Mankertz ist die Antreiberin der Hurricanes

Nach einer schwachen ersten Hälfte und einer aktiveren zweiten besiegen die Hurricanes Verfolger Bochum und bauen die Tabellenführung aus.

Scheeßel – Das ist mal ein Statement, das die Avides Hurricanes am Sonntagabend im Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga gesetzt haben. Nach einer laut Coach Christian Greve „spannungslosen“ ersten Halbzeit fanden seine Gäste unmittelbar nach dem Seitenwechsel mit einem 8:0-Lauf in die Partie und hielten das Tempo hoch. Letztlich fügten sie Verfolger VfL Bochum, der ohne die Neuzugänge Jenny Strozyk und Ramona Tews antrat, die dritte Niederlage zu und bauten mit dem 85:58 (34:38) die Tabellenführung aus.
„Über das ganze Spiel betrachtet, ist das Ergebnis vielleicht etwas zu hoch“, gab Greve zu und begründete es mit der Leistung seiner Spielerinnen in der ersten Hälfte: „Da waren wir physisch überhaupt nicht bereit.“ In den ersten zehn Minuten schlug Bochum daraus noch kein Profit. Dafür wechselte der Hurricanes-Trainer beim Stand von 19:19 erstmals in dieser Saison Anna Gerken nach ihrer Oberschenkelverletzung ein (9.). Die Leistung des Talents sei „vollkommen okay“ gewesen. „Sie soll langsam in den Rhythmus kommen. Alles ist wohl dosiert“, erklärte Greve. Seine Kapitänin Pia Mankertz nannte er indes eine „Antreiberin in den Phasen, in denen es nicht lief. Da hat sie geholfen, die Intensität zu finden.“ Insgesamt sei jedoch keine der Spielerinnen abgefallen.
Erstmals stabilisierte Mankertz ihre Mitspielerinnen, als in den ersten vier Minuten des zweiten Viertels kaum ein Ball im Korb landete und Bochum so auf 29:23 durch Keylyn Filewich davonzog. Shannon Ryan, der am Ende ein Double-Double gelang (19 Punkte/13 Rebounds), steuerte die nötigen Zähler bei – 32:31 (16.). Die Gastgeberinnen reagierten und Filewich brachte die 38:34-Pausenführung. Mit diesen Eindrücken verschwanden erst die Spielerinnen in der Kabine, Minuten später folgte Greve, der seinem Team mitgab: „Wir müssen körperlicher werden und die Bälle einsammeln. Das haben wir umgesetzt.“
Die Folge: Mankertz und Leonie Rosemeyer je mit einem Dreier sowie Andrea Sievers drehten die Partie zu Beginn – 42:38. „Bochum hat das mit den Dreiern von Anfang an richtig gut gemacht. Es hat lange gedauert, bis wir das verteidigt bekommen haben. Bei uns war die Quote in der ersten Hälfte katastrophal. Einer von neun war nur drin. Nach der Pause ist der eine oder andere mehr gefallen“, beobachtete Greve. Einen Hauptgrund, dass seine Hurricanes beim 67:56 durch Mankertz erstmalig zweistellig führten (34.) und den Vorsprung auf 27 Punkte ausbauten, sah der Coach darin, „dass wir das Tempo hochgehalten haben. Bochum konnte das letztes Jahr nicht mehr mitgehen. Das war dieses Mal genauso.“

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)