Punkte, 1 Dreier), Nina Horvath (4), Herzberger, Meinhart (22), Poelstra (6), Weinand (5), Hildebrand, Müller, Seegräber, Nash (26/3, 13 Rebounds)

Quelle: Gießener Allgemeine/ Marcel Grün