Leavitt gegen Wedel „on Fire“

Optimaler Auftritt nach der Winterpause: Im ersten Spiel des neuen Jahres haben die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes den SC Rist Wedel mit 94:50 bezwungen. Eine Spielerin glänzte besonders.

Scheeßel – Es ist wohl die eindrucksvollste Art, um einen Gegner zu schocken: Nach knapp 90 Sekunden erzielte Toshua Leavitt von den Avides Hurricanes den ersten Korb der Partie per Dreier, legte im nächsten Angriff den zweiten nach und ließ im Auftaktviertel insgesamt sechs Distanzwürfe durch das Netz flutschen. „Das soll ihr mal einer nachmachen. Das war schon nicht schlecht“, staunte auch Pia Mankertz, die Kapitänin des Basketball-Zweitligisten, über ihre amerikanische Mitspielerin, die „on Fire“ war. Dem SC Rist Wedel war damit frühzeitig jegliche Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis in Scheeßel genommen. Am Ende stand ein 94:50 (60:26) auf der Anzeigetafel.

Leavitt kommentierte ihr „Sixpack“ bei Instagram mit einem überraschten und einem eiskalten Emoji. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der 24-Jährigen kurz vor der Pause noch ihr siebter Dreier gelang. Damit baute sie auch ihre Führung in der Liga weiter aus und kommt inzwischen auf 57 erfolgreiche Würfe aus der Entfernung – und das mit einer beeindruckenden Quote von 47,5 Prozent.

Doch es gab mehrere Faktoren, die den Aufsteiger aus Wedel von Beginn an aus der Bahn warfen. So musste Coach Asil Aydin neben der verletzten Anna Suckstorff auch auf die erkrankte Kata Takács – zwei ehemalige Hurricanes-Spielerinnen – verzichten. Mit den erfahrenen Laura Rahn und Fee Zimmermann standen zwar zwei weitere Kräfte auf dem Feld, die einst für die BG ‘89 aufgelaufen waren, doch auch sie vermochten im Zusammenspiel mit Top-Scorerin Jessica Höötmann nichts gegen die gut stehende Defensive der Hurricanes ausrichten. „Die Aggressivität, mit der wir gespielt haben, hatte Priorität im Training – auch da sind wir uns mal härter angegangen“, berichtete Greve, der Leonie Rosemeyer gegen Höötmann stellte und fand: „Sie hat sie sehr gut kontrolliert. Leonie hat einen toughen Job gemacht.“ Als die Lage früh aussichtslos war, schienen die Gäste verstärkt durchzuwechseln, mussten sie Sonntag doch erneut ran (76:78 gegen die Dolphins Marburg).

Vorne ließen die Hurricanes derweil den Ball so flott zirkulieren, dass Wedel kaum hinterherkam. Neben Leavitt kristallisierte sich Mirja Beckmann als treffsicherste Akteurin heraus. Sie startete mit zwei Dreiern Ende des zweiten Viertels und kam auf 16 Punkte, sechs Rebounds und drei geblockte Bälle.

Ein Makel war aber doch zu finden: „Bei den Freiwürfen waren wir am schwächsten. Das haben wir auf der Bank auch gemerkt“, räumte Greve angesichts der 60-Prozent-Quote ein. „Ansonsten kann ich nichts Schlechtes in diesem Spiel finden.“ Logisch, dass er angesichts der 60:28-Pausenführung im weiteren Verlauf zunehmend rotierte. So wurde die 100-Punkte-Marke nicht zum dritten Mal in dieser Saison geknackt. „Für mich persönlich hat es keinen hohen Stellenwert, es sei denn, der Gegner hat 99. Aber die Spielerinnen gucken da natürlich drauf“, meinte der Coach. Seinem Team steht nun Samstag ein Spitzenspiel ins Haus – Tabellenführer BBZ Opladen kommt nach Scheeßel. „Da müssen wir noch eine Schippe drauflegen“, glaubt Pia Mankertz.

(Rotenburger Kreiszeitung)