Luchse erwischt es in Keltern – 72-83!

Im Schlussviertel blieb Jowita Ossowska frustriert sitzen nach einem weiteren vergebenen Dreier. Die Polin haderte mit einer Entscheidung der Schiedsrichter, wohl aber nicht zuletzt mit der Leistung ihrer Mannschaft. Zwei Mitspielerinnen halfen ihr auf, die Luchse vom TK Hannover berappelten sich aber nicht mehr. Sie bleiben sitzen auf der ersten Saisonniederlage, bei den Rutronik Stars Keltern verloren sie am sechsten Spieltag der Basketball-Bundesliga mit 72:83. 

Als die starke Angel Rizor die Gäste mit 3:0 in Front gebracht hatte, war noch nicht zu ahnen, wie holprig es laufen würde für das bisher so erfolgreiche Team. Die Stars ihrerseits hatten zwar ihre Mühe, leisteten sich etliche leichte Fehlwürfe. Die Luchse jedoch passten sich an, auch ihnen gelang wenig. Bis zum 10:14 punktete nur Rizor, vor der Halbzeit war es Jovita Ossowska, die mit Dreiern erfolgreich war – das allerdings bei jedem ihrer drei Versuche. Insgesamt brachten es die Gäste bei den Versuchen für drei Zähler jedoch nur auf fünf von 21, auch das war ein wichtiger Faktor. „Wir waren zu unkonzentriert in der Abwehr, das war entscheidend“, räumte Trainerin Sidney Parsons ein, „vieles war da Kopfsache.“ 

Von 13:16 fielen die Luchse auf 13:22 zurück. Fehlpässe, leichte Fehler und Pech im Abschluss, der TKH hatte reichlich Probleme. Etwa in der Höhe von zehn Punkten pendelte sich der Rückstand ein. Durch einen Dreier von Dara Taylor kurz vor der Sirene hieß es nach dem zweiten Drittel 35:45. Hannovers Betreuer Bodo Gerdes wirkte da noch zuversichtlich, er feuerte mit einer Trommel und einer „Flüstertüte“ als eine Art Ein-Mann-Musikmaschine unverdrossen an. 

Nach dem Seitenwechsel gaben aber die Stars den Ton an, und zwar in einer Art, die Parsons arg verstimmte. Sie nahm nach dem 0:7-Lauf zum 37:55 eine Auszeit, schimpfte und versuchte, ihr Team aufzurütteln. Mitte des dritten Abschnitts lagen die Luchse jedoch mit 41:62 hinten, die erste Saisonniederlage war da längst auf dem Weg. Keltern, das zuletzt geschwächelt hatte, spielte selbstbewusst auf. 

Mit 52:75 – dem höchsten Rückstand dieser Begegnung – ging es ins finale Drittel, in das die Luchse mit einem 8:0-Lauf stürmten. „Wir haben nicht aufgegeben, das war positiv“, betonte Spielerin Finja Schaake. Näher als bis auf zehn Punkte (71:81) kam der TKH jedoch nicht mehr heran. „Keltern war nach der langen Niederlagenserie richtig gut“, sagte Schaake. 

TKH-Luchse: Rizor 26, Roscoe 15, Ossowska 11,  Stockton 8, Taylor 7, Brabencova 3, Schaake 2.  

(Artikel: Stefan Dinse, Neue Presse)