Kelterns Sterne zeigen in der Schlussphase zu wenig Kampfgeist

Die 78:81-Niederlage gegen im EuroCup gegen die London Lions wird Sterne-Cheftrainer Christian Hergenröther sicher noch eine Weile ärgern. Zwar haben die Basketballerinnen der Rutronik Stars Keltern gezeigt, dass sie auf europäischer Bühne mithalten können, allerdings lagen sie lange in Führung und gaben diese in einer hektischen Schlussphase noch aus der Hand. „Schade, das Spiel hätten wir auf heimischem Parkett gewinnen müssen“, sagte ein enttäuschter Sterne-Coach nach der Partie.

Ein Dreier hätte die Sterne wenige Sekunden vor Schluss noch in die Verlängerung gerettet. Doch der Wurf von Agnieszka Skobel prallte seitlich am Brett ab. Direkt davor hatten zwei Freiwürfe nach einem Foul von Sanja Mandic die Chancen auf einen Kelterner Heimsieg auf ein Minimum reduziert. Für Mandic war es zugleich das fünfte persönliche Foul. Somit war für sie die Partie einige Sekunden früher zu Ende. Zuvor hatte auch schon Matea Tavic nach ihrem fünften Foul das Spielfeld verlassen müssen.

Lions bleiben immer dran

Das Team aus London verlangte Keltern alles ab. Nachdem die Lions durch Johanna Leedham mit einem Dreier die ersten Punkte des Spiels erzielten, entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Dennoch lag Keltern nach dem ersten Viertel mit 12:19 zurück. Linn Schüler, Mandic und Alex Kiss-Rusk drehten den Spielstand aber im zweiten Viertel und brachten die Gastgeberinnen mit 22:19 in Front. Diesen Vorsprung bauten die Sterne zunächst auf 32:23 aus, ehe London wieder näher herankam. In einer hektischen Phase kurz vor der Pause wollten Kelterns Würfe einfach nicht in den Korb. Zwei Freiwürfe von Tavic markierten die letzten Zähler für die Sterne in dieser Spielhälfte. Auf der Gegenseite brachte Kennedy Leonard – ebenfalls mit Freiwürfen – die Gäste noch auf 30:34 heran.

Nach der Pause war Keltern am Drücker. Doch immer dann, wenn es so schien, als ob sich die Gastgeberinnen absetzen könnten, war London da und rückte Keltern wieder auf die Pelle. 60:56 sand es vor den finalen zehn Minuten. Im Schlussviertel leitete das 74:74 von Leonard die erneute Wende der Partie ein, die London mit 81:78 für sich entschied.

Hergenröther bemängelte vor allem den fehlenden Kampfgeist seines Teams. „Wenn der Ball auf dem Boden liegt, musst du dich drauf schmeißen. Mir fehlt da der Einsatz, das Spiel unbedingt gewinne zu wollen“, moniert der Sterne-Coach. Auch die 21 Turnovers durch technische Fehler und Ballverluste gefielen Hergenröther überhaupt nicht.

Es geht Schlag auf Schlag

Viel Zeit bleibt Kelterns Trainer nicht, um seine Mädels zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Am Sonntag (Tippoff 16 Uhr) geht es nach Hannover zum nächsten Bundesliga-Spiel. Hannover ist derzeit noch ungeschlagen in der Liga und wird alles daran setzen die weiße Weste weiterhin zu behalten.
Am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) steht im EuroCup die Auswärtspartie gegen Castors Braine in Belgien auf dem Programm.

Rutronik Stars Keltern: Richardson 12, Deura, Pavic, Mandic 11, Pokk 5, Skobel 16, Schüler 4, Higgs 12, Kiss-Rusk 14, Tavic 4

Autor: Anna Wittmershaus (Pforzheimer Zeitung: 15.10.2021)