Im Halbfinale gegen Rheinland Lions

Jenny Strozyk früh verletzt, Milica Cuic im dritten Viertel ausgeschlossen – und trotzdem stehen die Girolive-Panthers im Playoff-Halbfinale der Basketball-Bundesliga, weil sie den Herner TC auch im zweiten K.-o.-Spiel bezwangen.

Am Freitag um 21.20 Uhr explodierte endgültig die Stimmung in der OSC-Halle: Mit dem 81:72-Sieg gegen den Herner TC zogen die Girolive-Panthers erneut ins Playoff-Halbfinale der Basketball-Bundesliga ein. Den Jubel-Ausbruch an der Hiärm-Grupe-Straße dürfte auch Spielmacherin Jenny Strozyk noch im Krankenhaus gehört haben.

Spannung, Biss und Zwischenfälle im zweiten Viertelfinale

Schon wenige Minuten zuvor waren die meisten der rund 350 Zuschauer in Jubelstimmung gewesen. In der Endphase des Spiels war der OSC wieder da, wo er hinwollte – in Führung in einem zweiten Viertelfinale, das fast alles an Spannung, Biss und Zwischenfällen bot, was ein K.-o.-Spiel bieten kann.

Im Heimspiel trifft jeder zweite Dreier

Eng hatte die Partie begonnen. Eine fast viereinhalb minütige OSC-Flaute nutzte Herne, um sich abzusetzen (17:21, 8. Minute). Nach zehn Minuten waren die Panthers aber wieder dran (20:21). Dann fielen die Dreier, allein fünf für die Panthers im zweiten Viertel – so viele, wie die Osnabrückerinnen im gesamten ersten Spiel in Herne getroffen hatten (am Ende waren es zehn Dreier bei 20 Versuchen). Zur Pause führten die Gastgeberinnen mit 47:38. Die Kapitänin war da schon mit einem dicken Kopfverband auf dem Weg ins Krankenhaus.

Cuic-Ausschluss lässt die Führung wackeln

Strozyk hatte sich bei einem Zusammenprall mit einer Gegenspielerin eine Platzwunde über dem linken Auge zugezogen, die in der Halle nicht zu nähen war – eine Szene der unglücklichen Art und nicht unfair, auch wenn die Schiedsrichter in 40 teilweise überhart geführten Minuten insgesamt 49 Fouls ahndeten. Ein technisches Foul ging an Milica Cuic, die schon ein unsportliches Foul kassiert hatte und ausgeschlossen wurde. Da hatten die Osnabrückerinnen einen Zwölf-Punkte-Vorsprung (52:40, 23.) schon fast verspielt (54:52, 27.).

Townsends Dreier und starke Abwehr sichern den Sieg

Im Schlussabschnitt übernahm Herne sogar noch mal die Führung (64:66, 35.), aber der fünfte Dreier der überragenden Jill Townsend brachte den OSC in Front, der danach keinen Ball unter dem eigenen Korb und auch die Führung nicht mehr hergab. Vorne setzte Emma Eichmeyer den nächsten Akzent. Eva Rupnik, Townsend und Frieda Bühner sorgten mit Freiwürfen für die Entscheidung.

Im Halbfinale zunächst zu Gast bei Rheinland Lions

„Der Charakter der Mannschaft ist einfach unglaublich“, lobte ein erleichterter OSC-Trainer Aleksandar Cuic. „Wir haben als Mannschaft aufgedreht und es als komplettes Team gelöst, während Herne sein Glück in individuellen Aktionen gesucht hat“, sagte Eichmeyer: „Es tut gut, den Pokalsieger bezwungen zu haben.“ Nun geht es ab dem nächsten Wochenende gegen das Hauptrunden-Topteam Rheinland Lions mit Ex-Panthers-Coach Mario Zurkowski und den früheren OSC-Spielerinnen Brianna Rollerson und Rowie Jongeling. „Es wird ein Spaß“, sagte Samantha Fuehring: „Alles kann passieren.“

Neue Osnabrücker Zeitung