KRAFT-AKT

Am Ende von 40 kämpferisch und durchweg spannenden Spielminuten zählte für die Damen von Jahn Münchens Turnerschaft am späten Samstag-Abend weniger eben dieser Spiel-Verlauf an sich, sondern vielmehr das Resultat selbst. Einhergehend mit einem starken Schlussspurt (7 – 0) und dem damit verbundenen 74 – 66 im Aufeinandertreffen gegen stark ersatzgeschwächte Gäste des TSV Towers Speyer-Schifferstadt verbleiben zwei eminent wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt an der Isar. Bis in das Abschlussviertel hinein wechselte die Führung in einer Partie auf Augenhöhe fast minütlich, der letztliche Endstand war mit acht Punkten Differenz zugleich die höchste Führung einer der beiden Mannschaften im gesamten Spiel.

Trotz arger, teils kurzfristiger personeller Einschränkungen spielte das letztlich siebenköpfige Aufgebot von Gästetrainer Mike Gould ganz nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ vom Sprungball hin weg mutig und aggressiv auf. Mit aufmerksamer Ganzfeld-Verteidigung zwangen sie die Münchnerinnen immer wieder zu überhasteten Korb-Abschlüssen oder gar Ballverlusten (18). Im eigenen Angriffsspiel verfehlte dagegen in den ersten zwanzig Spielminuten kein einziger Speyerer Freiwurf sein Ziel. Selbst ohne ihre großgewachsene Ausnahmeathletin Annika Soltau, welche den Weg in Richtung der bayerischen Landeshauptstadt krankheitsbedingt nicht antreten konnte, schmerzten den Jahn darüber hinaus vor allem die vielen zweiten oder dritten Wurf-Chancen ihrer Mannschaftskolleginnen. Ganze zehn Stück an der Zahl verbuchten die Rheinland-Pfälzerinnen allein in den ersten beiden Vierteln. Mit elf Punkten sowie immer wiederkehrender Nadelstiche aus dem Pick-and-Roll Spiel heraus füllte im Wesentlichen Johanna Mooshage die entstandene Lücke unter den Körben bei den Gästen. Beim zwischenzeitlichen 26 – 33 rund drei Minuten vor Seitenwechsel hatten sie sich verdientermaßen ihren rückblickend größten Vorsprung erspielt.

Auf Seiten der Gelb-Schwarzen wiederum verfehlten in eben diesen Sequenzen trotz teils wirklich ansehnlichen Einsatzes & mannschaftlichen Zusammenspiels viele freie Wurf-Chancen ihr Ziel. Angetrieben von Kim Siebert war es dann einer Energieleistung (7 – 0) in der aller-letzten Spielminute zu verdanken, dass die Hausherrinnen dieses Momentum quasi mit der Schlusssirene zur Halbzeitpause nochmals knapp zu ihren Gunsten drehen konnten. Nach acht erfolglosen Drei-Punkt-Würfen in Folge allein in diesem Viertel war dieser entscheidende Buzzer-Beater abermals Leonie Kambach – mit einem Double-Double übrigens zugleich Tagesbeste – vorbehalten.

Während die Gastgeberinnen in den Minuten nach Wiederanpfiff insbesondere mit dem glücklicherweise nur kurzzeitigen, verletzungsbedingten Ausscheiden ihrer Aufbauspielerin Gabriela Viskovic kämpften, entwickelte die Partie an sich ihr wohl munterstes Auf und Ab. Quasi ein jeder erzielter Korb fand jeweils umgehende Erwiderung. Mit einem Treffer aus der Distanz durch Hannah Krull – in Form von 17 Punkten gleichermaßen erfolgreichste Korbjägerin ihrer Farben – setzten sich dieses Mal allerdings die Domstädterinnen zum Viertelende hin wieder minimal ab (52 – 57). Die Rückkehr Viskovics – elf Punkte stehen allein in den letzten zehn Minuten für sie zu Buche – brachte dann aber die zu Teilen etwas verloren gegangene Struktur zurück ins Münchner Spiel. Nach einem 10 – 2 Zwischenspurt direkt zum Auftakt in dieses vierte Viertel hatte plötzlich die Turnerschaft wieder die Nase vorne (62 – 59) und konnte diese dank starker Nerven von der Linie sowie unter anderem fünf eigener Ballgewinne auch über das noch- wie letztmalige Speyerer Aufbäumen (67 – 66) hinweg behaupten.

So sehr damit an der Weltenburger Straße also spürbare Erleichterung ob der Absicherung sowie möglicher Ergebnisübernahmen in Richtung der Play-Downs herrschte, so sehr sind Münchens Zweitliga-Damen in Bezug auf den Kampf um das so begehrte letzte Play-Off Ticket auf Platz Acht aufgrund einer ungemein ausgeglichenen Liga weiterhin maximal nur in Lauerstellung. Ein mehr als anspruchsvolles Restprogramm fordert sie dabei noch gleich zwei Mal zu vergleichsweise undankbaren Auswärtsaufgaben. Am kommenden Samstag sind sie dabei beim ASC Theresianum Mainz – zuletzt hauchdünn erfolgreich im Kräftemessen mit Tabellenführer Würzburg (74 – 73) – zu Gast, ehe nach dem letzten regulären Heimspiel gegen Freiburg die ebenso lange Fahrt nach Heidelberg am 25. März ihre Hauptrunde der diesjährigen 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesligen beschließen wird.

Für die TS Jahn München spielten:
Leonie Kambach (18 Punkte / 1 „Dreier“), Theresa Spatzier (16 / 2), Gabriela Viskovic (14 / 1), Kim Siebert (14 / 1), Paulina Geyrhalter (6 / 1), Judit Tella Vila (4 / 0), Liliane Heilmann (2), Jana Schauff (0) sowie Viktoria Sarkoezi (0)