Marke weiter etablieren

Pokalaufgaben haben sie schon gemeistert. Nun starten die Bender Baskets Grünberg in die Saison der 2. Basketball-Bundesliga der Frauen. Ziel der Truppe von Trainer Dejan Kostic ist der schnelle Ligaerhalt.
Am Wochenende will die zweite Basketball-Bundesliga Nord der Frauen den Spielbetrieb aufnehmen. Alle Beteiligten hoffen trotz erschwerter Bedingungen auf die Durchführbarkeit der Saison. Die Bender Baskets Grünberg haben zum Auftakt eine Auswärtspartie. Sie müssen am Samstag in den Hotspot Berlin und werden dort um 18 Uhr von Alba Berlin erwartet.
Kommen/Gehen: Grünbergs letztjährige Top-Scorerin Cassidy Mihalko hat die Bender Baskets verlassen und hinterlässt eine schwer zu füllende Lücke Die US-Amerikanerin spielt jetzt in Zypern in der ersten Liga. Ihr Abgang war früh bekannt, sodass rechtzeitig nach einer neuen Akteurin aus dem Ausland gesucht werden konnte. Verpflichtet wurde die Amerikanerin Deijah Blanks. Sie kommt vom College und ist ein anderer Spielertyp ist als ihre Vorgängerin. Die Zwillinge Cora und Nina Horvath sind aus dem österreichischen Oberwart gekommen. Sie trainieren mit dem Zweitliga-Team, spielen zunächst aber hauptsächlich in der wNBL. „Wir bauen sie für die zweite Liga auf. Die eine oder andere Minute werden sie bei uns bekommen“, kündigt Trainer Dejan Kostic an. Katharina Phililppi steht in der kommenden Runde als Standby-Spielerin zur Verfügung und hilft nach Möglichkeit bei Personalnot aus. Nach ihrem letztjährigen Kreuzbandriss müssen die Grünbergerinnen laut aktuellem Stand eine weitere Saison komplett auf Jana Putz verzichten. Lisa Bonacker und Luzie Hegele haben die mittelhessische Region verlassen und laufen nun für den Südzweitligisten BSG Ludwigsburg auf.
Ämter: Wie in der vorherigen Saison hat Dejan Kostic das Sagen an der Seitenlinie. Er hatte mit den Bender Baskets vorzeitig die Teilnahmeberechtigung für die Playoffs geschafft, die dann wegen des Abbruchs des gesamten Spielbetriebs ausfielen. Sein verlängerter Arm auf dem Feld ist Routinier Isabell Meinhart, die nun das Kapitänsamt innehat. Als Physiotheraputin steht den Grünbergerinnen weiterhin Anke Nau zur Verfügung.
Stärken/Schwächen: Positiv ist zu sehen, dass viele Spielerinnen bereits in der vorigen Runde in Grünberg gespielt haben. Eine gewisse Kontinuität ist somit gegeben. Viele Dinge auf dem und außerhalb des Feldes sind somit zur Normalität geworden. „Wir befassen uns viel mit Technik und Taktik, um besser zu werden und um unsere Defizite auszugleichen“, sagt Kostic. Das Verständnis und die Stimmung im Team sind gut. Als eine der Schwächen sieht der Coach die Unbefangenheit. Er führt unter diesem Stichwort auch die körperliche Präsenz an, die durch die Jugendlichkeit der Mannschaft nicht gegeben sei.
Stützen: „Isabell Meinhart, Deijah Blanks und Charlotte Kohl sind die Optionen, die wir bevorzugen“, nennt Kostic die Stützen. Dennoch ist bei den Gallusstädterinnen alles auf das Team ausgelegt und nicht auf Einzelpersonen.
Modus: Die Nordgruppe hat die Sollstärke mit zwölf Mannschaften erreicht. Vorgesehen ist, nach der Hin- und Rückrunde die ersten acht Mannschaften in den Playoffs antreten zu lassen. Der Aufstieg in die erste Bundesliga soll möglich sein, auch der Abstieg in die entsprechenden Regionalligen. Da wird sich zeigen müssen, wie sich die Situation am Ende darstellt. Durch Verzichte aufstiegsberechtigter Mannschaften und Möglichkeiten zum Ligaverbleib wurde schon des Öfteren ein zahlenmäßig ansprechendes Teilnehmerfeld zusammengestellt.
Prognose: Die allgemeine Hoffnung ist, dass die Liga starten und auch bis zum Ende durchgezogen werden kann. In der derzeitigen Situation ist das alles keine Selbstverständlichkeit. Ist eine geregelter Spielbetrieb möglich, erwartet der Grünberger Coach am Ende die RheinLand Lions, die früher als Bergische Löwen antraten, vorne. Aber auch Eintracht Braunschweig kann mit seinen Verstärkungen eine gute Rolle spielen. Opladen geht mit einer neu formierten, ambitionierten Truppe an den Start, und Alba Berlin, Grünbergs erster Gastgeber in der Saison, kündigte schon im Laufe der letzten Runde an, sich nach oben orientieren zu wollen. Die ChemCats Chemnitz und die Panthers Academy Osnabrück dürften zu den schwächeren Teams zählen. Für die Bender Baskets Grünberg zählt erst einmal, den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu schaffen. Alles Folgende würden sie dann gerne mitnehmen.
Das sagt der Trainer: „Die Spielerinnen müssen nach vorne kommen, das heißt, die Mannschaft muss entstehen. Wir brauchen Siege, um uns zu entwickeln. Wenn wir viele Spiele verlieren, ist das kontraproduktiv. In diesem Jahr sind wir schwächer, weil wir viel jünger sind. Durch unsere Abgänge fehlen uns pro Spiel rund 60 Punkte. Auf das offensive und defensive Zusammenspiel wird Wert gelegt. Die jungen Leute sollen Spielzeiten bekommen. Wir wollen Spaß haben, nehmen die ganze Sache aber trotzdem ernst. Im letzten Jahr sind wir durchaus eine Marke geworden. Das wollen wir fortsetzen“.
Zuschauer: In der derzeitigen Situation bieten die Bender Baskets Grünberg nur personalisierte, platzgebundene Dauerkarten für heimische Zuschauer an. Diese müssen, sofern sie nicht zu einem Haushalt gehören, eineinhalb Meter Abstand voneinander haben. Gästefans (ausgenommen sind die Fahrer) dürfen nicht in die Halle. Kartenbestellungen sind möglich unter heike.menz@tsv-gruenberg.de. Informationen zu aktuellen Bestimmungen oder zur Lage sind unter bender-baskets.de zu finden.
Quelle: Gießener Allgemeine/ Svantje Merker-Gärtner