Lionesses starten dezimiert aber fokussiert in die Playoffs

Nach dem die Lionesses endlich wieder eine Woche trainieren konnten und sich entsprechend mit großer Vorfreude auf das Spiel vorbereiten konnten, wurde die Freude am Sonntag vormittag jäh gebremst, als sie erfuhren, dass ihre Spielerinnen Kröger und Ellenrieder für das Playoff-Spiel nicht einsatzberechtigt waren, weil ihre negativen Schnelltests tatsächlich 1 und 4 Minute zu spät bei der Liga eingetroffen sind. Wir reden mal nicht darüber, welcher Server-Zeitstempel denn über das „zu spät“ entscheidet…

Erinnert hat es uns an ein zu spätes Fax beim 1.FC Köln, das dazu führte Maxim Choupo-Moting nicht vom HSV zu verpflichten. Dementsprechend werden wir dies nun nur noch den „Choupo-Moting“-Case nennen. Somit hatte vor allem das Coaching-Team alles andere als eine reibunsgfreie Spielvorbereitung vor der Brust, um sich angemessen auf den Anlass einzulassen. Denn es ist Playoff-Time und hier wollen die Lionesses noch etwas lauter Brüllen.

Und trotz aller Widrigkeiten ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Zwar hatte Saarlouis noch den besseren Start 0:4, aber dann übernahmen die Hauptrundenersten das Ruder, mit einem 14:2 Lauf brachten sie sich in Stellung, teilten den Ball, fanden die besten Optionen und hatten Spaß am Spiel gefunden und spätestens jetzt die Causa „Choupo-Moting“ vergessen. Solide wurde das sehr gute erste Viertel dann auch in die Pause gebracht. (1. Viertel 21:10)

Den Schwung nahm man auch erstmal mit ins 2. Viertel und scorte munter weiter. Erst ein Dreier der heute von außen sehr treffsicheren Hanne Mestdagh (5/8 Dreier), beendete den Lionesses-Lauf beim Stand von 29:13. Die Führung wurde moderat ausgebaut bis zum Höchststand von 36:18 knapp 2:30 vor Viertelende. Dann zeigte sich jedoch, dass Saarlouis auch ein starkes Team mit unterschiedlichen Qualitäten ist, denn sie kämpft sich bis zum Viertelende nochmal auf -11 Punkte heran (2. Viertel: 39:28)
Auch im 3. Viertel war Saarlouis wieder gut mit im Spiel und konnte vor allem über die 3er von Mestdagh und die individuelle Klasse von Liga-Topscorerin Scott glänzen. Nach anfänglicher Ladehemmung setzte sich dann die Offense der Lionesses zum Ende des Viertels wieder besser in Szene und schoss sich mit den 3ern von Wurtz-Purifoy und Bär wieder frei. Nichts desto trotz konnte Saarlouis den Abstand verkürzen. (3. Viertel: 53:47)
Das letzte Viertel ist Lionesses-Time und auch das zeigte sich wieder an diesem späten Playoff-Viertelfinal-Sonntag. Wenn es darauf ankommt kann die Defense wieder noch fester zupacken beim Rebound und die Lücken noch besser schließen. In der Offense konnten vor allem Rollerson und Wurtz-Purifoy scoren, allerdings mit enormer Unterstützung von Romy Bär (8 Assists) und Cousseins-Smith, die die Defense regelmäßig selektierte. So ließ man den Vorsprung zunächst auf 10 und nachher in der Spitze wieder auf 18 Punkte ansteigen und sicherte sich letztlich verdient den Sieg mit dem Endstand von 74:58.
Dieses ist noch höher zu bewerten, wenn man die Vorgeschichte kennt, die immer noch nicht so ferne coronabedingte Pause und die Tatssache, dass sie trotz der dauernden Überlegenheit, immer noch 26 Turnover produzierten. Hier wird als erstes anzusetzen sein, wie der glücklich, erschöpfte, aber auch sehr emotionale Coach Mario Zurkowski berichtet:
„Es war ein guter Start von uns in die Serie nicht mehr und nicht weniger. Wir erwarten ein sehr heißes und schwieriges Spiel in Saarlouis und werden uns darauf jetzt vorbereiten.“

Allerdings gibt es dafür nicht allzu lange Zeit, denn die Serie geht bereits am Donnerstag mit Spiel 2 im schönen Saarlouis weiter. Das Spiel 2 der Serie findet am Donnerstag den 31.03.2022 um 19.30 Uhr in Saarlouis statt.