Lions erst mit kalten Händen und am Ende mit warmen Herzen

Die Anreise der Lions zum Auswärtsspiel in Saarlouis war ziemlich kalt, da sie aus dem Schneetreiben in der Eifel und Hunsrück in das schöne Saarland führte. Die Laune war dennoch gut, denn die Damen spielten bei ihrer Pause, wie die kleine Kinder im Schnee … und scheinbar etwas zu lange, aber dazu später mehr.

Denn zunächst zum Vorspiel. Auch die Lions gingen eigentlich von einer Spielabsage aus, als nach bereits zwei zuvor positiv getesteten Spielerinnen nun auch noch der Athletik-Coach (welcher noch bis Donnerstag Kontakt mit den restlichen, dauerhaft negativ getesteten Spielerinnen hatte) aus Saarlouis am Samstag einen positiven PCR-Test aufwies. Aber am frühen Sonntagmorgen kam die Entscheidung der Liga, wenn die Spielerinnen aus Saarlouis dauerhaft negativ bleiben, dann kann gespielt werden. Auch wir weisen sämtliche Risiken, die mit der Spielaustragung mitgehen, pauschal ab. So fand das Spiel, welches die ganze Woche auf der Kippe stand, also tatsächlich statt.

Und beide Teams machten das Beste aus der Lage und zeigten ein munteres Spiel, welches den Zuschauer sicher sehr kurzweilig erschien, während es sicher bei den Trainern auch arge Kopfschmerzen verursachte. Saarlouis musste immer wieder und teilweise auch sehr effektiv vor allem in der Defense improvisieren, um den aufrechten 7 Spielerinnen auch entsprechende Verschnaufpausen zu geben. Die Lions hatten eher das Problem, dass Sie das Personal finden mussten, welche das beste Händchen in der ersten Halbzeit bewiesen, denn scheinbar waren die Hände aufgrund der Hinfahrts-Schneeballschlacht noch recht eingefroren. Sage und schreibe nur einer von 15 Dreiern fand lediglich den Weg durch die Reuse. So musste vor allem im ersten Viertel der Weg an die Bretter gefunden werden, wo vor allem Brianna Rollerson sehr kontinuierlich und zuverlässig scorte und dafür sorgte das ein knapper Vorsprung in die Viertelpause gebracht wurde. (16:21)

Im zweiten Viertel verringerte sich die Trefferquote bei beiden Teams erneut und das Spiel wurde etwas zäher. 6 Ballverluste auf Seiten der Lions in einem Viertel waren eindeutig zu viel. Das Spiel blieb entsprechend eng und Saarlouis konnte sich sogar zur Pause einen Punkt enger heran arbeiten. (30:34)

Im dritten Viertel konnten sich die Lions dann offensiv weiter entwickeln, die Quote von draußen wurden deutlich besser (7/13 in der 2. Halbzeit) und ein 7:0 nach dem ersten beiden Punkten von Saarlouis sorgte für Beruhigung. (32:41) Dieser Vorsprung wurde bis zum Viertelende mehr oder minder konsequent gehalten, war zwischenzeitlich auf +12 gestiegen, bevor es dann wieder enger wurde und das Viertel mit +6 für die Lions endetet. (44:50)

Ein weiterer 11-0 Lauf vom Start des 4. Viertels in den ersten 2:30 Min. beendete aber jegliche Ambitionen aus Saarlouis das Spiel enger zu gestalten.  Der Ball wanderte jetzt wieder besser in der Offense und es wurde Optionen kreiert, während die Defense weiter stabil verteidigte und Saarlouis meist eher durch Einzelaktionen von Richards, Scott, Menadier oder Zietara scorte. Die höchste Führung lag bei +18 Punkten, die dann auch bis zum Viertelende stabil gehalten wurde, so dass das Endergebnis bei 56:73 zugunsten der Lions einfror.

Wiederum war die Defense war in diesem Spiel das Prunkstück der Lions, die im Schnitt dem Gegner nur 14 Pkt. pro Viertel gewährten. In der Offense war nicht nur die 3er Quote ausbaufähig (8/28), sondern auch einige leichte Fastbreak-Punkte wurde liegenlassen und die Zahl der Turnover lag mit 19 deutlich zu hoch. Im Output fehlten damit einige „viele“ Punkte, die das Ergebnis auch deutlich hätten ausfallen lassen können. Aber da kommt selbstredend das Sprichwort „hätte hätte Fahrradkette“ zur Geltung, denn über ungelegte Eier lohnt es sich natürlich nicht zu sprechen. Da spricht man lieber über das ganze und das ist, dass der unfassbare Run immer noch anhält und jetzt auch zweistellig ist. 10-0 Sieg von Saisonstart ab – das Märchen geht weiter, allen Lions Fans wird es da ganz warm ums Herz und es zaubert Headcoach Mario Zurkowski auch in erster Linie auch ein Lächeln auf die Lippen:

„Es war mental ein schweres Spiel für uns. Wir wussten bis zum Spieltag nicht, ob es stattfindet und wer am Ende bei Saarlouis aufläuft. Saarlouis hat dazu frei aufgespielt und toll gekämpft. Wir sind happy weitere wichtige Punkte für die Play offs mitgenommen zu haben und freuen uns jetzt auch total endlich wieder ein Heimspiel austragen zu dürfen.“

Und ´dieses kommt endlich wieder nach 3 Auswärtspartien in Folge. Am kommenden Sonntag, kommt der etablierte Herner TC ins Bergische und wird alles daran setzen, die weiße Weste zu beflecken. Das Spiel findet am Sonntag den 05.12.2021 um 16 Uhr in der Sporthalle am Schulzentrum in Herkenrath statt.