Kompletter Bruch nach kurzer Aufholjagd

Zweites Spiel, zweites Debakel: Die Basketballerinnen des ASC Mainz spielen gegen die HTG Bad Homburg nur zeitweilig mit und quittieren eine 44:84-Niederlage

Mainz. Ein leichter Hauch von Wendestimmung zog durch die Halle, als die Basketballerinnen des ASC Mainz mit elf Punkten hintereinander auf 37:53 herankamen. Nicht, dass man sich der Illusion hingeben konnte, sie würden ihr erstes Zweitligaheimspiel in dieser Saison komplett drehen; dafür war der Leistungsunterschied zur HTG Bad Homburg denn doch zu groß. Zumindest aber deuteten sie an, nach dem 49:70 in Wasserburg drei Tage zuvor kein zweites Debakel zu erleben.

Es blieb bei der Andeutung. Nach ihrem Zwischenspurt gelang ihnen im dritten Viertel kein einziger Korb mehr, der nächste fiel erst in der 34. Minute, als Erin Antos zum 39:76 traf, einer der seltenen Momente des letzten Durchgangs, an dessen Ende ein 44:84 (37:65, 23:46, 9:30) stand.

Aron Duracak erklärte die zweite Klatsche mit dem niedrigen Durchschnittsalter seines Teams und der Qualität des Gegners. „Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen die jungen Spielerinnen mehr einsetzen“, sagte der Mainzer Trainer. „Das haben wir gemacht.“ Zudem hätten die Gäste seine Mannschaft mit einer sehr guten Defensive zu schlechten Abschlüssen gezwungen. Warum nach der kurzzeitigen Aufholjagd der Faden komplett riss und die Gäste einen 23-Punkte-Lauf hinlegten, konnte allerdings auch er nicht nachvollziehen.

Drei Phasen

Die Begegnung gliederte sich in drei Phasen: einen sehr schwachen Beginn der Mainzerinnen, einen Zeitraum, in dem sie ebenbürtig waren, und den langanhaltenden Einbruch, als ihnen gar nichts mehr gelang.

Von Anfang an setzte die Bad Homburgerinnen setzten den ASC von Beginn an unter Druck, pressten bereits in der gegnerischen Hälfte und provozierten dadurch Fehler. US-Neuzugang Tatum Koenig verlor früh zweimal im Aufbau den Ball und foulte, um direkte Korberfolge zu verhindern. Da die Gäste von der Freiwurflinie sehr sicher vollstreckten, war das Unheil nur aufgeschoben, aber nicht verhindert.

Hinzu kamen zum Teil völlig missglückte Dreierversuche, Fehlwürfe aus der Nahdistanz, Fehlpässe. Einziger Lichtblick war Antosh, die bis zum Ende des ersten Viertels zumindest zweimal traf; die neue Centerin machte einen stabileren Eindruck als ihre Teamkolleginnen.

Liggins kündigt Analyse an

Die deutliche Unterlegenheit des ASC hielt bis zum 9:36 in der 13. Minute an. „Wir sind nicht richtig in die Plays gekommen“, hier Duracak fest. Erst danach kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel und gewannen sogar leicht die Oberhand. Nimmt man nur den verbleibenden Zeitraum bis zur Pause, hatten sie mit 14:10 sogar die Nase vorne.

Nach dem Seitenwechsel zogen die Hessinnen zwar wieder auf 27 Punkte davon, gleichwohl wirkten Duracaks Frauen nicht mehr so chancenlos wie zu Beginn, was sie mit dem kleinen Run unterstrichen. Amina Pinjic und Koenig trafen, Antosh versenkte zwei Freiwürfe und Alina Kraus erzielte mit etwas Glück in Zeitnot einen Dreier, was die Gäste ihre erste Auszeit nehmen ließ. „Wir haben nicht aufgegeben und immer weitergemacht“, zog der Trainer das Positive aus diesem Zwischenspurt. Kurz nach dem Timeout jedoch erfolgte der Bruch. Ballverluste häuften sich, zweimal gar wegen abgelaufener 24-Sekunden-Uhr, Bälle im Bad Homburger Korb wurden zur Rarität.

„Es hat wenig geklappt“, konstatierte Duracak. Warum das so war, warum die Mannschaft im zweiten Spiel noch schlimmer unterging als drei Tage zuvor, „werden wir ruhig und sachlich analysieren“, kündigte Sportvorstand Dominique Liggins an. „Zwei Niederlagen passieren mal und sind noch kein Weltuntergang, deswegen verfallen wir nicht in Panik. Aber wir müssen überlegen, wie wir jetzt schnell in die Saison hineinkommen und den berühmten Knoten finden, der platzen muss.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ !